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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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verschwinden. Und außerdem war Bryan ein viel besserer Christ, als Cody es jemals werden würde.
    Bailey lächelte Bryan zu und versuchte, mit einem Funkeln ihrer Augen und einer anmutigen Bewegung ihres Kopfes seinen Groll hinwegzufegen. „Ziemlich warm hier drinnen.“
    Bryans Miene entspannte sich. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel und seine Augen begannen zu leuchten, wie sie es zuvor schon getan hatten. Er ließ ihre Hand gerade so lange los, um ihren Mantel und Schal von der Garderobe neben der Haustür zu nehmen. „Es schneit nicht. Ich habe schon nachgesehen.“
    „Das ist gut.“ Sie erlaubte ihm, ihr in den Mantel zu helfen. Er war lang und aus warmer Wolle gemacht, und dennoch fühlte Bailey einen Schauer über ihre Arme laufen. Wir sollten drinnen bleiben, dachte sie. Nur weil ich auf Cody sauer bin, rechtfertigt das nicht, dass ich allein mit Bryan rausgehe. Als Bryan ihre Hand nahm und sie auf die Veranda traten, richtete Bailey ein Stoßgebet an Gott. Bewahre mich davor, dass ich in irgendetwas hereingezogen werde, okay, Gott?
    Bailey hoffte irgendwie, dass der Herr ihr eine Antwort geben würde, doch das einzige Geräusch war der säuselnde Wind, der durch die Bäume fuhr, die die Einfahrt säumten. Sie zog ihren Mantel enger um sich herum. „Es ist kälter, als ich dachte.“
    Bryan legte seinen Arm um ihre Schultern. Er blieb dicht an ihrer Seite, als sie die Stufen hinabstiegen und in die kreisrunde Auffahrt traten. „Ich habe dir versprochen, dass ich dich warmhalten werde. Vertrau mir.“
    Zweifel stiegen in ihr hoch. Fünfzehn Zentimeter Schnee lagen auf der Erde. Sie gingen die geräumte Auffahrt hinunter, doch heute Abend schien der Weg länger zu sein als normalerweise. Viel länger. Und viel dunkler. Sie blieb stehen und sah ihn nervös an. „Wir sollten zurückgehen. Ich habe meiner Mutter nicht Bescheid gesagt.“
    Er zog ihre Hände aus der Manteltasche und umfasste sie, seine Finger, die in Handschuhen steckten, glitten über ihren Handrücken. „Du hast Angst.“ Seine Stimme war freundlich und sanft. Er klang wie der vertrauenswürdigste Mensch auf der Welt. Er sah ihr tief in die Augen. „Warum?“
    „Ich weiß es nicht.“ Bailey spürte, wie ihre Wangen erröteten. „Ich fühle mich schuldig, glaube ich.“
    „Du bist immer noch zu Hause.“ Bryan zog sie ein wenig näher. Sie konnte den Ledergeruch seiner Jacke riechen. „In eurem Haus war es zu warm. Außerdem kann ich hier draußen im Mondlicht deine Augen besser erkennen und bis in dein Herz hinein schauen.“
    „Wirklich?“ Seine Worte wärmten und beruhigten sie. Sie fühlte, wie ihre Schultern sich entspannten. Als er sie noch ein wenig näher an sich zog, wehrte sie sich nicht. Sie musste sich keine Sorgen machen. Er hatte recht: Sie standen immer noch in ihrer eigenen Auffahrt. „Warum bist du so liebenswürdig und charmant?“
    „Du bedeutest mir so viel. Und ich habe dich vermisst.“ Er ließ ihre Hände los und zog sie langsam in eine Umarmung. „Mehr als du ahnst.“
    Ein plötzlicher Windstoß fuhr durch die Einfahrt und Bryan streichelte ihren Rücken. Seine Arme fühlten sich nicht fordernd oder aufdringlich an – so wie manche anderen Jungs ihre Freundinnen umarmten. „Du hältst mich schön warm.“
    „Das habe ich dir doch versprochen.“ Bryan lehnte sich ein wenig zurück und lächelte sie an. Dann, als ob er nichts anderes im Sinn hatte, als mit ihr zu plaudern, brachte er das Gespräch auf das christliche Kindertheater und darauf, dass er Schauspielunterricht am College studieren wollte. Sie sprachen über die Gerüchte, die in der Schule umgingen, dass er sich mit einem halben Dutzend Mädchen treffen würde.
    „Alle Mädchen sind verrückt nach dir.“ Bailey kuschelte sich dichter an ihn.
    „Und alle Jungs sind verrückt nach dir.“ Er blickte zum Haus zurück. „Inklusive Cody Coleman.“
    „Nein.“ Bailey genoss den Moment. Sie wollte jetzt nicht über Cody reden. „Er behandelt mich, als wäre ich seine kleine Schwester.“
    Ein verträumter Blick trat in Bryans Augen. „Du wirkst auf mich nicht wie eine kleine Schwester.“
    Eine Welle der unterschiedlichsten Gefühle schwappte über Bailey hinweg. Was sagte er da? Und meinte er es wirklich so, wie sie es vermutete? War das gut? Sie schluckte. Sie wusste nichts zu erwidern, also sah sie ihn weiter an und erlaubte ihm, tief in ihre Augen bis in ihr Herz zu schauen. Sie war immer noch in seinem Blick verloren, als er

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