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Neverwake

Neverwake

Titel: Neverwake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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PROGRAMM SEINE INFORMATIONEN AUCH AUS DEM SPIELER GEWINNT UND SPIEL EINES SPIELERS ENDE HABEN KANN, HAT VIELLEICHT AUCH REFERENCE ENDE. MUSS DAS SEHEN. WÜNSCHTE DU KÖNNTEST DINGE SEHEN, DENEN ICH IN 40 BEGEGNET BIN. ABER DU MUSST SO SCHNELL WIE MÖGLICH HIER RAUS UND LINK-MODDUS ABSCHALTEN.
    >W A RUM?
    >WEIL SPIEL MIT EINGESCH A LTETEM LINK-MODUS HINTER MÖGLICHKEITEN ZURÜCKBLEIBT. ZUVIEL SPEICHERPLATZ FÜR LEVEL, IN DIE ICH VON HIER AUS GAR NICHT MEHR ZURÜCK KANN. HÄLTST DU REFERENCE BIS HIERHIN FÜR GIGANTISCH? SAGE DIR, DAS IST VORSINTFLUTLICHER TELESPIEL-SCHROTT IM VERGLEICH ZU DEM, WAS ICH SEHEN WERDE, WENN DER LINK ENDLICH ABGESCHALTET WIRD. SAG IHNEN , SIE BRAUCHEN MIR KEINE KINDERMÄDCHEN MEHR HINTERHERZUSCHICKEN. ICH WEISS, WAS ICH TUE.
    >LASS MICH BIS 57 MITKOMMEN. ODER WENIGSTENS BIS 40.
    >DU BIST ECHTER VIRT, OTIS ESCH. SPÜRST NEVERWAKE. ABER TUT MIR LEID, DU SELBST HAST AUF DRINGLICHKEIT HINGEWIESEN . MEIN KÖRPER KÖNNTE JEDEN MOMENT STERBEN. ODER TR O TTEL VON INFORM SCHALTEN IRGENDWAS AB , WEIL SIE AUCH DICH JETZT NICHT MEHR SEHEN KÖNNEN. WIR BEIDE SIND AUF RÜCKSEITE DER SONNE. ANDERE WERDEN BLIND, WENN SIE VERSUCHEN ZU ERKENNEN, WOHIN WIR VERSCHWUNDEN SIND. TUT MIR LEID.
     
    »Tut mir leid« ist im Englischen nur ein einziges Wort, deshalb hatte Esch gar keine Zeit mehr, rechtzeitig zu reagieren. Das Tader- Mä nnchen bildete plötzlich in der rechten Hand eine Art Strahler ab und schoß damit auf das Esch-Männchen. Esch krallte alle Finger gleichzeitig in den Controller, aber sein Männchen war nicht darauf programmiert, die Arme in die Luft zu werfen oder zu schreien. Das Bild gefror zu einem gleiße n den Licht und wurde dann von der rotierenden Animation eines explodierenden Gleiters ersetzt, aus dessen Trümmern sich im Bildvordergrund die Worte »You died« zusammenfügten.
    Erschöpft wie nach dem Absolvieren eines Zehnkampfes, schnallte Esch sich das Headset herunter und ließ sich von Dr. Berba und den Assistenten beim Lösen der Elektroden und sonstigen Konfigurationen helfen.
     
    »Und?«
    Karolin Berbas Wort durchwirbelte den Dampf, der aus Eschs Kaffeebecher aufstieg. Durch die Fenster schien das matte Licht eines sehr frühen Morgens. Sie befanden sich jetzt irgendwo im ersten oder zweiten Stock des INFORM-Gebäudes.
    »Ich habe ihn gefunden und über eine Buchstabentastatur mit ihm kommuniziert. Es stimmt, daß er immer noch spielt. Sein Körper mag komatös sein, aber sein Geist ist hellwach. Er sagte, er will daran arbeiten, daß Sie ihn wieder sehen und hören können, und er will den Test fortsetzen, bis er das Ende erreicht.«
    »Das Ende? Wir haben selber keine Ahnung, ob es ein Ende gibt.«
    »Das ist ihm klar. Deshalb will er es ja herausfinden. Soweit ich das beurteilen kann, sollten Sie alles, was Sie besitzen, darin investieren, Tader am Leben zu erhalten.«
    »Das ist ein hoher Preis. Wir wollten Reference so schnell wie möglich marktreif haben. Wir wollen wissen, wie wir dieses Spiel positionieren können. Es ist unmöglich, auf den Egotrip eines einzelnen Virts Quartalskalkulationen zu gründen. Wir könnten sein Spiel einfach abschalten und er wäre in Siche r heit.«
    »Sie könnten aber auch, sobald er die Bild- und Tonverbindung wiederhergestellt hat, einen Pay-TV-Channel installieren, der die Erforschung eines neuen Universums überträgt, live, 24 Stunden am Tag. In der Hauptrolle einer der genialsten Co m puterspieler, den die Welt je gesehen hat. Wieviele Millionen Umsatz könnten Sie damit machen? Ich bin zu müde, um das in allen Einzelheiten durchzurechnen. Mir ist nur eines klar: INFORMs Reference ist ein wirklich gutes Spiel, aber Taders Reference – das ist wie die erste Mondlandung, nur länger, besser und weiter weg. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, Frau Dr. Berba, ich möchte jetzt einfach nur noch nach Hause und schlafen.«
    Esch erhob sich und schlurfte zur Tür. Den halbleeren Kaffe e becher ließ er einfach auf dem Tisch stehen.
    »Worüber haben Sie sonst noch gesprochen, als Sie dort drinnen waren?« fragte Dr. Berba, als Esch die Tür schon fast erreicht hatte.
    »Nichts besonderes«, antwortete er. »Nur persönliches Zeug.«
     
    Darina stand mitten im Zimmer, als er heimkam.
    »Du siehst aus wie ein Geist«, flüsterte sie.
    »Ja.« Er blieb im Türrahmen stehen, als fürchtete er, den Halt zu verlieren, wenn er nur noch einen einzigen Schritt machte. »Ich habe heute das Paradies gesehen, und es war die Hölle.«
    Darina ging zu

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