Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
Johanna von Orléans mitten auf der Glaskuppel.
    Sie war vom Eingang ihrer Zelle heruntergesprungen und klammerte sich an der Kuppel fest. Den beiden Anpu in der fliegenden Scheibe war vor Schreck der Unterkiefer heruntergeklappt. Johanna lächelte sie allerliebst an. »Bonjour.« Das Vimana wackelte, legte sich dann auf die Seite und ruckte nach rechts und links. Der Anpu-Pilot versuchte, sie mit diesen Manövern abzuwerfen. »Du vergeudest deine Zeit«, rief sie und lachte. »Ich bin stärker, als ich aussehe! Mein ganzes Leben lang hab ich ein Schwert getragen – ich kann mich stundenlang festhalten.«
    Als das Fahrzeug direkt unter Scathach war, löste die ihren Griff, und sie ließ sich neben Johanna auf die Kuppel fallen. Das Kampfvimana sackte durch den Ruck ein gutes Stück ab. Die Französin lachte. »Kommt eine Frau zum Piloten und fragt, wo der Fallschirm …«
    »Komm bloß nicht auf die Idee, mir jetzt irgendwelche dämlichen Witze zu erzählen«, warnte Scathach ihre Freundin.
    Das Vimana wackelte und begann zu kreiseln, doch die beiden Frauen hielten sich auf der durchsichtigen Kuppel gut fest, als der Pilot sein Fluggerät in Schräglage brachte und erneut versuchte, sie abzuschütteln.
    »Solange er nicht zu nah an die Lava kommt, kann uns eigentlich nichts passieren«, sagte Scatty.
    Im nächsten Moment fiel das Vimana senkrecht nach unten und glitt gefährlich nah über der stinkenden, blubbernden Lavasee hin und her.
    »Ich glaube, er hat dich gehört.« Johanna hustete. Es war kaum noch möglich zu atmen. Ihre Haut war von einem Schweißfilm überzogen und die Spitzen ihrer kurzen kastanienbraunen Haare kräuselten sich in der sengenden Hitze. »Meine Hände werden nass. Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch festhalten kann.«
    »Nicht aufgeben«, sagte Scathach. Sie schloss die rechte Hand zur Faust und legte den Daumen über den Zeigefinger. Dann zog sie den Arm zurück. »Wenn du unbedingt mit Erfolg ein Loch in etwas schlagen musst …«, die Kriegerin ächzte, als sie mit unglaublicher Kraft ihre Faust in die Glaskuppel krachen ließ, »… gibt es nichts Besseres als einen Jeet-Kune-Do-Schlag.« Die Kuppel bekam einen Sprung. Die beiden Anpu blickten auf, Augen und Münder entsetzt aufgerissen. »Ist wahrscheinlich doch nicht so unzerbrechlich, wie ihr dachtet!« Scathach schlug erneut zu und das Glas zerbarst unter ihrer Faust. Heiße, stinkende Luft drang zu den Anpu hinein. Sie husteten bellend und krümmten sich. Der Pilot ließ das Fahrzeug aufsteigen, weg von der tödlichen Hitze.
    »Viel zu schnell!«, rief Scathach. »Das gibt einen Zusammenstoß!«
    Der Rand des Vimanas streifte einen Felsen. Es gab ein ekliges Geräusch, als Metall sich verbog und weggerissen wurde. Das Fahrzeug wackelte und hätte Scatty und Johanna fast abgeworfen, aber es stieg weiter nach oben. Und dann stieß es gegen den Flügelrand des großen Kampfvimanas, das immer noch an derselben Stelle in der Luft stand. Metall schrammte an Glas entlang und ein großes Stück vom Rand der fliegenden Scheibe wurde abgerissen. Der Aufprall war jedoch so heftig, dass die beiden Frauen den Halt verloren. Johanna schrie und Scathach stieß trotzig ihren Kriegsruf aus …
    … und starke Hände ergriffen die beiden Frauen und zogen sie von dem Vimana, nur eine Sekunde, bevor es in die Kraterwand krachte und zerschellte.
    Palamedes setzte Scatty und Johanna vorsichtig ab. Er stand neben Saint-Germain auf der Tragfläche des Rukma-Vimanas. Der Graf schloss seine Frau in die Arme und drückte sie an sich. Sprechen konnten beide nicht.
    »Bisher war es immer so, dass ich dir das Leben gerettet habe«, sagte Scathach lächelnd und drückte Palamedes’ Arm.
    »Ich dachte, es sei an der Zeit, mich zu revanchieren.« Die tiefe Stimme des sarazenischen Ritters zitterte. »Das war knapp, Schattenhafte.«
    »Vielleicht ist heute einfach nicht mein Todestag«, erwiderte Scatty leichthin.
    Palamedes drückte ihre Schulter. »Der Tag ist noch nicht um«, warnte er ernst. »Kommt, wir müssen rein.« Er drehte sich um und wies dann mit dem Daumen nach oben zum Kraterrand. »Unsere Freunde mit den Hundeschnauzen warten schon.«
    Scathach folgte Palamedes über die Tragfläche des Rukmas zu einer langen ovalen Öffnung an der Oberseite des Schiffes. »Wie bist du auf das Fahrzeug gekommen?«
    »Als die Tragfläche auf einer Höhe mit meinem Zellenboden war, habe ich einfach einen Schritt gemacht und stand darauf«, erzählte der

Weitere Kostenlose Bücher