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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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hatten bereits beschlossen, dass dies die einzige Möglichkeit war. Jim würde sich um die Einzelheiten kümmern, sobald die Schule wieder begonnen hatte.
    Doch noch schlimmer war etwas, was er in den Augen seiner beiden Spieler heute Abend gesehen hatte – etwas, das er niemals von seinen besten Spielern erwartet hätte. Es war weder Bedauern noch Angst oder die Tatsache, dass sie eine Niederlage hatten einstecken müssen.
    Sondern einfach nur große Gleichgültigkeit.

Kapitel 22
    Irgendwann nach elf Uhr an diesem Abend nahm Bryan Baileys Hand und führte sie wie zufällig durch das Wohnzimmer und die Küche zur Haustür. Er hatte schon den ganzen Abend versucht, sie zu einem Spaziergang zu zweit zu überreden, doch sie hatte immer ein komisches Gefühl dabei gehabt, einfach die Gemeinschaft zu verlassen. Oder vielleicht hatte sie sich bei dem Gedanken, mit ihm allein zu sein, unwohl gefühlt. Immerhin war dies die Silvesterparty ihrer Eltern, nicht wahr? Sie sollte drinnen bei den Gästen bleiben. Vor allem, da gerade in dem Moment, als ihr Vater weggefahren war, viele aus dem Footballteam gekommen waren.
    Ein Dutzend ihrer Freunde saß um den riesigen Kaffeetisch im Familienzimmer und spielte Teekesselchen und vier weitere saßen um einen der Computer herum und verglichen ihre Facebook-Seiten. Connor und einige seiner Freunde waren im Wohnzimmer um das Klavier versammelt und die Männer der Baxter-Familie spielten ein Tischbillard-Turnier mit offensichtlich komplizierten Regeln, großem Ehrgeiz und lautem Gelächter. Baileys Mutter und die meisten Frauen standen in der Küche, kochten Kaffee und bereiteten Platten mit Schokoladenkeksen vor.
    Sie gingen an Baileys vier jüngeren Brüdern vorbei, die mit Cody Coleman ein Computerspiel spielten. Cody hatte sich im letzten Monat wirklich tadellos verhalten. Er lachte gerade mit Shawn und deutete auf irgendetwas auf dem Bildschirm. Als Bryan und Bailey vorbeigingen, wandte sich Cody um. Sein Gesichtsausdruck änderte sich im Bruchteil einer Sekunde, noch bevor sie Luft holen konnte. Aus irgendwelchen Gründen konnte Cody Bryan nicht leiden. Das hatte er durch seine Kommentare und den Tonfall seiner Stimme schon oft mehr als deutlich gemacht. Bailey machte sich eine innere Notiz, dass sie ihn später danach fragen wollte.
    „Vielleicht sollten wir drinnen bleiben.“ Bailey blieb ein paar Schritte vor der Tür stehen. „Es ist ziemlich kalt da draußen.“
    „Ich werde dich schon warmhalten.“ Bryan schien sich sehr sicher zu sein. Er lächelte sie an, seine Stimme klang samtweich. „Bitte, Bailey …“
    Sie suchte gerade fieberhaft nach einem besseren Argument, warum es sinnvoller war, drinnen zu bleiben, als ihr Handy in ihrer Jeanstasche vibrierte. Mit ihrer freien Hand zog sie es heraus und klappte es auf. Es war eine SMS von Cody. Sie starrte zu ihm hinüber, doch er hatte ihr den Rücken zugewandt und schien sich völlig auf den Computerbildschirm und ihre kleinen Brüder zu konzentrieren.
    „Von wem ist die SMS?“
    „Von Cody.“ Ihr Blick traf Bryans Augen. Sie wollte nicht, dass er sich in alles einmischte, doch sie hatte auch nichts zu verbergen. Sie las den Text. Der Kerl ist ein Spieler, Bailey. Geh bitte nicht mit ihm raus.
    Bailey spürte, wie Ärger in ihr aufstieg. Wie konnte Cody es wagen, ihr zu sagen, was sie zu tun hatte, wenn er sich doch selbst durch seine Alkoholeskapaden fast zu Tode getrunken hatte? Energisch und wütend flogen ihre Finger über das Handy, um eine Antwort zu tippen. Als ob es dich etwas angehen würde … Sie fügte ein „grins“ hinzu, denn er sollte nicht glauben, dass sie ihm böse war. Doch sie war sauer auf ihn. Natürlich, sie wusste, dass ihre Eltern sie vor Cody gewarnt hatten und dass er nicht der Typ Mann war, den sie heiraten würde. Dennoch hatte sie schon immer eine Schwäche für ihn gehabt. Aber bis jetzt hatte er nie Interesse an ihr gezeigt.
    Wie auch immer, jetzt war es zu spät. Sie löschte Codys SMS und schob ihr Handy zurück in die Tasche.
    „Was hat er geschrieben?“ Der neckende Tonfall in Bryans Stimme war verschwunden. Jetzt schien es so, als könne er seinen Ärger kaum noch verbergen.
    „Nichts.“ Sie würde tun, was sie tun wollte. Bailey und ihre Mutter hatten lange nicht mehr miteinander gesprochen, weil sie immer viel zu beschäftigt damit war, Cody zu helfen und mit Cody zu beten und Cody zuzuhören. Was Bailey betraf, so konnte er getrost zum Mond fliegen und aus ihrem Leben

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