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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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von seinen Stiefeln entfernt platzierte.
    Sie konzentrierte sich auf das Motiv auf seinem T-Shirt - ein Totenkopf, der eine verwelkende Rose zwischen den Zähnen hielt - und arbeitete sich dann hoch zum Kragen seiner grünen Jacke und zu seinen feinen Haarsträhnen.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie. Sie sah ihn an. Seine Augen, die wieder einmal in den dunklen, fedrigen Untiefen seiner Haare verborgen waren, blickten in ihre.
    »Mach dir keinen Kopf.«
    »Varen … ich glaube nicht, dass ich am Freitag mit dir mitkommen kann«, sprach sie den Gedanken aus, der sie gerade beschäftigte. Ihr Hals zog sich zusammen und sie sah wieder auf ihre Füße. »Ich würde wirklich gerne hingehen«, fuhr sie leise fort, »aber -« Schnell schloss sie ihren Mund wieder, bevor sie sich noch mehr blamieren konnte.
    »Mach dir keinen Kopf«, wiederholte er, so sanft, dass sie wieder zu ihm hochsehen musste, um sicherzugehen, dass sie sich den leichten Anflug von Amüsiertheit nicht eingebildet hatte.
    »Hör zu«, flüsterte er und beugte sich zu ihr hinunter. Als sie seinen Atem an ihrer Wange spürte, flatterten ihre Lider vor Aufregung. »Ich muss los«, sagte er, »weil dein Vater momentan jede noch so kleine Bewegung von mir unter die Lupe nimmt.«
    Isobels Augen sprangen auf. Über Varens Schulter konnte sie ihren Vater im orangegelben Licht des Esszimmers stehen sehen. Mit verschränkten Armen und grimmigem Gesicht, wie ein großes Ungeheuer, beobachtete er sie durch das Fenster.
    Sie spürte, wie Varens Fingerknöchel ihren Kiefer streiften. Erschrocken blickte sie ihn an. Dann wich er, bevor sie ihn aufhalten konnte, zurück und setzte sich auf den Fahrersitz. Er drehte den Zündschlüssel um und der Sound seiner sanft klagenden Stereoanlage durchbrach die Stille.
    »Wir sehen uns morgen«, sagte er.
    Isobel machte einen Schritt zurück, damit er die Tür schließen konnte. Ihre Haut schien an der Stelle, an der er sie berührt hatte, zu vibrieren.
    Varen legte den Gang ein, fuhr los und die Kegel seiner Scheinwerfer kreuzten die eines anderen Autos, das gerade in die Straße einbog. Isobel stand da und starrte dem Cougar nach, bis seine Rücklichter - wie zwei rote Dämonenaugen - hinter der nächsten Biegung verschwanden.
    Das näher kommende Auto bog in ihre Einfahrt, und als Danny vom Rücksitz kletterte, konnte sie hören, wie er dem Fahrer ein kurzes Danke zumurmelte. Dann rief er laut: »Hey, Isobel! Wer war das denn?«
    Sie hatte ihre Arme immer noch fest um sich geschlungen und ignorierte ihren Bruder, als sie sich zurück auf den Weg ins Haus machte. Sie stürmte durch die Haustür und fand ihren Vater im Flur wartend vor.

 
     
    Die Wälder von Weir
     
    Bist du jetzt mit diesem Chaoten zusammen?«, fragte ihr Vater und zeigte zur Tür.
    Isobel versuchte, so gut es ging, die Furcht zu ignorieren, die gierig in ihrem Inneren züngelte wie Flammen an trockenem Holz. Ihr Vater verlor so gut wie nie die Fassung, aber wenn es vorkam, dann war es so, als befände man sich in der Höhle eines wutschnaubenden Drachen mit Feueratem und allem.
    »Sam«, ihre Mutter erschien in der Küchentür, die Hände in einem Geschirrtuch vergraben.
    »Er ist kein Chaot«, schäumte Isobel, »und nur zur deiner Information: ich auch nicht. Was hast du überhaupt für ein Problem?« Sie schlang die Arme fester um sich und machte sich auf eine Auseinandersetzung gefasst. Sie hasste es, sich mit ihrem Vater zu streiten, und es kam so selten vor, dass es sie jedes Mal nervös machte.
    »Ich versuche herauszufinden, ob meine einzige Tochter mit einem Kriminellen zusammen ist, das ist mein Problem!«, wetterte ihr Dad.
    Seine Worte wurden vom Knallen der Haustür zurückgeworfen. Danny kam in seiner Pfadfinderuniform herein, ein ehrfurchtsvoller Ausdruck lag auf seinem Gesicht. »Dieses Auto ist der Hammer!«, verkündete er. »Wer -« Plötzlich hielt er inne, sah von Isobel zu ihrem Vater und dann wieder zurück und seine Begeisterung verpuffte in Sekundenschnelle. »Ohhhh«, flüsterte er und seine Stimme klang dabei wie ein Reifen, aus dem Luft entweicht, »ich hätte wohl besser die Hintertür benutzt.«
    »Sam, mal ehrlich«, sagte ihre Mutter, »ich verstehe wirklich nicht, was das Problem ist. Sie haben doch nur an einem Projekt gearbeitet.«
    »Hast du diesen Jungen denn nicht gesehen, Jeannine? Er sieht aus wie einer dieser Waffen tragenden, Schulmassaker veranstaltenden Irren!«
    »Doch, Sam, ich habe ihn gesehen! Und mit ihm

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