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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Fäden ziehen können, um mir aus ähnlich nichtigen Gründen den Waffenschein entziehen zu lassen, werde ich sie behalten. Sonst noch etwas, Captain... Sir?«
    »Ja. Wenn Sie Ihr Leben nicht noch komplizierter machen wollen, als es ohnehin schon ist, dann schlage ich vor, daß Sie ihren unbegründeten Verdacht gegenüber dem Chief und Mrs. Winston für sich behalten. Haben Sie verstanden?«
    »Captain Bloss, Ihnen habe ich es zu verdanken, daß ich nun eine Zivilistin bin. Ich kann mitjedem über alles reden, worüber ich verdammt nochmal sprechen will. Und Sie, Captain, und der räudige Bastard, der Sie in diese Stadt gebracht hat, können sich verpissen. Die Stadt war um einiges besser ohne Sie.«

    Vor Schock und Zorn ganz betäubt ging Savannah durch das Gebäude, die Korridore entlang und durch die Türen, die sie während der letzten Jahre lieben gelernt hatte. Sie hatte nicht geheiratet, obwohl sie mehrmals versucht gewesen war, es zu tun. Sie hatte keine Kinder, obwohl sie verrückt nach ihnen war. Sie hatte geglaubt, daß es nicht fair sei, eine Familie dem Streß auszusetzen, den dieser Job mit sich brachte. Ihr Job. Alles hatte sie für den Job getan.
    Und jetzt?
    Jetzt was?
    Als sie das Revier verließ und zum Parkplatz ging, war die Hälfte ihres Gehirns bereits mit der Formulierung einer Angriffsstrategie beschäftigt. Gespräch mit dem Gewerkschaftsbeauftragten, einen Anwalt beauftragen, ihren Fall vorbereiten...
    Aber die andere Hälfte war nicht in der Lage, klar zu denken. Sie war noch nicht einmal in der Lage zu begreifen, daß sich ihr Leben gerade verändert hatte, vollkommen, vielleicht unwiderruflich.
    Oh, sie hatte das ernst gemeint, was sie zu Bloss gesagt hatte. Bis aufs Blut würde sie sie bekämpfen. Es würde ihnen noch leid tun, sich Savannah Reid zur Feindin gemacht zu haben.
    Aber im Augenblick wollte sie verdammt noch mal einfach weg von hier.
    Die Hälfte ihres Gehirns, die noch schockgefroren war, konnte jede Minute auftauen.
    Und obwohl sie sich nur ungern als Schwächling oder Heulsuse sah, wollte sie zu Hause sein, wenn sie zusammenbrach.

Seit Jahren hatte Savannah darum gekämpft, sich diese infamen Quälgeister auszutreiben, die ihr Schuldgefühle verursachten. Schuldgefühle über jeden Bissen, den sie aß, Schuldgefühle, weil sie nicht genug Sport trieb, Schuldgefühle, weil sie fünfzehn Kilo mehr als ihr vorgeschriebenes Idealgewicht wog. Es war nicht leicht gewesen. Dämonen geben ihre Macht über eine Seele niemals kampflos auf.
    Ihr Kampf war eine richtige Entscheidungsschlacht gewesen, aber schließlich hatte sie es geschafft. Sie war sehr stolz darauf, daß sie trotz einer Gesellschaft, in der jede Frau wie ein magersüchtiger Teenager aussehen sollte, genug Selbstvertrauen hatte, ihren eigenen Körper zu akzeptieren. Sie hatte seit Jahren keine Schuldgefühle mehr gehabt, liebte das Essen, liebte das Leben, liebte ihr eigenes Fleisch und Blut...jeden Zentimeter.
    Deshalb war es ein Schock für sie, als sie den Kühlschrank öffnete und all diese lästigen Dämonen wieder über sie herfielen, um sie zu quälen.
    »Du solltest den Rest der Schwarzwälder Kirschtorte nicht essen«, sagten sie. »Deshalb bist du doch vor allen Dingen fett geworden, du Idiot, du Vielfraß. Bring doch mal ein bißchen Selbstdisziplin auf, um Himmels Willen. Iß statt dessen etwas Salat.«
    »Ich will keinen Salat, ich will Schokolade!« rief sie und griff nach dem Kuchen. »Weiche von mir, Satan!«
    »Das würden wir ja, aber es ist nicht genug Platz! Dieser Kuchen wird sich ebenfalls auf deinem Hinterteil festsetzen. Dein Arsch hat bereits die Größe einer Scheune.«
    Schon seltsam, daß so eine Kleinigkeit, wie den geliebten Job zu verlieren, weil man fett ist, einem den Tag versauen kann, dachte sie.
    »Zu schade, daß es dir nicht auch den Appetit versaut hat«, flüsterte einer der Dämonen.
    »Oh, halt’s Maul!« Sie schlug die Tür zu und ging ins Wohnzimmer, in der einen Hand die ganze Kuchenschachtel, in der anderen einen Eßlöffel.
    Die meisten Menschen in einer ähnlichen Situation würden sich in der Bar nebenan vollaufen lassen, überlegte sie und versuchte, sich in eine selbstgerechte Stimmung zu bringen. Wenigstens fütterte sie ihre Sorgen, statt sie zu ertränken. Das war einfach besser ... oder?
    Morgen habe ich dann wenigstens keinen Kater, dachte sie. Ich werde einfach nur fünf Pfund mehr wiegen.
    Abgesehen vom Verspeisen des Kuchens hatte sie sich keine Gedanken

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