Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
ungläubig. »Wer seid ihr … Was seid ihr?«, wollte sie wissen.
    »Wir sind die Disir«, antwortete die Frau mit dem Schwert und dem Speer leise. »Wir sind wegen Scathach hier, und nur wegen ihr. Von dir wollen wir nichts – es sei denn, du stehst uns weiter im Weg.«
    »Die Schattenhafte ist meine Freundin«, erklärte Johanna.
    »Dann macht dich das zu unserer Feindin.«
    Ohne Vorwarnung griffen die Disir gemeinsam an, eine mit Schwert und Speer, die andere mit Schwert und Axt. In Johannas schwere Klinge kam Bewegung, Metall traf auf Metall, die Bewegungen fast zu schnell, als dass man sie mit Blicken hätte verfolgen können. Sie blockte Schwerthiebe ab, stieß die Axt zur Seite und schlug den Speer nieder.
    Die Disir wichen zurück und stellten sich in einigem Abstand rechts und links von Johanna auf, die folglich ständig den Kopf hin und her drehen musste, um sie im Blick zu haben.
    »Du kämpfst gut.«
    Johanna lächelte grausam. »Ich bin bei der Nummer eins in die Lehre gegangen. Scathach selbst hat mich unterrichtet.«
    »Ich dachte mir doch, dass mir der Stil vertraut vorkommt«, sagte die zweite Disir.
    Nur Johannas graue Augen bewegten sich von rechts nach links. »Ich wusste gar nicht, dass ich einen bestimmten Stil habe.«
    »Scathach hat auch keinen.«
    »Wer bist du?«, fragte die Disir zu ihrer Rechten. »Ich habe bisher nur eine Handvoll Wesen getroffen, die es mit uns aufnehmen konnten. Und darunter waren keine Humani.«
    »Ich bin Johanna von Orléans.«
    »Nie von dir gehört«, erwiderte die Disir. Während sie sprach, zog ihre Schwester, die links von Johanna stand, den Arm zurück und brachte sich in Position, um den Speer zu werfen …
    Die Waffe ging in weiß lodernde Flammen auf.
    Unter wildem Geheul warf die Disir sie weg. Bis sie den Boden erreichte, war der Schaft fast nur noch Asche, und die Metallspitze schmolz.
    Sophie stand auf der untersten Treppenstufe und blinzelte überrascht. Sie hatte nicht gewusst, dass sie dazu in der Lage war.
    Die Disir auf Johannas rechter Seite machte einen Satz nach vorn. Ihr Schwert und die Axt sirrten und malten ein tödliches Muster vor ihr in die Luft. Dann schlugen sie gegen Johannas Schwert und trieben sie zurück.
    Die zweite Disir wandte sich Sophie zu.
    Den Speerschaft in Brand zu setzen und die Spitze zu schmelzen, hatten Sophie erschöpft, und sie lehnte am Treppengeländer. Aber sie musste Johanna helfen, sie musste zu Josh. Sie drückte fest auf die Unterseite ihres Handgelenks und versuchte, einen Feuerzauber zu wirken. Rauch stieg von ihrer Hand auf, aber keine Flamme.
    Die Disir kam näher und baute sich schließlich direkt vor ihr auf. Da Sophie auf der untersten Treppenstufe stand, waren ihre Gesichter ungefähr auf gleicher Höhe. »Du bist also die silberne Humani, die der englische Magier unbedingt haben will.« Die violetten Augen der Walküre blitzten hinter dem Visier.
    Sophie tat einen tiefen, zittrigen Atemzug und straffte die Schultern. Sie streckte die Arme aus, die Hände zu Fäusten geballt. Dann schloss sie die Augen, versuchte, gleichmäßig zu atmen und ihr wild hämmerndes Herz zu beruhigen. Vor ihrem geistigen Auge ließ sie Feuerhandschuhe erscheinen. Sie sah sich die Hände zusammenführen, einen Feuerball wie eine Teigkugel formen und ihn dann auf die Gestalt schleudern, die vor ihr stand. Doch als sie die Augen wieder öffnete, tanzten lediglich zarte blaue Flämmchen über ihre Haut. Sie klatschte in die Hände, und ein paar Funken hüpften, ohne Schaden anzurichten, über das Kettenhemd der Kriegerin.
    Die Disir ließ ihr Schwert leicht in ihre behandschuhte Hand klatschen. »Mit deinen kleinen Feuertricks kannst du mich nicht beeindrucken.«
    Ein gewaltiges Krachen aus Richtung Küche ließ das Haus erneut erzittern. Der hübsche Kronleuchter im Flur schwang hin und her und klimperte melodisch und die Schatten an der Wand tanzten dazu.
    »Josh«, flüsterte Sophie. Ihre Angst verwandelte sich in Wut. Diese Kreatur hinderte sie daran, zu ihrem Bruder zu gehen. Und die Wut gab ihr Kraft. Sie erinnerte sich wieder an das, was Saint-Germain ihr auf dem Dachgarten gezeigt hatte, wies mit dem Zeigefinger auf die Kriegerin und packte ihre konzentrierte Wut in einen einzelnen Feuerstrahl.
    Ein schmutziger schwarz-gelber Speer aus purem Feuer löste sich von ihrer Hand und explodierte am Kettenhemd der fremden Kriegerin. Feuer ergoss sich über die Disir und die Wucht des Aufpralls zwang sie auf die Knie. Sie rief

Weitere Kostenlose Bücher