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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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aber es fühlte sich an, als wäre alle Luft aus meinen Lungen gewichen.
    »Weißt du irgendetwas darüber? Ist das wahr?«
    Erneut prasselten seine Worte auf mich ein, ließen meine Pulsfrequenz in die Höhe schießen. Dass sie es auf diese Weise erfuhren, hatte ich mir zuallerletzt gewünscht. Ich dachte an Mom, wie verletzt sie sein würde. Ich ließ mich auf die Bank in der Diele fallen, schloss die Augen und brachte es hinter mich.
    »Vor zwei Monaten habe ich meine leibliche Mutter gefunden.« Ich holte tief Luft und spuckte anschließend den Rest aus. »Und es sieht so aus, als sei mein leiblicher Vater tatsächlich der Campsite-Killer.«
    Dad schwieg.
    Ich fragte: »Wer hat dich angerufen?«
    »Big Mike.«
    Dads erster Vorarbeiter? Wie hatte der es herausgefunden? Der Mann konnte kaum lesen und schreiben. Dad beantwortete die Frage für mich.
    »Er sagt, seine Tochter habe es auf
Nanaimo News
gefunden.«
    »Du meinst diese Klatsch-Website?« Ich rannte bereits nach oben zu meinem Computer.
    Dads Stimme war hart. »Du hast deine leibliche Mutter vor über zwei Monaten gefunden, uns aber nichts davon erzählt? Warum hast du uns nicht gesagt, dass du sie suchst?«
    »Ich wollte es, aber ich … Warte kurz, Dad.«
    Ich tippte die Adresse der Website ein und fand den Artikel.
    Karen Christianson in Victoria gefunden …
    »O nein …«
    Ich versuchte, den Artikel zu lesen, doch vom Schock gerieten mir die Worte durcheinander. Ich nahm nur Bruchstücke auf.
Karen Christianson … einzige Überlebende des Campsite-Killers … Julia Laroche … Professorin an der Universität von Victoria.
33
-jährige Tochter, Sara Gallagher … Familienunternehmen Gallagher Holzfällerei in Nanaimo …
    Es war raus, alles war raus.
    Dad sagte: »Woher wissen die, dass sie deine Mutter ist?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Ich starrte den Bildschirm an, während mir panische Gedanken durch den Kopf schossen. Wie viele Leute hatten diesen Artikel gelesen?
    Dad sagte: »Ich rufe Melanie und Lauren an. Ich will, dass alle um sechs hier sind. Dann werden wir darüber reden.«
    »Ich werde sofort die Site anmailen und ihnen sagen …«
    »Ich habe bereits meinen Anwalt angerufen. Wenn sie den Artikel nicht auf der Stelle wieder runternehmen, verklagen wir sie, bis sie schwarz werden.«
    »Dad, ich schaffe das schon.«
    »Ich kümmere mich darum.« Sein Tonfall machte deutlich, dass er nicht glaubte, ich würde irgendetwas schaffen.
    Nachdem er aufgelegt hatte, fiel mir ein, dass er gesagt hatte: »Dein Vater ist der Campsite-Killer.« Nicht dein
leiblicher
Vater, nur dein Vater.
     
    Jetzt wissen Sie, warum ich so gestresst bin, Nadine. Nachdem ich beim Telefonat mit meinem Dad noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen war, las ich den Rest des Artikels, wobei ich die ganze Zeit hätte kotzen können. Es gab jede Menge Bilder von Karen Christianson, sogar ihr Mitarbeiterfoto von der Universität hatten sie hochgeladen. Ich konnte kaum fassen, wie viele Einzelheiten auch über mich zu erfahren waren, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiente, etwas über Evans Lodge. Das Einzige, was nicht erwähnt wurde, war meine Tochter – Gott sei Dank.
    Obwohl Dad seinen Anwalt eingeschaltet hatte, schickte ich eine E-Mail an die Website und bat sie, den Artikel zu entfernen. Ich rief alle Telefonnummern an, die auf der Kontaktseite aufgelistet waren, aber niemand rief zurück. Wieder einmal kam ich mir vor wie ein Idiot, der nichts richtig hinbekommt. Ich versuchte, Evan zu erreichen, aber er war mit einer Gruppe auf einem der Boote draußen und würde nicht vor dem Abendessen zurück sein. Lauren ging nicht ans Telefon, und dabei ist sie Hausfrau. Wahrscheinlich versteckte sie sich irgendwo im Garten. Ich bin sicher, dass sie das abendliche Treffen genauso fürchtet wie ich – Lauren hasst es, wenn die Leute sich aufregen.
    Ich überlegte, ob Melanie uns belauscht haben könnte. Aber so zickig Melanie auch sein kann, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas so Gemeines tun würde. Natürlich, wenn sie es Kyle erzählt hat … er wirkt genau wie die Sorte Kerl, der seine kleine Schwester verkaufen würde, wenn er glaubt, es würde ihn weiterbringen. Dass Lauren oder der Privatdetektiv etwas ausgeplaudert haben, ist völlig ausgeschlossen.
    Ich habe nicht mehr solche Angst vor einem Familientreffen gehabt, seit ich meinen Eltern erzählen musste, dass ich schwanger war. Damals ist Dad einfach mittendrin aufgestanden und hat den

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