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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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jetzt herausgefunden haben.«
    »Ich habe nicht viel mehr als beim letzten Mal, als Sie beide mich danach fragten... vor weniger als zwölf Stunden. Ich bin nach Hause gegangen und habe etwa vier Stunden geschlafen. Die anderen acht waren bedauerlicherweise nicht so wahnsinnig produktiv.«
    »Das istjetzt nicht der Zeitpunkt, um geistreich sein zu wollen, Reid«, antwortete der Captain und lehnte sich in seinem quietschenden, schwarzen Kunstledersessel zurück.
    Savannah schenkte ihm ein wohlwollendes Lächeln, doch ihre Augen lächelten nicht mit. »Was möchten Sie denn... genau... wissen?« fragte sie feinsinnig.
    »Genau das«, unterbrach Hillquist sie, »was Sie bislang herausgefunden haben.«
    »Alles?« Sie warf ihm einen heimlich fragenden Blick zu.
    Er warf Bloss einen Blick zu, hielt inne und sagte dann: »Ja, Detective, alles.«
    Sie griff in ihre Tasche, zog das Notizbuch hervor und schlug es auf. Mit monotoner Stimme las sie vor: »Todeszeit, ungefähr vier Uhr morgens. Keine Indizien am Tatort gefunden, bisjetztjedenfalls noch nicht. Keine Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens. Drei Maschinengewehrsalven. Die erste traf den Kopf, tödlich. Die anderen beiden am rechten Unterarm und am Oberschenkel. Geldbörse, Schmuck, nicht entwendet. Alkoholspiegel im Blut 1,4 Promille. Keine Narkotika, Drogen oder ähnliches.«
    »Nun machen Sie schon«, unterbrach Bloss sie. »All das können wir in Ihrem Bericht auch selbst lesen. Sie wissen, was wir hören wollen. Also, was haben Sie?«
    Sie platzte vor Wut und klappte das Notizbuch zu.
    »Ja, Captain, Sir«, sagte sie, »ich weiß, was Sie hören wollen.« Sie wandte sich Hillquist zu und blitzte ihn mit ihren blauen Augen an. »Ja, Chief, ich weiß, daß die Ehe der Winstons im Arsch war. Ich weiß, daß Sie beide eine Affäre miteinander haben. Ich weiß, daß Jonathan davon wußte. Ich weiß, daß er Sie beide filmte, wie Sie aus einem Motel kamen, und damit drohte, die Sache an die Öffentlichkeit zu bringen. Ich habe das Band, und ich habe es bereits untersuchen lassen. Die einzigen Fingerabdrücke darauf sind Beverlys.«
    Sie machte eine Pause, wartete darauf, daß die Information sämtliche Hirnwindungen erreichte, dann fuhr sie fort: »Beverly hat Jonathans Leben bedroht. Wie es scheint, nahm er sie dabei ernst. Er hat ein Unterlassungsurteil gegen sie erwirkt. Ich weiß auch, warum Sie mich gestern daran hinderten, Beverly zu befragen. Sie wollten die Gelegenheit haben, zuerst selbst mit ihr darüber zu sprechen.« Sie hielt inne und holte tief Luft: »Wie finden Sie das soweit?«
    Hillquist sagte nichts, aber seine Finger waren nun nicht mehr auf diese ärgerliche, herablassende Weise vor dem Gesicht verschränkt. Er hatte die Arme fest über seiner breiten Brust gefaltet, und sein Gesicht war beängstigend ausdruckslos.
    Savannah wurde klar, wie ernst das war, was sie gerade gesagt hatte, und sie spürte, wie ihr Zorn und ein Teil ihres Mutes zu schwinden begannen. Gütiger Gott, wann würde sie lernen, nachzudenken, bevor sie ihr loses Mundwerk aufmachte?
    Schließlich brach Bloss die Stille. »Nun, Sie waren eine emsige kleine Biene«, sagte er in zuckersüßem Ton, von dem ihr fast schlecht wurde.
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie jetzt einen Kommentar über unpassende sexuelle Konnotationen abgegeben, aber sie entschloß sich, darüber hinwegzugehen. Sie saß schon genug in der Scheiße; kein Grund, noch tiefer in die Jauche hinabzusteigen.
    »Sonst noch was, Chef?« fragte sie, und zwang sich, ihrer Stimme einen bescheideneren Ton zu geben.
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos, rätselhaft. Savannah konnte fühlen, wie ihr ein Tropfen kalten Schweißes den Nacken hinunter in den Kragen lief. Ja, diesmal hatte sie sich eindeutig reingeritten.
    »Haben Sie den Film?« fragte er, so leise, daß sie nicht sicher war, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
    »Ich bitte um Verzeihung?«
    »Ich sagte, haben Sie die Videocassette im Augenblick dabei?«
    Savannah blickte in ihre Tasche, auf das wertvollste Beweisstück, das sie in diesem Fall bislang in die Finger bekommen hatte. »Oh...ja, das habe ich tatsächlich.«
    Sein Pokerface verschwand, und er warf ihr einen Blick zu, der ihr durch und durch ging wie ein kalter scharfer Peitschenschlag. In diesem Augenblick kam Savannah der Gedanke, daß Chief Hillquist unter gewissen Umständen ein gefährlicher Mann sein konnte. Und sie wurde das Gefühl nicht los, daß diese gewissen Umstände momentan auf

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