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Nextopia

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Titel: Nextopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Micael Dahlén
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von Sonne und Regen blieb die Lebenszufriedenheit nahezu konstant. Man könnte jetzt die weiteroben gestellte Frage neu formulieren: Gibt es irgendetwas Besonderes an diesen englischsprachigen Ländern, was ihre Lebenszufriedenheit so konstant hält? Natürlich nicht. Ähnliche Diagramme könnte man gemäß weltweiten Umfragen für eine Menge Länder zeichnen. Wenn Sie beispielsweise auf die andere Seite des Globus gehen und ein autoproduzierendes Land wählen, dessen Name mit J beginnt, finden Sie ein ganz ähnliches Muster vor wie in den USA und Großbritannien. Vor diesem Hintergrund fällt es Ihnen wahrscheinlich nicht schwer, die folgende Frage zu beantworten:
Was haben finnische Zwillinge mit kanadischen Senioren gemeinsam?
    KLINGT NACH EINER MERKWÜRDIGEN FRAGE? Dann lassen Sie uns mit den finnischen Zwillingen beginnen. Forscher haben über einen Zeitraum von 15 Jahren fast 10

000 finnische Zwillinge untersucht, darunter auch Teenager, und festgestellt, dass weniger als 6 Prozent während all dieser Jahre ihren Zufriedenheitsgrad änderten (also zufriedener oder weniger zufrieden waren als vorher). Interessanterweise kehrten diejenigen, bei denen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt der Zufriedenheitsgrad änderte, im Allgemeinen später wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die Forscher bezeichneten dieses Muster als Rückkehr zum Mittelwert, womit impliziert ist, dass Höhen und Tiefen sich ausgleichen.
    Ungefähr zur gleichen Zeit wurden 93 kanadische Erwachsene, darunter auch Senioren, in einer siebenjährigen Untersuchungsreihe bezüglich ihrer Lebensqualität beobachtet. Am Ende dieses Zeitraums erkannten die Forscher, dass es in der Tat Variationen gab, aber insgesamt blieben sowohl die Lebenszufriedenheit als auch die Lebensqualität jedes Einzelnen während der gesamten Zeit ungefähr gleich.
    Die Antwort lautet also: Sowohl finnische Zwillinge als auch kanadische Senioren sind fast gleichbleibend zufrieden mit ihrem Leben.
    Damit kommen wir zur nächsten Frage:
    Was haben die 400 reichsten Amerikaner auf der Rangliste des Business-Magazins Forbes mit den afrikanischen Massai gemeinsam? Eigentlich könnte die Frage genauso gut lauten, was die grönländischen Eskimos und die Schweden mit den Amish in Pennsylvania gemeinsam haben.
    Offensichtlich gibt es eins, was diese fünf Gruppen nicht gemeinsam haben – ihre Lebensweise:
Die reichsten Amerikaner können ein Leben im Luxus führen in einem Land, das viele als Mittelpunkt der Welt betrachten. Stellen Sie sich vor, den Tag in einem King-Size-Bett zu beginnen, dann in eins ihrer fünf Badezimmer zu gehen und die goldenen Armaturen aufzudrehen, um sich das Gesicht zu waschen, schließlich die Treppe hinabzusteigen und in den olympiareifen Swimmingpool zu springen, um vor dem Frühstück schnell eine Runde zu schwimmen. Ganz offensichtlich beginnen nicht alle 400 Personen (vielleicht sogar keiner von ihnen) den Tag auf diese Weise. Aber sie könnten.
Die Amish in Pennsylvania leben zwar im selben Land, haben jedoch einen vollkommen anderen Lebensstil, der 1980 durch den Film Der einzige Zeuge mit Harrison Ford in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet. Die Amish leben nach Regeln und Standards, die vor vielen Jahrhunderten festgelegt wurden, ohne elektrischen Strom, ohne Autos, ohne den Besuch öffentlicher Schulen. Ihr Tag beginnt vor Einbruch der Dämmerung, sie waschen sich das Gesicht mit kaltem Wasser und spannen Pferde vor ihre Wagen, ehe sie zur Arbeit fahren.
Die Eskimos leben an einem Ort, der ohne Weiteres mit der Insel vergleichbar ist, auf der die Darsteller der Fernsehserie Lost stranden: ein verlassenes Stück Land, verborgen in den Weiten des Ozeans. Im Unterschied zu Lost gibt es dortaber Schnee statt Sand und Eisberge statt Vulkanen. Manchmal ist der Morgen kaum angebrochen, ehe die Nacht sich wieder über das vereiste Meer senkt.
Am anderen Ende der Welt leben die afrikanischen Massai in Hütten, die aus Tierdung gebaut sind. Vor gefrierendem Wasser brauchen sie keine Angst zu haben, sie fürchten vielmehr einen Mangel an Wasser, um sich abzukühlen und ihren Durst zu stillen. Die Temperaturen ähneln dem Klima, in dem Jack, Kate und Hurley festsitzen, nur dass den Massai das vermutlich nicht bewusst ist, da sie nicht fernsehen.
Der Durchschnittsschwede verbringt seine Zeit mit unverbindlichem Sex unter freiem Himmel und isst zu Mittag Fleischbällchen, ehe er sich auf den Weg zu einer weiteren Sozialistenversammlung macht. Auch

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