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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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die Mähne.
    »Schau, meine Kleine«, sagte sie. »Das ist dein neues Zuhause .«
    Findus zog an der Leine. Er war müde vom Laufen, hatte Hunger und Durst und sehnte sich nach einer Verschnaufpause.
    Mia legte die Schenkel an und ritt weiter durch eine baumbestandene Allee, die sich wie ein Dach über ihr wölbte. Tams beschlagene Hufe klapperten auf dem alten Kopfsteinpflaster. Er wieherte, als er vor dem Herrenhaus stand. Prompt drangen aus dem Stall und von den Weiden gewieherte Antworten zurück.
    Mia ließ sich aus dem Sattel gleiten und streckte sich. Sie lockerte Sattelgurt, Kinn- und Kehlriemen und fühlte mit der Hand nach, ob Tam und Filina geschwitzt hatten. Beide Pferde waren so trocken, als wären sie gerade aus dem Stall gekommen. Mia war sehr zufrieden.
    Ein wenig unschlüssig blieb sie auf dem Hof stehen und schaute sich um. Sie überlegte, ob sie rufen sollte. Im Mauerwerk vor den Stallungen waren Anbinderinge eingelassen, aber sie wollte die Pferde nicht gerne allein lassen. Irgendjemand hatte das Hufgeklapper sicher gehört und würde sich um sie kümmern.
    Ein paar Minuten vergingen, ohne dass etwas
    geschah. Mia runzelte die Stirn. Der Hof wirkte wie
    ausgestorben.
    »Merkwürdig«, sagte sie. »Ich dachte, wir werden
    erwartet. Hallo? Ist hier jemand ?«
    Irgendwo bellte ein Hund. Findus knurrte leise. Mia führte die Pferde zum Stall und klopfte energisch an.
    »Hallo !« , rief sie noch einmal und lauschte an der Tür. Wenig später hörte sie Schritte. Als die Stalltür sich öffnete, machte Mia einen Schritt zurück.
    »Hallo, Herr Harmsen«, sagte sie erleichtert zu dem Mann in Reitstiefeln, der sie erstaunt musterte. »Ich bin Mia vom Reiterhof Erlengrund. Erinnern Sie sich an mich ?«
    »Ja, klar !« Der junge Gestütsmeister grinste. »Ich hab schon auf dich gewartet. Willkommen auf Lindholm!« Er reichte Mia die Hand. »Heute geht alles drunter und drüber. Der Graf ist krank, zwei Stuten fohlen … Es ist wie verhext! Tut mir leid, dass du warten musstest .«
    »Macht doch nichts .« Mia lächelte. »Aber der Graf ist krank? Das wusste ich nicht. Dann komm ich wohl total ungelegen, oder ?«
    Martin Harmsen klopfte Tams Hals und musterte Filina mit fachmännischem Blick.
    »Nee, so schlimm ist es auch wieder nicht«, erwiderte er. »Der Graf wollte heute früh seinen Hengst bewegen und hat sich den Rücken verrenkt. Die Bandscheiben, nehm ich an.«
    »Oh, Mist«, sagte Mia. »Wie geht's ihm denn ?«
    »Der Arzt war da und hat ihm eine Spritze gegeben«, erwiderte der Gestütsmeister. »Alles halb so schlimm. Aber er hat sich trotzdem ins Bett gelegt und ruht sich aus. Er ist ja nicht mehr der Jüngste. Leider hat ausgerechnet heute die Haushälterin ihren freien Tag. Jetzt muss ich nicht nur Hebamme bei zwei Stuten spielen, sondern auch noch Krankenpfleger beim Alten .«
    Mia lachte.
    »Vielleicht kann ich helfen ?«
    Herr Harmsen lachte. »Nee, kommt nicht in Frage. Die Box für dein Pferd ist fertig. Und dann wollen wir die Kleine zu den Jährlingen bringen, einverstanden ?«
    Mia nickte und reichte ihm Filinas Führleine, bevor sie Tam in eine große Box brachte.
    Tam sah sich aufmerksam um und schien sich wohl zu fühlen. Als er den Futtertrog entdeckte, machte er sich über den Hafer her, als hätte er seit Tagen nichts mehr zu fressen bekommen. Rasch befreite Mia ihn von seinem Sattel und dem Zaumzeug, dann rieb sie die Sattellage mit ein paar Strohwischen trocken, klopfte ihm leicht auf die Schulter und ging hinaus. Findus blieb bei Tam im Stall. Mia bat Martin Harmsen um frisches Wasser. Einen Napf und Hundekuchen hatte sie mitgebracht. Findus trank und fraß in Ruhe, dann drehte er sich ein paarmal im Kreis und ließ sich schließlich auf sein weiches Strohbett fallen. Mia war beruhigt. Tam und Findus
    waren gut versorgt und fühlten sich wohl.
    »Hast du die Papiere dabei ?« , fragte Martin, als er mit
    Mia und Filina über den Hofplatz zum Jährlingsstall ging.
    »Ja, klar !« Mia nahm ihren Rucksack ab und holte einen braunen Umschlag hervor, den sie ihm reichte. »Hier ist alles drin. Impfbuch , Attest und ein Brief von Herrn Lehmann.«
    »Perfekt !« , sagte Martin. »Die Unterlagen sind wichtig. Besonders der Impfnachweis und das Attest. Wir können nur Pferde aufnehmen, die gesund sind. Stell dir vor, ein Gastpferd würde Husten mitbringen. Im Handumdrehen wären die anderen Pferde angesteckt. Und dabei wäre ein Husten noch ein vergleichsweise kleines Problem. Es gibt

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