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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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arrangiert, aber...« Sie zuckte ihre breiten Schultern.
    »Mrs. Winston«, sagte Savannah und gab ihrer Stimme einen kühleren, distanzierteren Klang, »wissen Sie von einem Film, auf dem Sie und Norman Hillquist zu sehen sind, als Sie beide das Blue Moon Motel verlassen?«
    »Ja«, sagte sie, ihr Gesicht wurde starr, ihre Stimme hart. »Ich habe davon gehört. Ich habe es nicht gesehen.«
    »Wie haben Sie davon erfahren?«
    »Jonathan hat es mir erzählt... in allen Einzelheiten. Er war sehr zufrieden mit dem, was er erreicht hatte. Besser als das, was er sich erhofft hatte, denke ich.«
    »Kommt Ihnen das hier bekannt vor?« Savannah griff in ihre Tasche und holte die große, mit einem Reißverschluß verschlossene Plastiktüte hervor, die die Videokassette in ihrer schwarzen, rechteckigen Hülle enthielt.
    »Ich weiß es nicht so genau«, antwortete sie, während sie die Hülle sorgfältig betrachtete, »aber sie sieht aus wie die Kassetten, die ich hier im Geschäft manchmal im Angebot kaufe. Ich nehme Filme auf, die im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt werden, wenn ich abends nicht zu Hause bin. Ich bewahre sie in Hüllen wie dieser auf.«
    »Haben Sie bemerkt, daß einer dieser Kästen fehlt?«
    »Nein, aber das würde ich sowieso nicht. Ich halte es nicht so genau nach. Welche Bedeutung hat diese eine Hülle? Ich bin sicher, davon werden täglich Hunderte verkauft.«
    »Diese hier«, sagte Savannah langsam., »ist etwas Besonderes, denn sie enthält den Videofilm von Ihnen und Chief Hillquist im Blue Moon.«
    Savannah hätte schwören können, daß die kühle und unglaublich ruhige Beverly Winston eine Spur blasser wurde.
    »Und«, fuhr sie fort, »er weist die Fingerabdrücke von nur einer einzigen Person auf. Von Ihnen.«
    Ja, eindeutig, entschied Savannah. Vielleicht sogar zwei Spuren blasser.

Als Savannah , wie angeordnet, um drei Uhr an diesem Nachmittag Captain Bloss’ Büro betrat, war sie nur geringfügig überrascht, als sie auch Chief Hillquist dort sitzen sah. Normalerweise stand er auf, wenn sie den Raum betrat — eine drollige, aber durchaus liebenswerte Geste, die sie nicht erwartete, aber schätzte.
    Heute blieb er sitzen, die Ellbogen auf die Armlehnen des bequemsten Stuhles der drei im Raum stehenden gestützt, seine Finger verschränkt, die Zeigefinger gegen die Lippen gepreßt. Sie wartete nur kurz auf das gewohnte Lächeln und Nicken, bevor ihr klar wurde, daß sie es vielleicht niemals mehr sehen würde, jedenfalls würde es dann nicht mehr ihr gelten. Welch gute Beziehung sie in der Vergangenheit auch gehabt hatten, das war Vergangenheit. Und das war diesem verdammten Fall zu verdanken. Ein Lächeln? Zur Hölle, sie konnte von Glück sagen, wenn sie nach dieser Sache noch einen Job hatte.
    »Setzen Sie sich, Reid«, sagte Bloss und deutete auf den verbleibenden Stuhl, ein rostiger Klappstuhl, der strategisch in der Ecke des Zimmers positioniert worden war.
    Als sie sich daraufsetzte und das kalte Metall durch das dünne Leinen ihres Rockes spürte, konnte Savannah leichten Unmut nicht verhehlen. Nun würden sie sie in die
    Ecke stellen wie ein ungezogenes kleines Mädchen, aber ihnen war nicht klar, daß sie diese Masche kannte. Sie wandte sie doch selbst an, verdammt noch mal. Einen Menschen in eine Ecke zu drängen, bevor man ihn befragte, ihn massivem Streß auszusetzen, ihn, wenn möglich, noch verletzlicher zu machen. Es funktionierte. Häufig.
    Nun, es gab auch noch die andere Möglichkeit. Vielleicht wußten sie, daß sie die Masche kannte... und es interessierte sie keinen Deut.
    »Also... »begann sie, bemüht, Bloss den ersten Schlag zurückzugeben, »was wollen Sie aufs Tapet bringen ?« Sie warf einen demonstrativen Blick auf die Wände mit ihren abgerissenen und vergilbten Tapeten. »Um es so zu sagen.« Die schreckliche Tapete war dem Captain ein Dorn im Auge. Ein Vertragsbestandteil bei seiner Versetzung in diesen Polizeidistrikt hatte darin bestanden, daß sein Büro renoviert werden sollte. Erwartete immer noch darauf.
    Er lief rot an, und seine Mundwinkel senkten sich herab. Zumindest war er helle genug, um zu bemerken, wenn er beleidigt wurde. Schon seit langem gehörte es zu Savannahs Grundsätzen, niemanden zu beleidigen, der zu beschränkt war, es zu kapieren.
    »Wir wollen nichts Spezielles aufs Tapet bringen, Savannah«, sagte Hillquist mit gezwungener Freundlichkeit. »Wir wollen einfach nur hören, wie Sie mit Ihren Nachforschungen vorankommen, was Sie bis

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