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Neue Zeit und Welt

Neue Zeit und Welt

Titel: Neue Zeit und Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
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ein Gemisch von Englisch und der Zunge der Unglücksfälle, eine Besonderheit, die ihr gefiel. »Olionto rorog.«
    Fleur nickte.
    »Ganz richtig, schon seit dem Zwischenfall vor fünf Jahren. Als die Menschen entkamen, geriet sie auf irgendeine Weise aus der Fassung.«
    »Hunnen ras, OK nog noras?« sagte Elspeth leise.
    »Sie scheint ihre Ziele aus den Augen verloren zu haben, das ist das Problem«, erwiderte Fleur ausweichend. » Unsere Ziele.«
    Elspeth streckte die Hand aus und berührte die durchsichtige Haut an Fleurs Wange.
    »Tog Lomper; Fleur, wü missn. Nef Gluaka.« Sie drehte den Kopf zur Seite und wandte den Blick ab, um ihr Widerstreben deutlicher zu machen.
    Fleur küsste Elspeths Hand.
    »Nein, du hast ganz recht, meine Liebe. Es ist an der Zeit, deutlich zu reden. Dieser Mensch muss zum Reden gezwungen werden. Ich glaube, Ugos Dienste könnten in dieser Beziehung unentbehrlich sein.«
     
    Josh wurde mehr durch ein Gefühl als durch einen Laut geweckt; als er aufblickte, sah er vor sich einen Vampir stehen, der ihn musterte. Es war einer der dunkelhäutigen Vampire, die bei seiner Befragung zugegen gewesen waren.
    »Ich bin Ugo«, sagte er, als er sah, dass Josh wach war.
    Josh verengte die Augen. Ugo war groß und breit; seine Haare sahen verdreckt aus, verfilzt und strähnig; an der linken Gesichtsseite verzog eine schreckliche Narbe von einer alten Verbrennung die Haut zu glattschimmernden, verbogenen Mustern. »Du kannst mir vertrauen«, sagte er.
    »Lass mich fort«, flüsterte Josh.
    »Das kann ich nicht«, erwiderte der Vampir mit tiefem Bedauern. »Aber wenn du mir sagst, was du weißt, kann ich dir helfen.«
    »Wie?«
    »Zuerst, was.« Ugos Stimme nahm Schärfe an.
    »Nichts.« Josh schüttelte den Kopf. »Ich habe alles gesagt, was ich …«
    Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, hatte Ugo seine Fangzähne in Joshs Hals geschlagen. Schmerzwellen durchfluteten den Körper des Schreibers. Er war so überrascht, dass ihm keine Zeit blieb, sich zu wehren, irgend etwas zu unternehmen. Er wand sich hilflos auf dem Bett, von Ugos nadelspitzen Zähnen festgenagelt, während die großen Hände des Vampirs über Joshs zuckenden Körper glitten – sich Lust holten, Schmerz zufügten, Josh die alte brutale Lektion erteilend.
     
    Paula stieg die Leiter aus geflochtenem Seetang an der glitschigen Höhlenwand hinauf, durch eine Öffnung in der Decke in einen noch dunkleren Raum. Sie begab sich hastig zu einem fast unsichtbaren Loch in der Wand, durch das sie sich quetschte; dann bewältigte sie geschickt ein Gesims in schwindelnder Höhe über endlosem Absturz und gelangte endlich in einen langen, winddurchzogenen Tunnel.
    Sie liebte diesen Tunnel. Die Decke war gerippt wie das Innere eines riesigen Tieres, der Wind seine Atemzüge. Sie musste dort immer an die Geschichte von Jonas denken, eine ihrer frühesten Bucherinnerungen; sie fühlte sich geborgen, geschützt im Bauch des Kolosses.
    Am blinden Ende gab es einen Tümpel stillen Wassers, in den Paula kopfüber hineinsprang. Sie schwamm zum felsigen Grund, zog sich sieben, acht Meter an der gewölbten Wand entlang, tauchte wieder zur Oberfläche hinauf und kroch in einer behaglichen, gutbeleuchteten Höhle auf einem dicken Teppich an Land. An Haken in der Felswand hingen Handtücher. Paula griff nach einem der Tücher, wickelte sich hinein, ging zu einer Tür an der anderen Seite und klopfte. Sie wurde von Kerzenflamm geöffnet.
    Kerzenflamm war ein 9-polig-Angestöpselter. Es gab 3-polig-, 9-polig- und 27-polig-Angestöpselte – benannt nach der Anzahl der Polstecker in den Anschlüssen an ihren Hinterköpfen. Als sie in der Stadt noch alle angeschlossen gewesen waren, hatten sie im Vereinigungs-Raum ein ungeheures Netzwerk dargestellt.
    Grob gesprochen, bedeuteten mehr Pole größere Komplexe von Informationen, die über die Kabel weitergegeben worden waren. Die Unterschiede waren in Wahrheit viel feinere, wenngleich nur von den Angestöpselten selbst zu begreifen.
    Sie hatten ihre eigene Ausdrucksweise, um sich und die vielen Bewusstseinszustände oder ›Modi‹ des Anschlusszustandes zu beschreiben, an dem sie einst teilgehabt hatten und den sie jetzt erstrebten. Sie nannten sich selbst Prim, Quadrat und Kubus (3, 9 oder 27 Pole). Die vier Hauptzustände hießen Licht, Lichtlos, Singularität und Verschmelzung. Es gab für jeden Zustand Farben und Pegel, aber das waren Begriffe, die niemals angeschlossenen Wesen zu vermitteln die

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