Nicht mehr tun, was andere wollen
Erfrischungsgetränk, sondern Das Erfrischungsgetränk, genauso wie iPod Der MP3-Player ist– dank meisterhaften Marketings, das oft auf Kinder abzielte. Natürlich wäre VW auch gerne Das Auto. In 15Jahren ist es so weit, da kaufen sich die Kinder, die damals Coco, der neugierige Affe gesehen haben, selbst ein Auto. Wenn Volkswagen sicher sein will, dass es das richtige Auto wird, dann fangen sie am besten früh an. Aber im Grunde könnten sie wohl ein paar Leute aus ihrer Marketingabteilung feuern. Ich meine– geht’s noch?… Ausgerechnet in einem Film wie Coco, der neugierige Affe??
Warum derjenige sterben muss, der das letzte Puzzleteilchen weggeschmissen hat
Wir lieben vollständige Muster
Wir haben eine großartige Fähigkeit, ein Ganzes aus Teilchen zusammenzusetzen. Wenn wir das nicht pausenlos machen würden, würden wir aber auch durch eine seltsame Welt laufen. Plötzlich würden Sie das Kaninchen, das Sie hinterm Lattenzaun sehen, nicht mehr als ganzes Kaninchen sehen, sondern als viele separate Kaninchenscheiben. Ungefähr so, als wäre der Künstler Damien Hirst, der so gerne Tiere in Scheiben schneidet und sie dann in einzelne Vitrinen steckt, immer kurz vor Ihnen dagewesen.
Damien Hirst. Ob der wohl ein Problem mit der Mustererkennung hat?
Richtig verwirrend wäre es aber, wenn das Kaninchen hinter dem Zaun hervorhoppelt käme und plötzlich wieder ganz wäre. Die einzige Erklärung wäre dann, dass nach Damien Hirst schnell noch David Copperfield da war. Wie lästig. Und lästig gefällt uns eben nicht. Deswegen versucht unser Gehirn grundsätzlich, Ganzes aus den Teilen zusammenzusetzen, die wir wahrnehmen. Wir haben gelernt, wie die Form eines Kaninchens aussieht, also gehen wir davon aus, dass die Teile des Tieres, die wir hinter dem Zaun sehen, sich auch in dieser kompletten Form befinden. Ebenso gehen Sie davon aus, dass das Blatt Papier, das auf Ihrem Schreibtisch liegt, oben rechts eine Ecke hat, auch wenn da gerade die Kaffeetasse draufsteht und Sie sie nicht sehen können. Deswegen merken wir übrigens auch nicht, dass wir eine leere Fläche in unserem Blickfeld haben, den sogenannten » blinden Fleck«.
Sie wissen sicher, dass es einen Fleck auf der Netzhaut gibt, der tatsächlich blind ist. Wenn Sie etwas sehen wollen, müssen die Stäbchen, also die Fotorezeptoren in Ihrem Auge, die Information aufnehmen und verarbeiten. Wo der Sehnerv am Auge befestigt ist, gibt es keine Stäbchen, daher sind Sie in diesem kleinen Bereich Ihres Blickfelds blind. Folglich müssten wir eigentlich auch zwei schwarze Flecken in unserem Blickfeld haben, einen rechts und einen links. Aber das ist nicht so. Sie merken ja nicht mal, dass Sie da blind sind. Das hat folgenden Grund: Unser Gehirn stellt fest, dass es einen Bereich in unserem Blickfeld gibt, zu dem wir keine Informationen haben, ein Gebiet, auf dem das Muster nicht komplett ist. Da nimmt es einfach die Sinneseindrücke der direkten Umgebung dieses Flecks und » füllt« den leeren Bereich mit dieser Information. Deswegen können Sie Leute köpfen, die Sie nicht ausstehen können, indem Sie ihren Kopf vor Ihren blinden Fleck bringen. Sagen wir mal, Sie betrachten jemanden, z. B. Joe Labero (schwedischer Zauberkünstler, Anm. d. Red. ), der vor einer gelben Wand steht. Dann drehen Sie den Kopf, bis Joes Gesicht auf Ihrem blinden Fleck landet. Ihr Auge schickt Signale ans Gehirn, wie die Wand dahinter aussieht und wie Joe aussieht– aber bloß bis zum Hals. Wo der Kopf sein sollte, haben Sie plötzlich keine Sinneswahrnehmung mehr. Da nimmt Ihr Gehirn die Information, die es über die direkte Umgebung der blinden Stelle besitzt– in diesem Fall eine gelbe Wand–, und verwendet diese Information, um den blinden Fleck auszumalen. Ihr Hirn rät also, was dort sein könnte, auf Grundlage der Informationen, die es über die Umgebung hat. Ergebnis ist ein Mann ohne Kopf– eine Illusion wie aus einer Las-Vegas-Show. Dieser Versuch macht übrigens Riesenspaß mit Bildern von langweiligen oder nervigen Leuten. Manche sehen ohne Kopf einfach so viel besser aus.
Joe Labero vs. blinder Fleck.
3. Puzzleteilchen
Schauen Sie auf das kleine Viereck rechts im Rad und bewegen Sie dann das Buch langsam von sich weg oder auf sich zu, bis die Mitte des Rades in Ihrem blinden Fleck landet. Unglaublicherweise verschwindet das » Loch« zwischen den Speichen. Für die meisten wird es so aussehen, als würden einige oder alle Speichen sich in der Mitte
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