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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Wirklichkeit aber älter als die meisten Zivilisationen.
    Sie waren die Disir.
    Machiavelli stellte sich mitten in den Raum, schaute die jungen Frauen der Reihe nach an und versuchte herauszufinden, wer wer war. Eine saß am Flügel, eine lümmelte auf dem Sofa und die dritte stand am Fenster und blickte hinaus in die Nacht. In den Händen hielt sie ein ungeöffnetes, in Leder gebundenes Buch. Als er näher kam, drehten sie sich alle drei zu ihm um, und er bemerkte, dass ihr Nagellack jeweils der Augenfarbe entsprach.
    »Danke, dass ihr gekommen seid«, sagte er. Er sprach Lateinisch, die Sprache, die genau wie Griechisch von den meisten Wesen des Älteren Geschlechts verstanden wurde.
    Die Mädchen schauten ihn verständnislos an.
    Machiavelli blickte kurz zu Dagon, der ebenfalls hereingekommen war und die Türen hinter sich geschlossen hatte. Dagon zog seine Brille ab, sodass seine Glupschaugen zu sehen waren, und sagte sehr rasch etwas in einer Sprache, die keine menschliche Zunge je hätte aussprechen können.
    Die jungen Frauen ignorierten ihn.
    Dr. John Dee seufzte übertrieben. Er ließ sich in einen Ledersessel fallen und klatschte einmal kurz in die kleinen Hände. »Lassen wir den Unsinn«, sagte er auf Englisch. »Ihr seid hinter Scathach her. Wollt ihr sie haben oder nicht?«
    Die junge Frau am Flügel starrte den Magier an. Falls ihm auffiel, dass ihr Kopf jetzt in einem unmöglichen Winkel verdreht war, ließ er es sich nicht anmerken. »Wo ist sie?« Ihr Englisch war perfekt.
    »Ganz in der Nähe«, antwortete Machiavelli, während er langsam durch den Raum ging.
    Die drei jungen Frauen wandten sich ihm zu und folgten ihm mit Blicken, so wie eine Eule das mit einer Maus tun mochte.
    »Was tut sie gerade?«
    »Sie beschützt den Alchemysten Flamel, Saint-Germain und zwei Humani. Wir wollen lediglich die Humani und Flamel. Scathach gehört euch.« Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ihr könnt auch Saint-Germain haben, wenn ihr wollt. Er nützt uns nichts.«
    »Die Schattenhafte. Wir wollen nur die Schattenhafte«, sagte die junge Frau am Flügel. Sie ließ die Finger mit den indigoblauen Nägeln über die Tasten gleiten. Eine zarte, wunderschöne Melodie erklang.
    Machiavelli trat an einen Beistelltisch und goss Kaffee aus einer großen silbernen Kanne. Er schaute Dee an und hob gleichzeitig die Augenbrauen und die Kanne. Der Magier schüttelte den Kopf. »Ihr wisst sicher, dass Scathach immer noch sehr mächtig ist«, fuhr Machiavelli, an die Frau am Flügel gewandt, fort. Ihre Pupillen waren schmale, waagerechte Schlitze. »Gestern Morgen hat sie eine bestens ausgebildete Polizeistaffel außer Gefecht gesetzt.«
    »Humani«, zischte die Disir verächtlich. »Kein Humani kann gegen die Schattenhafte bestehen.«
    »Aber wir sind keine Humani«, sagte die Frau am Fenster.
    »Wir sind die Disir«, vollendete diejenige, die Dee gegenübersaß, den Satz. »Wir sind die Schildjungfern, die Totenbestimme-rinnen, die Kämpferinnen für – «
    »Ja, ja, ja«, unterbrach Dee ungeduldig. »Wir wissen, wer ihr seid: Walküren. Wahrscheinlich die besten Kämpferinnen, die die Welt je gesehen hat. Das behauptet jedenfalls eure Agentur. Wir wollen wissen, ob ihr die Schattenhafte besiegen könnt.«
    Die Disir mit den indigoblauen Augen drehte sich auf dem Klavierhocker um und stand in einer einzigen, fließenden Bewegung auf. Sehr aufrecht ging sie über den Teppich auf Dee zu und baute sich vor ihm auf. Sofort waren ihre beiden Schwestern an ihrer Seite und die Temperatur im Raum fiel abrupt um einige Grad ab.
    »Es wäre ein Fehler, sich über uns lustig zu machen, Dr. Dee«, sagte eine.
    Dee seufzte. »Könnt ihr die Schattenhafte besiegen?«, fragte er noch einmal. »Denn falls ihr es nicht könnt, gibt es sicher andere, die es nur zu gern versuchen würden.« Er hielt sein Handy hoch. »Ich kann Amazonen anrufen, Samurai und Bogatyri.«
    Während Dee sprach, fiel die Temperatur im Raum weiter. Sein Atem stand plötzlich als weiße Wolke in der Luft, in seinen Augenbrauen und im Bart bildeten sich Eiskristalle.
    »Genug von diesen billigen Tricks!« Dee schnippte mit den Fingern und seine Aura blitzte kurz gelb auf. Es wurde wieder warm, dann heiß und der ganze Raum stank nach faulen Eiern.
    »Es gibt keinen Bedarf an zweitklassigen Kriegern. Die Disir werden die Schattenhafte bezwingen«, sagte die Frau zu Dees Rechten.
    »Und wie?«, blaffte Dee.
»Wir haben das, was jene anderen Krieger nicht

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