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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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schloss seine Augen. Der nächste Teil würde nicht einfach werden. „Schließlich habe ich eure Spielführer gebeten, von ihrem Amt zurückzutreten. Jetzt ist die Saison vorbei und nächstes Jahr geht es von Neuem los. Für die Zeit bis dahin haben Tanner, Jack und Todd zugestimmt, Brandon zum Mannschaftskapitän zu ernennen.“
    Brandon sah aus, als sei ihm diese Ankündigung unangenehm, obwohl er gewusst hatte, dass Jim das sagen würde. Er war ein zurückhaltender Anführer. Dieses Amt würde ihn mehr ins Rampenlicht stellen als alles, was er bisher auf dem Spielfeld geleistet hatte.
    Jim sah die Überraschung auf den Gesichtern der Jungs. Aber es war keine Überraschung, weil sie schockiert waren. Sondern nun dämmerte auch dem letzten Spieler, dass Trainer Flanigan es ernst meinte. Die Veränderungen waren weitreichend und sie betrafen alle aus der Mannschaft.
    „Brandon hat angeboten, dass er noch bleibt und mit denjenigen betet, die das wollen.“ Jim sah diejenigen an, von denen er annahm, dass sie von dem Vorschlag einer Gebetsgemeinschaft im Umkleideraum nicht begeistert wären. „Das ist freiwillig. Geht also nicht nach Hause und erzählt euren Eltern, dass der Trainer euch zum Beten gezwungen hat. Brandon hat es angeboten und ich glaube, dass eine Menge von euch Jungs etwas Hilfe von oben gebrauchen könnten, um ihr Leben auf die Reihe zu kriegen.“
    Das Treffen endete und die Jungen brachten ihre unterschriebenen Verträge schweigend nach vorne, die Köpfe gesenkt, die Augen abgewandt. Sechs Spieler gingen sofort danach, diejenigen, die Jim im Verdacht hatte, dass sie sogar während der Saison Alkohol tranken. Die anderen blieben und stellten sich mit Brandon in einem Kreis auf.
    „Gott, unsere Mannschaft ist im Moment ganz schön durcheinander.“ Brandons Stimme war klar und bestimmt. „Wir wissen, wie ernst es der Trainer meint und wie gefährlich Alkohol sein kann. Hilf bitte jedem aus der Mannschaft, dass wir uns an den Vertrag halten können, den wir gerade unterschrieben haben.“ Er machte eine Pause. „Und für die Jungs, die gerade gegangen sind, bete ich, dass du ihre Herzen veränderst. Denn ich glaube, dass wir dich alle dringend nötig haben. Amen.“
    Die Spieler verließen den Umkleideraum, wobei Tanner, Jack und Todd sich von Jim verabschiedeten und sich noch einmal für ihr Verhalten entschuldigten.
    Tanner war offensichtlich sehr bewegt von dem Treffen. Er räusperte sich. „Das heute Abend war genau das, was wir gebraucht haben.“ Er streckte seine Hand aus, um Jims Hand zu schütteln, doch dann überlegte er es sich anders und umarmte ihn stattdessen. „Danke, Trainer.“
    Cody wollte mit Jim fahren, also war er der letzte Spieler, der noch in der Umkleide blieb.
    Jim bedankte sich bei Joe, als sie abgeschlossen hatten und zum Parkplatz gingen. „Der Film war genau so, wie du es beschrieben hast.“ Jim rieb sich den Hinterkopf. Er fühlte sich völlig ausgelaugt. „Ich könnte ihn mir nicht noch einmal ansehen.“
    „Ich erinnere mich an diesen Abend, als wäre es gestern gewesen.“ Joes Augen spiegelten den Schmerz wider, den er damals empfunden hatte. „Ich hoffe nur, dass er hier einige Sachen in Gang bringen und verändern wird.“
    Als sie allein im Auto waren, lehnte sich Cody gegen die Beifahrertür und begann leise zu weinen. Die Tränen strömten über seine Wangen. Nach einer Weile sah er Jim an. „Ich werde Alkohol von jetzt ab ganz anders sehen.“
    Jim fühlte, wie ihn eine Welle der Gefühle überrollte. Obwohl er die Erlaubnis der Verwaltung hatte, dass seine Spieler die Verträge unterzeichneten, und obwohl er klargestellt hatte, dass der Vorschlag mit dem Beten und Bibellesen freiwillig war, gab es in einem Punkt keine Frage. Er hatte mit dem heutigen Abend seinen Job als Trainer aufs Spiel gesetzt. Wenn er ihn verlieren würde, wenn die ganze Geschichte auf ihn zurückfallen würde, dann sollte es so sein. Gott würde sich um die Einzelheiten kümmern. Wenigstens waren seine eigenen Teenager nicht der Versuchung ausgesetzt, Alkohol zu trinken. Er dankte Gott dafür, dass er so weiter in Bloomington sein konnte, sodass sie mit dem christlichen Kindertheater weitermachen konnten.
    Und was das Treffen betraf – alles, was wichtig war, waren die Worte, die Cody gerade gesagt hatte. Jetzt konnte Jim nur noch dafür beten, dass der Rest seiner Mannschaft genau das Gleiche fühlte.

Kapitel 18
    Katy beschloss, die Besprechung in ein Café zu

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