Nicht ohne meine Schokolade
Ryans sexuelle Vorlieben in eine andere Richtung zu lenken. Vollkommen egal, wenn die Experten der Meinung waren, daß so etwas unmöglich war. Jeder Mann, der behauptete, es handele sich um einen irreversiblen Zustand, hatte noch nie die Freuden ihrer warmen Ölmassagen gekostet.
Aber Savannah kannte so wenige Paare einer jeglichen Geschlechterkombination, die ihren Partner seit fünfzehn Jahren genossen. Keine Chance, etwas dermaßen Solides zerstören zu wollen.
»Ich möchte, daß Sie alle Tammy Hart kennenlernen. Vor ein paar Stunden gab mir Tammy ein paar Informationen, die wir alle kennen sollten. Jeder hier ist sich ziemlich sicher, wer die Morde tatsächlich begangen hat: Eric Bowman. Aber wir wußten nicht, warum und für wen. Tammy hat mir das fehlende Teil im Puzzle geliefert. Und wenn wir alle, die wir hier am Tisch beisammen sind, unsere Talente zusammentun, können wir den Fall schnell zu einem Ende bringen.«
Sie wandte sich Tammy zu, die ruhig und mit sittsam im Schoß gefalteten Händen dasaß; ein Laptop stand vor ihr auf dem Tisch.
»Tammy, würden Sie Dirk, Ryan und John wiederholen, was Sie mir vor ein paar Stunden in Ihrer Wohnung gesagt haben...«
Tammy nickte, aber Savannah konnte die Besorgnis in ihren runden haselnußbraunen Augen erkennen. Es war eine Sache, wenn Savannah ihre eigene persönliche Sicherheit diesen Individuen anvertraute; sie waren ihre Freunde. Aber Tammy Hart war dabei, ihr Leben Menschen anzuvertrauen, die sie noch nicht einmal kannte, in der Hoffnung, Gerechtigkeit für zwei Mordopfer zu erlangen, die sie überhaupt nicht gekannt hatte.
»Ist schon gut, Tammy«, sagte sie. »Das sind alles gute Menschen. Und außerdem sind sie verdammt clever. Alle, mit Ausnahme von Dirk. Er ist etwas langsam, aber wir behalten ihn zur Dekoration dabei.«
Dirk errötete, aber alle anderen lachten, und die Spannung ließ nach.
»Warum erzählen Sie uns nicht einfach etwas über sich selbst«, meinte Ryan.
Savannah sah, daß Tammy unter seinem grünen Blick dahinschmolz... das dumme Ding. Aber er schien dazu beizutragen, daß sie sich entspannte.
»Ich arbeite für Elite etc. als persönliche Assistentin von Paul Connors. Mr. Connors entwirft, produziert und vertreibt verschiedene Kollektionen konventioneller Abendgarderobe für Damen.«
»Entschuldigen Sie«, sagte Dirk und hielt eine Hand in die Höhe. »Wie lange arbeiten Sie schon mit Connors zusammen?«
»Fünf Jahre.«
»Dann müssen Sie ihn ja ziemlich gut kennen.«
Tammy blickte auf die Hände in ihrem Schoß herab. »Ich glaubte, daß ich das tat. Bis vor kurzem.«
»Sagen Sie ihnen, was Sie im Computer Ihrer Firma gefunden haben«, soufflierte Savannah.
»Vor etwa einem Monat brach unser Netzwerk zusammen. Es gelang mir, das System wieder funktionstüchtig zu machen .« Sie grinste scheu. »Ich bin so eine Art Computerfreak. Und dabei entdeckte ich ein paar versteckte Dateien .«
»Was für Dateien waren das, meine Liebe?« fragte Gibson.
»Mr. Connors’ Privatdateien, die er mit einem Paßwort geschützt hatte. Nur er hatte Zugang zu ihnen. Ich bin über ein paar dieser Dateien gestolpert und, um ehrlich zu sein, sie kamen mir sehr verdächtig vor. Deshalb überlistete ich sein Paßwort und sah sie mir auch die anderen Dateien an. Zu diesem Zeitpunkt begann ich daran zu zweifeln, daß er wirklich der Mensch war, für den ich ihn bislang gehalten hatte.«
Ryan machte sich eifrig Notizen in einem ledergebundenen Notizbuch. »Was genau haben Sie gefunden, Tammy?«
»Ein paar andere Geschäftsbücher als die, mit denen wir arbeiteten. Scheinbar hatte Mr. Connors vor etwa zwei Jahren eine beträchtliche Summe in Jonathan Winstons Firma investiert. Elite etc. stand zu dieser Zeit erheblich besser da. Aber Mr. Winston hat sich bei der Rückzahlung nicht an den Zeitplan gehalten, den die beiden insgeheim vereinbart hatten.«
»Warum wurde das Darlehen geheim gehalten?« fragte Gibson.
»Das weiß ich nicht. Ich habe in den Dateien keine Hinweise gefunden. Aber im vergangenen Jahr ist es mit Elite den Bach runtergegangen. Wir mußten die Produktion drosseln und ein Viertel unserer Angestellten entlassen. Mr. Connors brauchte die Rückzahlung wirklich.
Ich fand ein Memo, etwas darüber, daß Mr. Winston sich weigerte, das Darlehen überhaupt zurückzuzahlen. Irgendwie fand mein Boß heraus, daß Mr. Winston Firmengelder unterschlagen hatte und ihm falsche Angaben über seine Vermögenslage gemacht hatte. Aus dem
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