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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wütend er klang.
    »Ich behaupte, dass Menschen zusammen mit noch viel seltsameren und wesentlich älteren Wesen auf der Erde gelebt haben«, erwiderte Flamel ernst.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Sophie. Er behauptete, 1330 geboren zu sein. Da konnte er doch keine Dinosaurier gesehen haben … oder?
    »Es steht alles im Codex. Und ich selbst habe im Lauf meines langen Lebens Tiere gesehen, die als bloße Erfindung gelten, ich habe gegen Wesen aus Legenden gekämpft, ich habe Kreaturen in ihre Schranken verwiesen, die aussahen, als kämen sie direkt aus einem Albtraum.«
    »Wir haben letztes Jahr in der Schule Shakespeare durchgenommen. Es gibt da eine Stelle in Hamlet …« Sophie versuchte, sich zu erinnern. »Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden …«
    Nicholas Flamel nickte erfreut. »… als eure Schulweisheit sich träumen lässt«, vollendete er das Zitat. »Hamlet, erster Akt, fünfte Szene. Ich kannte William Shakespeare. Will hätte ein überdurchschnittlich guter Alchemyst werden können. Doch dann fiel er Dee in die Hände. Der arme Will. Habt ihr gewusst, dass er sich für den Prospero in Der Sturm Dee zum Vorbild nahm?«
    »Ich habe Shakespeare nie gemocht«, brummte Scatty. »Der Kerl hat seltsam gerochen.«
    »Ihr habt Shakespeare gekannt?« Der zweifelnde Unterton in Joshs Stimme war unüberhörbar.
    »Er war kurze Zeit ein Schüler von mir«, sagte Flamel. »Sehr kurze Zeit. Ich habe lange gelebt und hatte viele Schüler – einige hat die Geschichte berühmt gemacht, die meisten sind vergessen. Ich habe viele Leute getroffen, menschliche und nicht menschliche, sterbliche und unsterbliche. Leute wie Scathach zum Beispiel.«
    Sophie schaute Scatty an. »Gibt es noch mehr, die sind wie du? Noch mehr Ältere?«
    »Mehr als du vielleicht denkst. Allerdings versuche ich, mich von ihnen fernzuhalten«, erwiderte Scatty. »Manche von ihnen können nämlich nicht akzeptieren, dass unsere Zeit vorbei ist und dass dieses Zeitalter den Humani gehört. Sie wollen zurück zu dem, was einmal war, und glauben, dass ihre Marionette Dee und andere von seiner Sorte das ermöglichen können. Sie werden die Dunklen Älteren genannt.«
    »Ich weiß nicht, ob es schon jemand gemerkt hat«, unterbrach sie Josh, »aber meint ihr nicht auch, dass sich da ziemlich viele Vögel sammeln?«
    Sophie drehte sich wieder nach vorn, während Scatty und Flamel durch die Rückscheibe schauten.
    Die Holmen und Pfeiler, Stützen, Stahlseile und Leitungen der Golden-Gate-Brücke füllten sich langsam mit Vögeln; es mussten schon viele Hunderte sein. Hauptsächlich Amseln und Krähen ließen sich auf sämtlichen verfügbaren Landeplätzen nieder und jeden Augenblick kamen mehr dazu.
    »Sie kommen von Alcatraz herüber«, sagte Josh. Er zog das Genick ein, um über das bewegte Wasser zur Insel schauen zu können.
    Eine dunkle Wolke stand über Alcatraz. Sie schien aus dem leer stehenden Gefängnis aufzusteigen und hing wie Rauch in der Luft – aber es war ein Rauch, der sich nicht verflüchtigte, sondern hin und her waberte und als dichte Masse ständig in Bewegung war.
    Josh schluckte. »Das müssen Tausende sein.«
    »Zehntausende«, korrigierte ihn Sophie. Sie drehte sich zu Flamel um. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Es sind die Kinder der Morrigan«, erwiderte er rätselhaft.
    »Die Ärger bedeuten«, fügte Scatty hinzu, »haufenweise Ärger.«
    Plötzlich bewegte sich der riesige Vogelschwarm wie auf ein Kommando hin von der Insel weg und kam über die Bay direkt auf die Brücke zugeflogen.
    Josh drückte auf den Fensterheber und die getönte Scheibe senkte sich ab. Jetzt konnte man das Geräusch hören, das die Vögel machten, ein raues Krähen, das fast wie ein verzerrtes Lachen klang. Die Autos fuhren langsamer, einige Leute hielten an und stiegen aus, um mit Digitalkameras und Handys Aufnahmen zu machen.
    Nicholas Flamel beugte sich vor und legte Josh die linke Hand auf die Schulter. »Du solltest weiterfahren«, sagte er eindringlich. »Nicht anhalten – egal, was passiert, selbst wenn du einen anderen Wagen streifst. Fahr einfach zu. So schnell du kannst. Bring uns von dieser Brücke.«
    Flamels beherrschter Tonfall jagte Sophie mehr Angst ein, als wenn er geschrien hätte. Sie schaute kurz zu Scatty, doch die wühlte in ihrem Rucksack und zog schließlich einen kurzen Bogen und eine Handvoll Pfeile heraus und legte sie neben sich.
    »Mach dein Fenster wieder zu, Josh«, sagte Scatty ruhig. »Wir wollen

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