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Nicht ganz sauber

Nicht ganz sauber

Titel: Nicht ganz sauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justyna Polanska
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voneinander geschichtet werden müssen. Sonst passiert wieder so ein Riesenchaos wie vor sechs Wochen, Sie erinnern sich?«
     
    Ja, ich erinnere mich. Sie haben ja auch fünf Wochen nicht aufgehört, davon zu reden.
    T wie Transusig
    Die Transusigen sind nicht depressiv. Denn Depressionen sind eine ernste Krankheit. Und alle darunter Leidenden haben mein stärkstes Mitgefühl. Transusig ist, wer zu viel Freizeit hat und einfach nicht weiß, wie er diese kostbaren Minuten, Stunden oder Tage sinnvoll nutzen soll. Das nervt. Vor allem die Außenstehenden, die eventuell sogar noch auf Hochtouren um die Transusigen herumputzen müssen.
     
    Beispiel:
    09.30 Uhr
    »Stefan, kann ich ins Schlafzimmer und dort das Bett machen?«
     
    »Ne, Justyna, ich liege noch drin. Und es ist gerade so gemütlich.«
     
    »Okay, dann mache ich zuerst das Bad.«
     
    10.00 Uhr
    »Stefan? Stefaaaaaan? Kann ich jetzt, oder soll ich heute gar nicht im Schlafzimmer putzen? Stefan?«
     
    »Ja? Was denn? Ach so, ja. Kannst du nicht erst noch woanders …?«
     
    »Ich bin eigentlich mit allem fertig. Bin ja schon fast drei Stunden bei dir. Bist du krank? Kann ich dir was Gutes tun?«
     
    »Nein, mir geht’s gut. Ich bin gleich draußen, warte kurz.«
     
    10.21 Uhr
    »So, jetzt kannst du rein. Das ist ja Stress pur heute Morgen. Ich gehe mal ein bisschen auf die Couch …«
     
    Ja, da wäre ich jetzt auch gern …
    U wie Unappetitlich
    Es mag irgendwie gesund sein und vielleicht sogar löblich, wenn man zu sich und seinem Körper ein natürliches Verhältnis hat. Der Spaß hört aber auf, wenn man damit seine Mitmenschen anekelt und brüskiert. Witzigerweise ist man selber »uncool«, »prüde« oder »voll verspießt«, wenn man sich über üblen Körpergeruch oder andere unhygienische, selbst verschuldete Katastrophen beschwert.
     
    Beispiel:
    »Martin, ganz ehrlich: Ich habe dich doch schon so oft gebeten. Kannst du deine gebrauchten Kondome, wenn du fertig bist, nicht selbst entsorgen? Weißt du, wenn ich das dann Stunden oder Tage später wegmachen muss, das finde ich ziemlich eklig.«
     
    »Na, bei dir muss ja einiges schiefgelaufen sein in der Kindheit.«
     
    »Was bitte soll das denn jetzt heißen?«
     
    »Na, weil du total aggro und verklemmt reagierst. Benutzt ihr zu Hause keine Kondome?«
     
    »Darum geht es doch gar nicht. Aber ich denke, ab und zu selber mal die Klospülung zu tätigen oder das Kondom wegzuschmeißen, ohne damit auf mich zu warten, das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?«
     
    »Na, wenn du meinst …«
     
    Ja, ich meine es genau so …
    Z wie Zoologisch
    Bei zoologisch geht es mir nicht um Gerüche, Exkremente oder Haustiere. Ich benutze diesen Begriff, um auszudrücken, dass sich manche Paare oder Familien vor mir aufführen wie die wild gewordenen Affen. Dabei ist es ihnen vollkommen gleichgültig, ob ich im gleichen Raum bin oder nicht. Da es ihr »Revier« ist, denken sie, können sie sich anbrüllen und beschimpfen wie Tiere. Und ich stehe dann als hilfloser Dompteur mittendrin.
     
    Beispiel:
    Sie: »Du blödes Arschloch gehst mir so auf den Sack. Hast du jetzt nur noch Scheiße im Kopf, oder was?«
     
    Er: »Halt doch dein blödes Maul. Wer hat denn mit dem ganzen Fuck hier angefangen?«
     
    Sie: »Wahnsinn, ich hätte so Bock, dir eine zu scheuern …«
     
    Er: »Mach doch, komm! Hau zu, dann hab ich endlich auch ’nen Grund, dir in deine blöde Fresse zu hauen.«
     
    Ich: »Bitte hört doch auf, das ertrage ich nicht. Ich gehe lieber …«
     
    Sie: »Halt dich da gefälligst raus.«
     
    Er: »Genau, steck deine Nase nicht in fremde Angelegenheiten.«
     
    Sie: »So eine Unverschämtheit, was bildet die sich …«
     
    Er: »Komm, wir gehen.«
     
    Ne, ich gehe, ihr beiden Affen. Viel Spaß in eurem Käfig …

Justyna auf Zelluloid – Teil I
    Die drei Musketiere
    Mein Leben ist durch die Veröffentlichung meines ersten Buches bereichert worden. Und das meine ich nicht im finanziellen Sinne. Mir wurden viele Geschenke gemacht. Ich durfte erleben, was es heißt, ernst genommen zu werden. Zu lernen, was es bedeutet, gehört und gelesen zu werden. Wenn man den Neid einiger weniger vernachlässigt, war und ist es ein herausragendes Gefühl, auf so viel Anerkennung zu stoßen, insbesondere von Fremden.
     
    Aus einer künstlerischen Perspektive betrachtet, bekam ich ein weiteres Geschenk. Und feuchte Hände, als wieder einmal mein Handy ging und meine Verbündete von der

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