Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
Lauf der Jahrtausende wurden die Geheimnisse der Alchemie unzählige Male aufgedeckt, gingen wieder verloren und wurden von Neuem aufgedeckt. Eines der größten Geheimnisse der Alchemie war die Formel für Unsterblichkeit. Und die gesamte Alchemie – und möglicherweise sogar die gesamte moderne Wissenschaft – hatte nur eine einzige Quelle: das Buch von Abraham dem Magier.
    Dann gab es noch diejenigen, denen Unsterblichkeit geschenkt worden war. Es handelte sich dabei um Menschen, auf die ein Älterer, der nach dem Untergang von Danu Talis noch auf dieser Erde lebte, entweder zufällig aufmerksam geworden war oder die er sich ausgesucht hatte. Die Älteren waren ständig auf der Suche nach Menschen mit einer außergewöhnlichen Begabung, um sie für ihre Sache einzuspannen und zu verpflichten. Und als Gegenleistung für ihre Dienste schenkten die Älteren ihren Anhängern ein ungewöhnlich langes Leben. Ein solches Geschenk konnten die wenigsten Menschen ausschlagen. Und ein solches Geschenk garantierte den Älteren unbedingte Loyalität, weil es so schnell, wie es gegeben war, auch wieder genommen werden konnte. Nicholas wusste, wie groß die Gefahr war, dass die Unsterblichen, die er möglicherweise in Paris traf – selbst wenn er sie von früher kannte –, inzwischen im Dienst der Dunklen Älteren standen.
    Als er an einer durchgehend geöffneten Videothek vorbeikam, die außerdem mit Highspeed Internet warb, sah er im Schaufenster ein Schild, auf dem in zehn Sprachen stand: Anrufe ins In- und Ausland. Günstigste Tarife. Er drückte die Tür auf und der säuerliche Geruch von ungewaschenen Körpern, billigem Parfüm, fettigem Essen und dem Ozonausstoß zu vieler Computer auf engem Raum schlug ihm entgegen. In dem Laden war erstaunlich viel los. Eine Gruppe Studenten, die aussahen, als seien sie die ganze Nacht auf gewesen, drängelten sich um drei Computer, deren Monitore das Logo von World of Warcraft zeigten, während an den meisten anderen Geräten junge Männer und Frauen mit ernsten Gesichtern saßen und konzentriert auf den Bildschirm blickten. Auf dem Weg zum Tresen im hinteren Bereich des Ladens sah Nicholas, dass die meisten der jungen Leute E-Mails oder Instant Mes sages schrieben. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Erst vor wenigen Tagen, am Montagnachmittag, als im Buchladen wenig los gewesen war, hatte Josh ihm den Unterschied zwischen den beiden Kommunikationsarten erklärt. Josh hatte ihm sogar eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet. Nicholas bezweifelte, dass er sie jemals benutzen würde, wogegen ihm die Instant Messaging Programme ganz nützlich erschienen.
    Das chinesische Mädchen hinter dem Tresen trug völlig abgerissene Kleider, die in Nicholas’ Augen eigentlich in die Mülltonne gehörten, wahrscheinlich aber ein Vermögen gekostet hatten. Sie trug volles Goth-Make-up und lackierte sich gerade die Fingernägel, als Nicholas an den Tresen trat.
    »Drei Euro die Viertelstunde, fünf die halbe, sieben für dreiviertel und zehn für die Stunde«, ratterte sie in grauenhaftem Französisch herunter, ohne aufzusehen.
    »Ich möchte ins Ausland anrufen.«
    »Bar oder Karte?« Sie hatte den Kopf immer noch nicht gehoben, und Nicholas sah, dass sie ihre Nägel nicht mit Nagellack anmalte, sondern mit einem Filzstift.
    »Karte.« Das wenige Geld, das er hatte, wollte er aufheben, um damit etwas zu essen zu kaufen. Auch wenn er selbst kaum etwas aß und Scathach überhaupt nichts, musste er den Zwillin
    gen etwas bringen.
    »Kabine zwei. Bedienungsanleitung hängt an der Wand.«
    Nicholas trat in die Kabine und zog die Glastür hinter sich zu. Das Gejohle der Studenten wurde leiser, doch in der Kabine stank es nach Essen. Während er die Kreditkarte, mit der er auch die heiße Schokolade für die Zwillinge bezahlt hatte, aus der hinteren Hosentasche fischte, las er rasch die Bedienungsanleitung durch. Die Karte war auf den Namen Nick Fleming ausgestellt, den Namen, den er in den vergangenen zehn Jahren benutzt hatte, und er überlegte kurz, ob Dee oder Machiavelli eine Möglichkeit hatten, ihn über die Karte zu finden. Er wusste natürlich, dass sie sie hatten – aber was spielte es für eine Rolle? Er lächelte. Sie würden lediglich erfahren, dass er in Paris war, und das wussten sie bereits. Er folgte den Anweisungen an der Wand, wählte die Auslandsvorwahl und dann die Nummer, an die Sophie sich aus dem Gedächtnis der Hexe von Endor erinnert hatte.
    Es knisterte und knackte in

Weitere Kostenlose Bücher