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Neulandexpedition (German Edition)

Neulandexpedition (German Edition)

Titel: Neulandexpedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Morleen
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allerdings Johan an. Seine Stirn war gerunzelt, ein Ausdruck, den ich heute Morgen nicht bei ihm sehen wollte und daher legte ich mich wieder neben ihn.
    „Hey, morgen“, sanft küsste ich ihn.
    „Wer war denn das?“, wollte er wissen. Es sollte wohl unbeteiligt klingen, aber ich hörte trotzdem das Misstrauen heraus.
    „Elias, er hat gefragt, ob er uns abholen soll. Ich hab abgelehnt. Hoffe das ist okay für dich? Dachte, wir bleiben noch liegen.“ Seine Miene entspannte sich.
    „Japp, ich bin noch viel zu erledigt“, murmelte er und kuschelte sich ins Kissen.
    „So, bist du das?“, grinste ich und küsste sein Kinn.
    „Hm“, schnurrte er und legte mir die Arme um die Schultern.
    „Was hast du denn gedacht, wer da dran war?“ Ich stellte die Frage, obwohl ich die Antwort eigentlich bereits kannte.
    Kurz zögerte er, gestand dann aber: „Rike.“
    „Jo-“
    „Ich weiß, ich weiß, okay? Aber ... ach fuck, ich weiß auch nicht.“
    „Moment, du wolltest das heute Nacht aber nicht nur machen, weil du...“, ich stoppte, brachte es nicht über mich es auszusprechen, obwohl mich genau dieser Gedanken auch heute Nacht nicht losgelassen hatte.
    „Quatsch!“, erwiderte er allerdings prompt. Seine Reaktion war echt, und das Gefühl, das sich in mir ausbreiten wollte, wurde im Keim erstickt.
    „Das will ich hoffen, weil das wirklich Quatsch wäre.“ Allein der Gedanke verursachte einen bitteren Nachgeschmack. „Jo, selbst wenn sie noch Interesse an mir hätte, ich liebe sie nicht mehr. Ich liebe dich!“
    Stumm sah er mir in die Augen, beugte sich dann aber zu mir und küsste mich intensiv. „Es ist nur...“, murmelte er an meine Lippen. „Sie macht mir Angst.“
    „Wer? Rike?“, fragte ich verblüfft.
    „Hm, ihr kennt euch so lange, seid so vertraut und sie sieht nun mal auch Hammer aus.“
    „Schatz, du siehst auch Hammer aus“, erwiderte ich, und nun war er es, der mich verblüfft ansah.
    „Das hast du noch nie gesagt.“
    „Du hast doch einen Spiegel und verbringst nicht unerhebliche Zeit des Morgens davor, oder?“
    „Das mein ich gar nicht, Idiot“, knuffte er mich in die Seite. „Du hast mich noch nie Schatz genannt.“
    „Doch.“
    „Nein“, beharrte er und ich stutzte.
    „Wirklich nicht?“
    „Nee“, schüttelte er den Kopf.
    „Und ist das wieder ein Wort, das ich nicht mehr verwenden soll?“ Ja, ja, Liebe machte manche Dinge plötzlich wirklich kompliziert.  
    „Nein, das darfst du gerne öfter sagen“, grinste er und kuschelte sich an mich.
    „Okay, als Nächstes hätte ich nämlich Bärchen ausprobiert.“
    „Untersteh dich“, lachte er, „sonst nenne ich dich ...“
    „Na, na, wie nennst du mich?“, forderte ich ihn heraus.
    „Purzelchen“, meinte er, mit sich sehr zufrieden.
    „Okay, der Punkt geht an dich“, musste ich anerkennen. Ich sagte ja, der Mann war kreativ. 
    „Aber wenn Elias schon auf dem Weg ist, müssen wir dann nicht auch langsam los?“, fragte er und machte ein schuldbewusstes Gesicht. Schwer seufzte ich und sah zum Wecker – ein Uhr mittags. Zu unserer Verteidigung musste ich sagen, dass wir erst um halb sechs eingeschlafen waren. Was die Anderen wohl kaum interessieren oder milde stimmen dürfte, wenn wir uns drückten.
    „Hm, müssen wir wohl“, bestätigte ich, streckte mich und stand auf. Jo folgte mir noch sehr müde und zerzaust ins Bad. Ob ein paar Minuten mehr wohl den Kohl sehr fett machten? 
     
    ***
     
    Als wir bei Alwin und Sandra eintrafen, waren die Anderen schon vollzählig anwesend und das Wohnzimmer hatte bereits seinen Normalzustand angenommen. Was ich von den Gesichtern meiner Freunde nicht behaupten konnte. Sie wirkten zum größten Teil niedergeschlagen, nachdenklich, nur Alwin schien stinksauer zu sein.
    „Ist irgendwas kaputt gegangen?“, erkundigte ich mich daher vorsichtig.
    „Nein“, gab Alwin grimmig zurück.
    „Okay, welche Katastrophe steht dann an?“, hakte ich nach. Besonders Larissa sah ziemlich mitgenommen aus, anscheinend hatte sie sogar geweint.
    „Meike geht weg“, klärte uns Sandra auf. Verwirrt blickte ich von einem zum Anderen.
    „Wie weg?“, stellte Jo die Frage, die mir auf der Zunge lag.
    „Sie will für ein Jahr zum Studieren nach Italien. Keine Ahnung, wie sie das so schnell gedeichselt hat, aber es geht schon Ende des Monats los“, meinte Elias und legte Larissa einen Arm um die Schultern. Mit gesenktem Kopf zerpflückte sie ein Papiertaschentuch in winzige Stückchen.

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