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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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mit eigenen Augen gesehen, wie Sophie und Josh bewiesen, dass sie tatsächlich die legendären Zwillinge waren. Es war eine beeindruckende Demonstration ihrer Kräfte gewesen. Obwohl das Mädchen nur die einfachsten Grundlagen von zwei Zweigen der Elementemagie gelernt hatte – Wind und Feuer –, bestand kein Zweifel, dass sie eine außergewöhnliche Naturbegabung besaß. Und als die Zwillinge ihre Auren zusammengebracht hatten, um die Kräfte des Mädchens zu verstärken, war ihm klar geworden, dass Sophie und Josh Newman wahrhaftig Ausnahmeerscheinungen waren.
    Machiavellis Public-Relations-Abteilung hatte die Geschichte in die Welt gesetzt, dass saurer Regen und die globale Erderwärmung für die Zerstörung des Steinwerks der Kathedrale verantwortlich seien. Und im Moment waren Archäologen und Studenten der verschiedenen Universitäten von Paris dabei, den Vorplatz der Kathedrale zu räumen. Er war mit Absperrband und Metallgittern abgeriegelt.
    Der Italiener schaute angestrengt auf den Bildschirm, doch der verriet nichts. Weshalb ging Dee dorthin zurück?
    »Sollen wir ihm folgen?« Die Stimme des Fahrers war von einem Knistern in der Leitung unterlegt.
    »Ja«, sagte Machiavelli rasch. »Folgt ihm, aber geht nicht zu nah an ihn heran. Kein Zugriff! Und haltet die Leitung frei.«
    »Wird gemacht.«
    Machiavelli wartete ungeduldig, den Blick auf das unbewegte Bild des Wagens auf dem Bildschirm gerichtet. Der Fahrer sprach in drängendem Ton mit den Männern in den anderen beiden Wagen und wies sie an, an den Seiteneingängen der großen Kathedrale Stellung zu beziehen. Der Haupteingang, der auf den Vorplatz ging, war geschlossen. Der Unsterbliche sah, wie der Fahrer an der Kamera auf dem Armaturenbrett vorbeiging und mit dem Telefon am Ohr nach links verschwand. »Er betritt die Kathedrale«, sagte der Fahrer atemlos. »Er ist drinnen. Entkommen kann er jetzt nicht mehr«, fügte er rasch hinzu.
    Die Nebengeräusche änderten sich, als der Mann in die Kathedrale lief. Schritte hallten, Türen schlugen. Dann hörte Machiavelli den blechernen Klang aufgeregter Stimmen. Er hörte, dass der Fahrer lauter sprach, fordernder, nachdrücklicher, aber verstehen konnte er nichts. Ein paar Augenblicke später sprach der Mann wieder ins Telefon: »Monsieur, hier sind ein paar Architekten und Statiker, die den Schaden begutachten. Die Zielperson hätte direkt an ihnen vorbeigehen müssen, aber sie sagen, in der letzten Stunde habe niemand die Kathedrale betreten.« Ein ängstlicher Unterton schlich sich in die Stimme des Mannes. Machiavellis Ruf war legendär: Er war erbarmungslos und niemand wollte ihm einen Misserfolg melden müssen. »Ich weiß, dass es unmöglich ist, aber ich glaube … Wir … Wir haben ihn verloren.« Der Mann geriet ins Stocken. »Ich … Ich habe keine Ahnung, wie das möglich ist, aber es sieht so aus … als sei er nicht in der Kathedrale. Wir riegeln das Gebäude ab und holen noch ein paar Männer für die Durchsuchung …«
    »Negativ. Lasst ihn gehen. Kommt zum Hauptquartier zurück«, sagte Machiavelli sehr leise und legte auf. Er wusste, wo Dee war. Der Magier war tatsächlich nicht in der Kathedrale. Er war darunter . Er befand sich wieder in den Katakomben unter der Stadt. Aber in der alten Stadt der Toten war sonst nur noch der Erstgewesene Mars Ultor.
    Und am Tag zuvor hatte Dee den Erstgewesenen in Knochenmasse eingeschlossen.

K APITEL D REIZEHN
    E ssensgerüche waberten über den Schrottplatz und überlagerten den Geruch von Metall und Öl und den modrigen Gestank der nassen Hunde vollkommen.
    Flamel stand auf der untersten Stufe der kurzen Treppe, die zur Tür der Blechhütte hinaufführte, doch selbst von hier aus musste er noch zu dem Ritter aufsehen. Der Mann, den der Alchemyst als William Shakespeare vorgestellt hatte, war in die Hütte hineingegangen und hatte die Tür mit so viel Schwung hinter sich zugeschmissen, dass alles gewackelt hatte. Wenige Augenblicke später war schwarzer Rauch aus dem Kamin aufgestiegen.
    »Er kocht, wenn er wütend ist«, hatte Palamedes erklärt.
    Josh schluckte und hielt sich die Nase zu. Er zwang sich, durch den Mund zu atmen, als der Rauch um sie herumwaberte. Ihm war aufgrund seiner geschärften Sinne schon vorher übel gewesen, und er wusste, dass er sich übergeben musste, wenn er dem Rauch und dem Fettgeruch nicht bald entkam. Er sah, dass seine Schwester ihn besorgt anschaute, und wies mit dem Kinn zur Seite. Sie nickte und musste husten,

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