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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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zu. »Was glauben Sie, Savannah, wäre das genug, um Ihren Wunsch nach Gerechtigkeit zu befriedigen? Wenn Sie ihn nicht wegen Mordes drankriegen... wie wär’s dann mit versuchtem Mord ?«
    Savannah starrte auf den Bildschirm, aber nicht lange. »Sicher«, sagte sie. »Damit könnte ich leben.«

» Hatten Sie jemals das Gefühl, Ihr Leben in Schränken verbracht zu haben?« Savannah streckte sich und versuchte, sich etwas Bewegungsfreiheit zu verschaffen, ohne Ryan auf die Füße zu treten oder Tammy noch weiter in den Schrank hineinzudrücken.
    »Tatsächlich habe ich mich schon lange entschlossen, herauszukommen«, sagte Ryan mit einem Kichern. »In Schränken herrscht immer so eine stickige Luft.«
    »Sehr witzig.«
    »Was?« Man konnte Tammy durch die Dämpfung der schmutzigen, ranzig riechenden Kleidungsstücke, die in Eric Bowmans Kleiderschrank gehängt, gestopft und geworfen worden waren, kaum verstehen.
    »Egal«, sagte Savannah. »Das ist eine lange... sehr traurige Geschichte.«
    »Nun, ich finde es sehr aufregend, zu versuchen, einen Mörder dingfest zu machen .« Tammy rückte näher an Savannah heran, ihre Stimme klang leise und bedrohlich wie die eines Schurken im Varieté. »Selbst wenn er mein Boß ist«, fügte sie traurig hinzu.
    »Sie haben richtig gehandelt«, flüsterte Ryan. »Ich weiß, wie schwierig das ist, weil Sie das Gefühl haben, einen Freund zu verraten. Aber es mußte so sein.«
    »Woher wissen Sie darüber so gut Bescheid?« fragte sie.
    Savannah konnte den schwärmerischen Unterton in ihrer Stimme hören. Sie hätte sich am liebsten übergeben, besonders wenn sie daran dachte, daß ihre Stimme vor ein paar Tagen noch genauso geklungen hatte.
    »Die meisten Kerle, die ich kenne, sind Schweine«, fuhr Tammy fort, »aber Sie sind so... so sensibel.«
    »Er hat halt den sechsten Sinn«, murmelte Savannah.
    Sie spähte durch den Türspalt und sah Eric, der dort saß, wo sie ihn hingesetzt hatten — vor dem Fernseher. Er sah sich den Terminator an, ein Bier in der Hand, einen nicht unbedingt überzeugenden zwanglosen Ausdruck im Gesicht.
    »Es war nicht allzu schwierig, ihn davon zu überzeugen«, überlegte sie und erinnerte sich an Erics Unterhaltung mit Dirk, der jetzt hinter dem abgehalfterten HiFi-Schrank hockte. »Selbst ein Typ, der für den Rest seines Lebens ins Gefängnis wandern wird, braucht manchmal etwas >Schutz<. Nur so kann man sicherstellen, daß er auch unbeschädigt dort ankommt.«
    »Ich glaube, Sie irren sich wegen Mr. Connors«, sagte Tammy bedauernd. »Ich meine, ich weiß, daß er Eric für die Morde angeheuert hat, aber ich glaube nicht, daß er so etwas wirklich selbst tun könnte.«
    »Nun«, sagte Savannah, »ich denke, wir werden es bald herausfinden.«
    Wie eine Antwort auf dieses Stichwort erklang ein Klopfen an der Tür. Eric sprang auf, als hätte ihm jemand einen Knallfrosch unter den Hintern gelegt.
    Sie sah, daß Dirk hinter dem HiFi-Schrank gestikulierte und ihm zu verstehen gab, daß er zur Tür gehen und öffnen sollte. Langsam, mit einem verstohlenen Blick auf die Schranktür, tat er, wie ihm geheißen worden war.
    »Wer ist da?« fragte er mit zitternder Stimme.
    »Paul Connors. Ich muß mit Ihnen reden, nur eine Minute. Da ist noch etwas, das ich vergessen habe, Ihnen zu sagen... über den Brief nämlich.«
    Vorsichtig öffnete Eric die Tür. Savannah griff nach ihrer Beretta. Sie hörte einen leisen, unauffälligen Laut, als Ryan seine Videokamera einschaltete.
    »Und worum geht’s?« fragte Eric, als er zur Seite trat und Connors gestattete, sein Wohnzimmer zu betreten.
    »Ich habe vergessen, Ihnen zu sagen, daß ich niemals einen Brief von irgendjemandem bekommen habe. Savannah Reid hat Sie angelogen. Sie hat ihn mir nicht geschickt und Sie ebensowenig. Es gibt keinen Brief. Verstehen Sie das?«
    Die Verwirrung, die sich auf Erics Gesicht spiegelte, war ebenso echt wie umfassend. Meine Güte, dachte sie, er hat es noch immer nicht kapiert!
    »Das kapier’ ich nicht«, sagte Eric.
    Savannah schüttelte erstaunt den Kopf. Junge, Junge, so langsam entwickle ich ja telepathische Fähigkeiten!
    »Ich weiß, daß Sie das nicht tun, Eric«, sagte Paul Connors gelassen. »Und darin liegt auch das Problem. Man hat herausbekommen, daß Sie die Morde begangen haben, und man verdächtigt mich, Sie dazu angestiftet zu haben. Savannah Reid hat Sie einfach nur ein bißchen hochgenommen, damit Sie zu mir gerannt kommen. Und genau das haben Sie ja auch

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