Neulandexpedition (German Edition)
Lachen unterdrücken.
„Lieber geh ich ins Kloster!“
„Au, das verletzt mich jetzt aber“, theatralisch griff sich Cosmo ans Herz. „Ich will doch nur dein Bestes und nett sein.“
„Dann flieg zum Mond.“
„Nur wenn du mitkommst. Wir zwei, so ganz allein. Du bist so romantisch!“
„Und du bist so ... so ... ach“, Elias war mittlerweile hochrot im Gesicht, brach nun verärgert ab, drehte sich um und stapfte davon. Aber so leicht ließ sich Cosmo nicht abschütteln.
„Was denn, Eli? Deine große Liebe? Schatz, ich weiß, nur du bist so begriffsstutzig.“
Laut lachte ich nun doch los und auch Jo prustete neben mir, während Elias aussah, als könnte er sich nicht entscheiden, was er tun sollte. Schreien, Heulen, Cosmo eine verpassen oder lieber flüchten. Er entschied sich für Letzteres, doch Cosmo hatte da andere Pläne und folgte ihm.
„Den wird er nicht los“, meinte Johan und ich stimmte ihm zu.
„Ich hab gedacht, Elias platzt gleich“, grinste ich und folgte nun meinerseits Jo Richtung Buffet, während ich mir die Dekoration beguckte. So üppig, wie ich es mir insgeheim ausgemalt hatte, war es gar nicht. Über dem Wohnzimmereingang hing eine Happy-Birthday-Girlande, sowie hier und da Luftballons in schwarz und weiß mit dem gleichen Aufdruck. Luftschlangen vervollständigten das Bild.
„Na ja, der Abend ist noch lang“, meinte Johan verschmitzt.
„Stimmt und...“, ich brach ab und lachte erneut auf, als ich sah, was da vor mir auf dem Tisch stand. Nun wusste ich auch, was das für ein komisches blaues Zeug auf Johans Gesicht gewesen war.
Neben verschiedenen Knabbersachen, Getränken, kleinen Häppchen und Süßkram, guckten mich auf einem großen Teller Muffins in Krümelmonsterform an.
„Keine Bange, es besteht keine Vergiftungsgefahr, Larissa hat das Meiste gemacht und ich war eher für die Deko zuständig“, gab Jo Entwarnung.
„Und das hat er ganz toll gemacht“, schaltete sich Larissa ein, legte uns beiden jeweils einen Arm um die Schulter und gab erst Jo und dann mir einen Kuss auf die Wange.
„Ihr seid ... Gott, ihr seid verrückt“, schüttelte ich den Kopf und war so gerührt, dass mir die Worte fehlten. Was für einen Kopf die sich gemacht hatten und welche Arbeit das gewesen sein musste, darüber vergaß ich sogar den Auftritt meiner Mutter.
„Nun probiere schon!“, drängte mich Jo und hielt mir einen blauen Muffin hin. Eigentlich waren die fast zu schade zum Essen, aber was soll's? Da konnte mich Krümel mit seinen Marzipankulleraugen noch so böse angucken.
Vorsichtig biss ich hinein und leckte mir dann die blau eingefärbten Kokosraspeln von den Lippen.
„Und?“, wollte nun auch Larissa neugierig wissen.
„Der Hammer“, nuschelte ich und beide wechselten einen zufriedenen Blick.
„Warte, bis du deinen Kuchen siehst“, flötete Larissa und ging davon. Gott, was kam denn dann? Aber auf meinen fragenden Blick hin schüttelte Jo nur den Kopf und grinste.
Nachdem auch er etwas gegessen hatte, unterhielten wir uns mit einigen Leuten, tanzten, lachten und ich genoss einfach diese ausgelassene Stimmung. Wie erwartet fehlte von Meike jede Spur, aber mehr Sorgen hätte ich mir wohl gemacht, wäre sie wirklich hier.
Um Mitternacht wurde ich mit einem lautstarken Ständchen beglückt. Zahllose Glückwünsche prasselten auf mich ein, ich musste Geschenke öffnen und die Kerzen auf meinem Fantakuchen auspusten. Denn es war glücklicherweise nicht der befürchtete Bibo oder, was ich ihnen durchaus zugetraut hätte, Hello Kitty-Kuchen.
Irgendwann, nachdem der größte Ansturm verebbt war, gratulierte mir in einer etwas abgelegenen Ecke auch Jo.
„Herzlichen Glückwunsch und alles Gute“, murmelte er und küsste mich. Seufzend schloss ich die Augen, lehnte mich leicht an ihn und knabberte an seiner vollen Unterlippe. „Hast du dir was gewünscht?“
„Nee, hab dich doch schon“, grinste ich breit und meinte dann überschwänglich: „Was will ich sonst mehr!“
„Spinner“, rügte mich Johan und spielte mit den Fingern in meinen Nackenhaaren. Hm, Schnurrgefahr, aber herrlich.
Nur am Rande nahm ich wahr, dass es erneut an der Tür klingelte, meine Aufmerksamkeit galt Jo. Ich sah nur einmal kurz zur Seite, stutzte und löste mich von ihm. Verwirrt folgte er meinem Blick. Ich spürte, wie er neben mir erstarrte, hörte, wie er scharf die Luft einzog. Oder war ich das gewesen?
Baff blickte ich Meike an, die gerade ins Wohnzimmer trat. Ihr
Weitere Kostenlose Bücher