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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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dicht nebeneinander von oben bis unten mindestens ein Dutzend kleiner Ohrstecker. Sie überlegte, ob das Piercen wohl sehr wehgetan hatte. Sie hätte immer gern Ohrstecker gehabt, aber bei ihr heilte alles einfach viel zu schnell und das kleine Loch wäre schneller wieder zugewachsen, als es gestochen war.
    »Etwas zu trinken?«, fragte Roux und lächelte nervös. Dabei war in seiner Zunge ein Metallkügelchen zu erkennen.
    »Wasser«, sagte Scatty.
    »Gern. Perrier? Mit Kohlensäure oder ohne?«
    »Leitungswasser. Ohne Eis.« Sie wandte sich ab und ging zum Tisch der Zwillinge, drehte einen Stuhl um, setzte sich rittlings darauf, legte die Unterarme auf die Lehne und stützte das Kinn darauf.
    »Nicholas versucht, meine Großmutter zu erreichen, damit er sie fragen kann, ob sie hier irgendjemand kennt. Keine Ah
    nung, was wir machen, wenn er nicht durchkommt.«
    »Warum?«, fragte Sophie.
    Scatty schüttelte den Kopf. »Wir müssen von der Straße weg. Es war reines Glück, dass wir vom Montmartre heruntergekommen sind, bevor die Polizei den ganzen Bereich abgeriegelt hat. Inzwischen haben sie sicher den geschockten Beamten gefunden und die Suche ausgedehnt. Und sie haben jetzt auch eine Beschreibung von uns. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis man uns entdeckt.«
    »Was passiert dann?«, fragte Josh.
    Scathachs Lächeln war zum Fürchten. »Dann werden sie merken, warum ich die Kriegerin genannt werde.«
    »Aber was passiert, wenn wir geschnappt werden?« Josh ließ nicht locker. Dass sie von der Polizei gejagt wurden, wollte ihm immer noch nicht in den Kopf. Da war es fast noch einfacher sich vorzustellen, dass sie von irgendwelchen sagenumwobenen Kreaturen oder unsterblichen Menschen gejagt wurden. »Was würde mit uns passieren?«
    »Man würde euch Machiavelli übergeben. Für die Dunklen Älteren wärt ihr zwei ein erstklassiger Fang.«
    »Was …« Sophie warf ihrem Bruder einen raschen Blick zu. »Was würden sie mit uns machen?«
    »Es ist besser, ihr wisst das nicht, glaubt mir«, erwiderte Scathach ernst. »Angenehm wäre es nicht, das kann ich euch versichern.«
    »Und was wäre mit dir?«, fragte Josh.
    »Ich habe keine Freunde unter den Dunklen Älteren. Wir sind seit mehr als zweieinhalbtausend Jahren verfeindet. Ich kann mir vorstellen, dass ein ganz spezielles SchattenreichGefängnis schon für mich bereitsteht. Irgendetwas Kaltes und Feuchtes. Sie wissen, dass ich das hasse.« Sie lächelte, wobei sich ihre Zähne in die Unterlippe drückten. »Aber noch haben sie uns nicht«, meinte sie leichthin, »und so einfach kriegen sie uns auch nicht.« Sie wandte sich an Sophie. »Du siehst schrecklich aus.«
    »Du bist nicht die Erste, die das sagt.« Sophie legte beide Hände um die dampfende Tasse, hob sie an die Lippen und atmete den Duft tief ein. Sie konnte jede noch so feine Nuance des intensiven Kakaoaromas unterscheiden. Ihr Magen grummelte und erinnerte sie daran, dass sie schon lange nichts mehr gegessen hatten. Die heiße Schokolade schmeckte bitter und war so stark, dass ihr die Augen tränten. Ihr fiel wieder ein, was sie irgendwo gelesen hatte: dass europäische Schokolade einen höheren Kakaoanteil enthielt als die amerikanische, die sie kannte.
    Scatty beugte sich vor und sagte leise: »Ihr braucht Zeit, um euch von all den Strapazen zu erholen. Über ein Krafttor von einem Ende der Welt ans andere zu reisen, ist nicht ganz ohne. Ich hab mir sagen lassen, dass es sich anfühlt wie ein ausgeprägter Jetlag.«
    »Und du kennst so etwas wie Jetlag wahrscheinlich nicht«, murmelte Josh. Im Spaß behauptete seine Familie immer, dass er schon auf einer Fahrt mit dem Auto von einem Bundesstaat in den nächsten mit Jetlag zu kämpfen hätte.
    Scatty schüttelte den Kopf. »Ich kenne es tatsächlich nicht. Ich fliege nicht«, erklärte sie. »Ihr würdet mich nie in so ein Ding reinkriegen. Nur wer sich selbstständig mit Flügeln fortbewegen kann, sollte in der Luft sein. Allerdings habe ich schon mal auf einem Lung gesessen.«
»Ein Lung?«, fragte Josh irritiert.
    »Ying Lung, ein chinesischer Drache«, erklärte Sophie.
    Scathach wandte sich ihr zu. »Dass du den Nebel herbeigerufen hast, muss eine ganze Menge von deiner Aura-Energie aufgebraucht haben. Du solltest deine Kräfte jetzt unbedingt so lange wie möglich schonen.«
    Das Trio lehnte sich zurück, als Roux mit einem großen Glas Wasser hinter dem Tresen hervorkam. Er stellte es am Rand des Tisches ab und lächelte Scatty

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