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Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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den Anschein hatte. Ihre auffälligen Outfits, ihr ganzes Auftreten war nichts weiter als eine Maske, hinter der sich die echte, die unbekannte, aber auf jeden Fall viel verletzlichere Klarisse versteckte. Rouben hatte an dieser Maske gekratzt, sie hatte Risse bekommen und Jolin einen kleinen Einblick in Klarisses Seele gewährt.
    »Sag mal, was ist gestern eigentlich zwischen euch abgelaufen?«, fragte Anna, die Jolin gleich nach der Deutschstunde zur Seite genommen hatte. »Warum hast du verschlafen? Und wieso ist Rouben heute schon wieder nicht da?«
    »Wir haben bis in die frühen Morgenstunden geredet«, log Jolin. »Ich war erst um kurz vor fünf im Bett. Und Rouben ist sowieso fix und fertig von der Plackerei.«
    »Kommt er wenigstens voran?«
    Jolin dachte an die neuen Fenster und die vielen Außenreparaturen und nickte. »Ziemlich gut sogar.«
    »Na, dann wollen wir mal fest daran glauben, dass das Haus bald fertig ist und der ganze Spuk ein Ende hat«, meinte Anna seufzend. »Dein Anblick ist nämlich kaum noch zu ertragen.«
    »Das wird jetzt alles besser«, versprach Jolin. »Wir haben gestern eine Übereinkunft getroffen.«
    »Hm.« Anna runzelte die Stirn. »Ich hoffe ja sehr, du kommst darin ebenfalls vor.«
    »Natürlich«, sagte Jolin. Sie bemühte sich darum, dass ihre Miene möglichst viel Zuversicht ausstrahlte und kein verdächtiges Zucken sie verriet. »Wir sehen uns jeden Tag. Entweder in der Schule oder abends bei mir … Oder im Haus«, setzte sie hastig hinzu, damit die Freundin hier nicht gleich wieder einen Grund zum Nachhaken fand. »Wir erledigen die Hausaufgaben zusammen und erarbeiten uns den Stoff für die Klausuren.«
    »Wow, das klingt wirklich romantisch«, seufzte Anna.
    »Na ja, Rouben wird die nächsten Wochen nicht immer in der Schule sein …«
    »Stell dir vor, das hab ich mir schon fast gedacht.«
    »Er ist wirklich gut, er kann es sich leisten«, sagte Jolin trotzig.
    Anna zuckte mit den Schultern. »Der Direx wird ihn rausschmeißen, wenn er zu oft fehlt.«
    »Das wird er nicht wagen, solange Roubens Punktekonto in Ordnung ist. Er ist zwar nicht mehr schulpflichtig, aber ein Recht auf Bildung hat er trotzdem. Und wenn die Aussicht besteht, dass er ein gutes Abi macht …«
    Anna hob abwehrend die Hände. »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte sie. »Trotzdem finde ich, dass das ganze eher nach einer optimalen Geschäftsbeziehung als nach einer Liebesgeschichte klingt.«
    »Oh, ich versichere dir, das kommt ganz bestimmt nicht zu kurz«, sagte Jolin. Sie zauberte ein vielsagendes Lächeln in ihr Gesicht. »Rouben hat einfach keine Lust mehr, das in aller Öffentlichkeit zur Schau zu stellen … Und ich ehrlich gesagt auch nicht«, fügte sie nachdrücklich hinzu. Sie war wirklich stolz darauf, dass sie sich Anna gegenüber so glorreich geschlagen hatte. »Wir stehen hier doch wie auf dem Präsentierteller.«
    »Mhm«, bestätigte die Freundin. »Und jetzt hat er diesen Platz wieder für sich allein.« Sie sah Jolin durchdringend an. »Vielleicht ist es das, was er will.«
    »Ganz sicher nicht«, erwiderte Jolin entgegen ihrer eigenen Überzeugung. »Im Gegenteil. Er rechnet fest damit, dass sich schon bald kaum einer mehr dafür interessiert, was er macht«, krönte sie ihre Lügengeschichte. »Und jetzt lass uns noch einen Moment an die Luft gehen, okay?«
    »Okay …«, meinte Anna zögernd. »Aber Jol, das eine sag ich dir jetzt schon: Ich lasse nicht locker. Wenn sich deine Gemütsverfassung in den nächsten Tagen nicht deutlich verbessert, werde ich Rouben gegenüber mit meiner Meinung nicht mehr hinter dem Berg halten.«

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    würdest du mir eine frage beantworten?

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    jede … oder sagen wir mal, fast jede …

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    würdest du mir sagen, was du bist?

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    dein gegenstück.

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    das ist keine antwort.

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    es ist vielleicht nicht die antwort, die du dir erhofft hast, aber es ist die einzige, die du momentan von mir bekommen kannst.

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    dann erklär mir wenigstens, was

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