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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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erzählt?«
    »Nach dem letzten Kampf mit Ragnarök haben sich ein paar von uns versammelt – ich, Apex, deine Eltern, Impervia, die Daltons… und noch ein paar von den anderen. Wir haben vereinbart, dass wir die Vergangenheit ruhen lassen sollten. Nur Max und Roz und Josh hatten keine geheimen Namen und Identitäten, deshalb mussten sie in aller Öffentlichkeit verkünden, dass sie sich zurückziehen würden.« Er lächelte. »Weißt du, was lustig ist? Ich hab immer vermutet, dass ein paar Superhelden auf mich hinabsahen, weil ich der Einzige war, der keine Superkräfte besaß. Aber nachdem es passiert war, war ich der Einzige, der immer noch als Superheld auftreten konnte. Ich hatte ja nichts verloren.«
    »Aber warum haben Sie sich dann ebenfalls zurückgezogen?«
    »Ich war schon fünfunddreißig. War schon 18 Jahre lang Superheld gewesen. Inzwischen hatte ich eine Frau und zwei Kinder, die ich kaum zu sehen bekam. Ich war der Meinung, dass ich genug getan hatte.« Cord schob den Stuhl zurück und stand auf. »Du siehst völlig geschafft aus, Colin. Du kannst dich im Gästezimmer ein wenig ausruhen; es geht nach hinten raus und hat ein Bett und eine Dusche. Schlaf mal eine Runde. Ich vermute, dass du keine Ersatzkleider dabeihast, stimmt’s? Lass dein Sweatshirt und die Jeans vor der Tür liegen, ich stecke sie in die Waschmaschine.«
    »Danke. Und was ist mit Razor?«
    »Vertraust du ihm?«
    »Ja.«
    »Dann lassen wir ihn schlafen. Ich werde euch beide aufwecken, falls ich etwas Neues erfahre.«
     

     
    Jemand schüttelte Colin wach. Er rollte sich auf den Rücken, stöhnte und öffnete die Augen. Ein Mädchen blickte auf ihn herab – wahrscheinlich eine von Cords Töchtern.
    Oh mein Gott, dachte Colin, die sieht ja super aus!
    Dann allerdings begann sie zu grinsen – und zeigte dabei eine eindrucksvolle Reihe bunter Zähne: gelb, grün, braun und schwarz; die Schneidezähne waren teilweise abgebrochen und wiesen Risse auf.
    Colin konnte den Blick nicht davon abwenden.
    »Endlich!«, sagte das Mädchen. »Dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr aufwachen! Mein Dad will mal ein bisschen mit dir quatschen.« Ihr »S« klang, als lispelte sie ein wenig.
    »Okay, danke.« Er wartete darauf, dass sie aus dem Zimmer ging, damit er aufstehen konnte.
    Sie schaute ihn erwartungsvoll an. »Na, was ist?«
    »Äh …«
    »Hör mal, ich hab keinen blassen Schimmer, wer ihr seid, du und dein seltsamer Kumpel, aber Dad sagte, dass ich dich auf jeden Fall aufwecken soll. Und dass ich dich nicht wieder einschlafen lassen darf.«
    »Ich heiße Colin.«
    »Wie schön für dich. Ich bin Stephanie. Und jetzt steh endlich auf.«
    »Stephanie, ich bin gewissermaßen nackt.«
    Sie grinste noch breiter. »Gewissermaßen nackt? Wie geht das? Du bist entweder nackt oder nicht nackt.«
    »Na gut, in diesem Fall bin ich eben nackt.«
    »Weiß ich längst. Hab vorhin nachgeschaut.«
    Colin fuhr hoch. »Du hast was?«
    Sie lachte. »Krieg dich wieder ein. Ich mach Witze. Augenblick, ich schicke dir Shaver mit deinen Klamotten rein.«
    »Du meinst Razor.«
    »Egal. Jedenfalls den Typen im Wohnzimmer, der aussieht, als hätte er seit Jahren keinen Rasierer mehr gesehen. Glaubt er wirklich, dass lange Haare und Bart der Gipfel von einem coolen Typen sind? Er müsste doch wissen, dass die Hippie-Zeit längst vorbei ist! Und wen will er eigentlich mit den ganzen Tätowierungen auf dem Hintern beeindrucken?«
    »Du hast seinen Hintern …?«
    Stephanie verdrehte die Augen und lachte. »Dich kann man richtig leicht reinlegen, Colin.«
    Jemand räusperte sich vernehmlich. Mrs Cord stand im Türrahmen. »Dein Dad hat dich gebeten, ihn aufzuwecken, Stephanie. Er hat nicht gesagt, du sollst ihn in Verlegenheit bringen.«
    »Tut mir leid, Mom.«
    »Du bist aber immer noch da.«
    Stephanie grinste Colin noch einmal zu – wobei er versuchte, nicht auf ihre Zähne zu starren – und drückte sich an ihrer Mutter vorbei.
    »Und nimm endlich diese grauenhaften Zähne raus!«
    Sie nahm das falsche Gebiss aus dem Mund und lächelte Colin noch einmal richtig zu. Ihre Zähne waren perfekt – sehr weiß und gerade.
    Mrs Cord schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf und folgte ihrer Tochter aus dem Zimmer. Ein paar Sekunden später kam Razor herein.
    »Komm schon«, sagte er. »Steh auf.«
    Er warf Colins Kleider auf das Bett.
    »Wie spät ist es?«
    »Halb zwölf.« Razor grinste. »Max Dalton ist hier. Wahnsinn, nicht wahr? Er ist

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