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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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erkennen, welches Geschlecht die Person hatte, so sehr war sie in Umhänge gehüllt.
    Die zweite Person war noch dort unten. Ich erhaschte einen Blick auf eine kaum merkliche Bewegung, und eine kleine weiße Gestalt, die im Mondlicht beinahe zu leuchten schien, trottete direkt unter meinem Fenster hinter dem unbekannten Besucher her.
    Ich war so gut wie sicher, dass es sich um einen der kleinen Terrier des Rattenfängers handelte, dem wir heute begegnet waren.

6. KAPITEL
    Elizabeth Martin
    Am nächsten Morgen ging ich nach unten und legte meinen Brief in die Postschachtel in der Halle, bevor ich das Esszimmer betrat. Ich traf Dr. Lefebre allein an, der soeben sein Frühstück beendete.
    »Guten Morgen, Miss Martin. Haben Sie gut geschlafen?«
    »Danke, sehr gut«, antwortete ich.
    »Sie wurden nicht von unserem bepelzten Eindringling belästigt?«
    »Sie meinen die Ratte? Keine Spur.«
    »Also keine Störungen?«
    Ich war überrascht angesichts seiner Beharrlichkeit und fragte mich, ob ich den Zwischenfall erwähnen sollte, der mich in den frühen Morgenstunden geweckt hatte. Doch um die Wahrheit zu sagen, ich hatte so gut wie nichts gesehen, nur ein paar Stimmen gehört und mir eingebildet, einen Hund wiederzuerkennen. Es war sicherlich besonnener, wenn ich die Sache für mich behielt.
    »Nein, absolut keine«, wiederholte ich entschieden.
    »Gut!« Er schien eigenartig erleichtert, dass ich keine schlaflose Nacht hinter mir hatte.
    »Und Sie?«, fragte ich höflich zurück. »Haben Sie Ihren Spaziergang gestern Abend genossen?«
    »Danke sehr, er war sehr angenehm. Ich bin durch den Garten hinunter zum Strand gegangen. Ich kann Ihnen nur empfehlen, auch einmal dort spazieren zu gehen. Ich konnte selbstverständlich nicht viel sehen im Mondlicht, auch wenn der Mond sehr romantisch auf dem Wasser geglänzt hat. Leider bin ich weder ein Maler noch ein Poet, aber wenn Sie diesen Weg bei Tag nehmen, müssten Sie einenwunderbaren Ausblick über den Solent auf die Isle of Wight haben. Ich glaube, man kann sogar einzelne Gebäude dort drüben erkennen.«
    Ich sagte ihm, dass ich sicherlich später einen Erkundungsspaziergang unternehmen würde, und fragte ihn, ob er an diesem Morgen bereits die eine oder andere der Damen des Hauses gesehen hätte.
    »Miss Roche war zum Frühstück hier und ist zu Mrs. Williams gegangen, um sich mit ihr zu besprechen. Wenn ich richtig verstanden habe, ist dieser Brennan eingetroffen und wartet auf seine Instruktionen.« Der Doktor betupfte seinen Mund und warf die zusammengeknüllte Serviette auf den Tisch.
    »Und Miss Phoebe?«, fragte ich.
    »Miss Phoebe nimmt, wie es scheint, des Morgens nur einen Kaffee und eine Scheibe Toast, und zwar auf ihrem Zimmer. Mrs. Craven habe ich ebenfalls noch nicht gesehen.«
    »Vielleicht hält sie sich von Ihnen fern«, sagte ich ruhig, während ich mich setzte und nach der Kaffeekanne griff.
    Lefebre lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und beobachtete mich. »Warum sollte sie das tun?«, fragte er.
    »Sie waren gestern nicht ganz aufrichtig zu mir«, beschuldigte ich ihn. »Mrs. Craven hat mir erzählt, dass Sie ein Arzt sind, der Irrsinnige behandelt.«
    »Und was ist Irrsinn, Miss Martin?« Er starrte mich gutmütig an, und als ich mit meiner Antwort zögerte, lächelte er. »Lassen Sie sich von mir sagen, dass die Krankheiten des Geistes in den verschiedensten Formen daherkommen. Sprechen Sie das Wort ›Irrsinn‹ aus, und die meisten Menschen denken an einen stammelnden, sabbernden Idioten, einen richtigen Tom O’Bedlam.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe Patienten behandelt, die mental sehr krank waren und nach außen hin genauso gesund erschienen wie Sie oder ich, Miss Martin, immer vorausgesetzt, dass Sie und ich geistig gesund sind. Das erhebt nicht so sehr die Frage danach, was Irrsinn ist, sondern vielmehr danach, woran man Normalität erkennt.«
    Er hielt nur kurz inne, um mir Gelegenheit zu geben, meine Verwirrung zu zeigen, dann ließ er seinen neckischen Ton fallen, beugtesich vor und fügte ernst hinzu: »Wenn ich nichts anderes auf dieser Welt erreiche, so hoffe ich doch, den Tag ein wenig näher zu bringen, an dem die Menschen aufhören, abergläubisch auf Geisteskrankheiten zu reagieren. Selbst die Gebildeten halten mit großer Hartnäckigkeit an dieser falschen Vorstellung fest. Es ist eine vollkommen lächerliche Vorstellung, dass eine Krankheit wie die des Geistes etwas Anrüchiges ist. Die Menschen verstecken ihre

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