Nicht ohne meine Schokolade
Lächeln wandte sich Ryan an Gibson. »Das ist es. Er hat’s gefressen! Wir sind wieder im Geschäft... endlich...« fügte er hinzu, sich an die guten alten Tage erinnernd, als sie beim FBI zusammengearbeitet hatten.
»Klasse Show«, sagte Gibson und betastete seine Briarwood-Pfeife. »Unsere Savannah ist ebenso listig, wie sie schön ist.«
»Ja, Eric, was ist denn so wichtig, daß Sie glaubten, mich in meinem Büro aufsuchen zu müssen ?« fragte Paul Connors den ausgemergelten dürren Punk, der vor seinem Tisch stand. »Ich habe Ihnen befohlen, niemals niemals wieder hierherzukommen. Das war Teil unserer Vereinbarung.«
»Ich weiß, ich weiß...« Schweißperlen bildeten sich auf Bowmans Stirn. »Aber ich mußte Ihnen sagen, daß ich diesen Brief nicht geschrieben habe.«
Paul Connors betrachtete ihn eine ganze Weile und sagte nichts.
»Ich hab’s wirklich nicht getan«, fuhr Bowman fort. »Es war diese Polizistin, Savannah Reid, die ich für Sie im Auge behalten sollte; sie hat Ihnen den Brief geschickt.«
Paul hob ganz leicht eine Augenbraue. »Oh? Sie hat ihn geschickt?«
»Ja, bestimmt... ich würde sie nicht um noch mehr Geld bitten. Ich denke, Sie haben mir bereits genug bezahlt. Ich meine, wenn Sie mir wirklich mehr Geld geben wollten, dann würde ich es natürlich auch annehmen, aber ich würde Sie niemals offen heraus darum bitten.«
»Sie hat Ihnen also gesagt, daß sie diejenige war, die den Brief geschickt hat, in dem ich um mehr Geld gebeten werde?«
»Ja, das hat sie. Ehrlich! Ich weiß nicht, warum sie es getan hat. Ich habe ihr gesagt, daß sie mich damit umbringen könnte, wenn sie solch eine Scheiße erzählt.« Er lachte nervös und schnaubte durch seine Nase.
»Und warum, glauben Sie, sollte sie mich solchermaßen belügen?« Seine Stimme war ruhig, seine Worte hatten keinerlei bedrohlichen Unterton. Bowman schien das wütende Feuer, das in seinen Augen brannte, nicht zu bemerken.
»Ich weiß es nicht! Sie fand heraus, daß ich derjenige war, der ihr eins über den Schädel gezogen hat, und sie ist fuchsteufelswild darüber. Stellen Sie sich das mal vor.«
»Ich verstehe.« Connors stand auf und ging zum Fenster hinüber, um hinauszusehen.
Im angrenzenden Raum hielten fünf Menschen allesamt die Luft an. Eine extreme Großaufnahme seines Hosenschlitzes füllte den kleinen Bildschirm vor ihnen.
»Hat sie erwähnt, ob sie annimmt, daß Sie die Morde begangen haben?«
Bowman hob seine Finger zum Mund und kaute einen Moment lang an einem seiner Nägel, dann räusperte er sich. »Ah... nein, so etwas hat sie nicht gesagt.«
»Ist Ihnen irgendjemand bis hierher gefolgt, Eric? Oder haben Sie darauf überhaupt nicht geachtet?« fragte er und starrte immer noch aus dem Fenster.
»Nein... ich meine, das hat keiner versucht, sonst hätte ich es gemerkt. Ich bemerke immer, wenn ich verfolgt werde.«
»Danke, daß Sie gekommen sind, um mir das zu sagen«, sagte Paul, wandte sich abrupt vom Fenster ab und ging zur Tür.
»Dann sind Sie nicht sauer, wegen des Briefes oder so?«
»Natürlich nicht. Wie Sie schon sagten, Sie haben ihn nicht geschrieben. Warum sollte ich verärgert sein?«
»Oh, okay... danke vielmals. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
»Denken Sie nicht mehr dran, Eric. Gehen Sie jetzt einfach nach Hause, trinken Sie sich einen Kasten Bier und entspannen Sie sich. Ich habe gehört, daß heute abend der Terminator Im Kabelfernsehen läuft.
»Wirklich? Klasse! Danke für den Tip.«
»Kein Problem. Einen schönen Abend noch.«
In dem Augenblick, als das Quintett Eric Bowman auf die Straße hinaustreten sah, seufzten sie.
»Verdammt«, sagte Savannah, »Connors hat nichts gesagt, was ihn wirklich belasten könnte.«
»Vielleicht nicht«, antwortete Gibson, »aber Ihr junger Mann war richtig eloquent, was seine eigenen Aktivitäten angeht.«
»Aber Bowman zu schnappen macht ihr nicht unbedingt Sorgen«, sagte Tammy und ihr hübsches Gesicht sah vor Schuldgefühlen ganz gequält aus. »Sie ist hinter meinem Boß her.«
»Dann soll sie auch bekommen, was sie haben will«, sagte Ryan nachdenklich, als er die stumme Figur auf dem Bildschirm betrachtete. Paul Connors war an seinen Schreibtisch und zu seinen Papieren zurückgekehrt.
»Was meinen Sie?« fragte Savannah.
»Sehen Sie ihn sich an«, sagte er und tippte mit dem Finger auf Connors Gesicht. »Er hat diesen ganz bestimmten Gesichtsausdruck. Er wird versuchen, Bowman umzubringen.« Er wandte sich Savannah
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