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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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streckte ihm ein Stück einfachen weißen Papiers entgegen, auf das unbeholfen und mit ausgeblichenem Farbband ein paar Worte geschrieben worden waren.
    Er riß es ihr aus der Hand und las die kurze Nachricht.

    Lieber Mr. Connors,
    ich habe etwas sehr Wichtiges für Sie getan. Zwei wichtige Dinge. Und ich glaube, Sie haben mir nicht genug dafür bezahlt. Die Cops sind bei mir vorbeigekommen. Ich habe Angst. Ich glaube, Sie sollten mir mehr bezahlen, wenn es um die Sache so schlecht steht. Ich will, daß heute nacht weitere Zehntausend zu meinem Haus gebracht werden. Ich warte auf Sie.
    E. B.

    Er brauchte lange, um den Brief zu lesen, und einen Augenblick lang befürchtete sie, daß der ganze Plan den Bach runter ging, weil er Analphabet war. Aber schließlich erkannte sie an dem entsetzten und dann wütenden Ausdruck auf seinem Gesicht, daß er verstanden hatte, was er da las.
    »Sie Miststück!« sagte er, zerknüllte das Papier und warf es ihr vor die Brust. »Was wollen Sie damit erreichen, etwa, daß man mich umbringt?«
    Savannah setzte ihr naivstes Ich-kann-kein-Wässerchen-trüben-Lächeln auf. »Nun, wie sollte denn dieses kleine Briefchen so viel Ärger verursachen? Ich meine, es gibt Hunderte von Menschen mit den Initialen E. B. Wenn Sie kein Verbrechen für ihn begangen haben, dann brauchen Sie sich doch auch keine Sorgen zu machen. Stimmt’s? Wenn Sie doch etwas auf dem Kerbholz haben, dann sind Sie natürlich in großen Schwierigkeiten. Paul Connors kommt mir keineswegs wie ein Mensch vor, der sich so einfach erpressen läßt. Ich wette, er kann, wenn er will, ziemlich unangenehm werden.«
    Seine Augen wurden so kalt und grau wie der Schneematsch auf den Straßen von New York. In diesem Moment erkannte Savannah, was Jonathan und Fiona in den letzten Augenblicken ihres Lebens gesehen haben mußten. Aufgrund der von ihm ausgestrahlten intensiven Feindseligkeit wußte Savannah, daß ihr das gleiche blühen würde, wenn sie nicht vorsichtig und Dirk auf der Hut war.
    »Dafür kriege ich dich«, sagte er. »Ich schwöre bei Gott, ich kriege dich.«
    Savannah wußte, daß sie jetzt keine Furcht zeigen durfte, obwohl ihr klar war, daß er jedes Wort ernst meinte.
    Sie sah ihm fest in die Augen und sagte: »Jederzeit. Wenn du glaubst, daß du Manns genug bist, mich umzulegen, dann tu dein Bestes.«
    Als sie sich auf dem Absatz herumdrehte und ging, kam ihr der Gedanke, daß sie, wenn Blicke töten könnten, jetzt auf der Straße liegen würde, in kleinen Fetzen über den ganzen Boden verteilt.
    Glücklicherweise war sie aber am Leben, und sie beabsichtigte, das auch zu bleiben.
    »Nun, mein Alter«, sagte sie leise zu ihrem Kragen, »wir haben an seinen Gitterstäben gerüttelt, und das Exemplar namens >Eric< hat geknurrt, nach uns geschnappt und die Zähne gebleckt... beide Zähne. Kein besonders schöner Anblick!«
    Jetzt konnte man nur noch abwarten, die Daumen drücken und hoffen, hoffen, hoffen.
    Hoffen, daß Eric Bowman wirklich so dumm war, wie sie vorhergesagt hatte.

    Die Ausrüstung war aufgestellt worden, das Fenster war nur einen winzigen Spalt weit geöffnet... allerdings weit genug, um eine Miniaturkamera und ein Mikrophon auf dem Fensterbrett anbringen zu können.
    »Licht, Kamera, jetzt fehlt nur noch die Action« sagte Ryan zu Gibson, während die beiden auf den kleinen Schwarzweißmonitor starrten, der ein nicht allzu großartiges Bild vom angrenzenden Raum — Paul Connors’ Büro — bot.
    Zu früher Stunde hatten sie sich mit Tammys Hilfe durch eine Hintertür in das Gebäude geschlichen und sich in dem großen Lagerschrank verborgen, der für elektronische Abhöraktionen im angrenzenden Zimmer ideal war. Savannah, Dirk und Tammy würden sich ihnen bald anschließen. Bald würden sie alle wissen, ob der Plan funktionierte. Sie würden wissen, ob dieses Katz-und-Maus-Spiel der Mühe wert war.
    Den Großteil der letzten Stunde hatten sie geradezu mit dem Schlaf kämpfen müssen, während sie beobachteten, wie Paul Connors an seinem Schreibtisch saß und sich ein paar Notizen machte. Nichts weiter.
    An Paul Connors’ Tür klopfte es, und auf dem Bildschirm beobachteten sie, wie Tammy Hart in sein Büro trat und einige Papiere auf seinen Schreibtisch legte.
    »Möchten Sie etwas aus dem Laden gegenüber, Mr. Connors?« fragte sie.
    Ryan und Gibson horchten auf. Das war das Zeichen. Savannah hatte Tammy angerufen, um ihr mitzuteilen, daß Bowman sich auf den Weg gemacht hatte.
    Mit einem

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