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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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Police Department, ich ermittle im Fall soundso...« tat es nicht mehr. Was zur Hölle war sie denn jetzt überhaupt? Eine Privatdetektivin? Gott bewahre! Brauchte sie dafür nicht so etwas wie eine Lizenz?
    »Fiona?« fragte sie, als sie auf den Stuhl gegenüber der Sängerin glitt. Fiona nickte müde. »Kann ich einen Augenblick mit Ihnen reden?«
    Die Frau zögerte, dann antwortete sie: »Ich unterhalte mich nicht gern während der Auftritte. Ich muß meine Stimme schonen und...«
    »Ich verstehe. Ich habe ebenfalls einmal gesungen.«
    Ihr Gesicht hellte sich etwas auf. »Tatsächlich?«
    »Nicht professionell. Ich will es einmal so formulieren: eine der Karrieren, die ich zu verfolgen beabsichtigte, war die einer weltberühmten Sängerin... nachdem ich Go-go-Girl und Stewardeß war, aber bevor ich als Schauspielerin den Academy Award gewann.«
    Fiona nahm einen tiefen Zug aus ihrem Glas und schloß einen Augenblick lang die Augen, als der Alkohol sich seinen Weg nach unten brannte. »Wie alt waren Sie, als Sie all diese Pläne schmiedeten?«
    »Etwa vierzehn.«
    Sie nickte. »Das erklärt vieles. Aber Go-go-Girl?«
    »He, ich bin in den Sechzigern aufgewachsen. Hatten Sie nie den Wunsch, ein Paar weiße Stiefel, einen Minirock und ein gehäkeltes Top anzuziehen und auf einem Baseballtrainingsfeld zu tanzen ?«
    Fiona lächelte, aber selbst jetzt war ihr Gesicht traurig. »Ich war wahrscheinlich etwas älter als Sie. Ich wollte einen Plüschrock tragen und Connie Francis sein.«
    Eine kurze Pause in der Unterhaltung ließ Savannah erneut darüber nachdenken, wie sie sich vorstellen konnte, aber sie brauchte es gar nicht.
    »Sie sind die Polizistin, die den Mord an Jonathan aufklärt, nicht wahr ?« fragte Fiona und gab noch nicht mal mehr ein Lächeln vor.
    »Äh... ich war es«, antwortete Savannah.
    »Sie haben in dem Mordfall ermittelt, aber jetzt tun Sie es nicht mehr?«
    »Nein, ich meine, ich war Polizistin. Ich ermittle immer noch in dem Mordfall .«
    Fiona stöhnte. »Das ist ein bißchen verwirrend.«
    »Finde ich auch.« Savannah beugte sich nach vorn, stützte sich auf ihre Ellbogen und blickte in Fionas dunkelblaue Augen. Sie wich ihrem Blick nicht aus, und in ihren Augen war nichts Betrügerisches, nur die ungeheure Leere, welche die Folge einer tiefen Depression ist. »Können Sie mir helfen, Fiona? Sie haben diesen Mann einmal geliebt, sie waren mit ihm verheiratet. Wer, glauben Sie, könnte ihn getötet haben?«
    »Oh, ich weiß, wer Jonathan ermordet hat. Und wenn Sie mehr als zehn Minuten in diesem Mordfall ermittelt haben, dann wissen Sie es auch. Es ist doch ziemlich offensichtlich, finden Sie nicht?«
    »Tut mir leid, aber ich gehe in einer Situation wie dieser nicht davon aus, daß irgend etwas offensichtlich ist. Wer, glauben Sie, war es?«
    »Beverly natürlich.« Fiona holte eine Packung extralanger Zigaretten aus ihrer Tasche und steckte sich eine in ihren geschminkten Mund. Sie hielt ihr Feuerzeug einen Zentimeter von der Zigarettenspitze entfernt und sagte: »Sie haben doch nichts dagegen?«
    »Nun ja, doch eigentlich...«
    Zu spät; sie hatte sie bereits angezündet. Sie nahm einen tiefen Zug, stieß den Rauch über die Schulter hinweg aus und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Savannah war sich bewußt, daß das dünne Band zwischen ihnen jetzt zerrissen war. Fionas blaue Augen spiegelten plötzliches Mißtrauen und Abwehrhaltung wider.
    »Warum glauben Sie, daß es Beverly war?« fragte Savannah, trotz ihrer Wachsamkeit herausfordernd.
    »Weil er ihr gesagt hat, daß er zu mir zurückkehren wollte. Wir haben uns wieder ineinander verliebt, und er hat sie um die Scheidung gebeten, damit wir heiraten konnten. Er hat ihr gesagt, daß es ein Fehler war, mich zu verlassen, daß er niemals aufgehört hat, mich zu lieben, und daß er ohne mich nicht mehr leben könne. Sie warf ihn aus dem Haus und sagte ihm, daß sie ihn eher umbrächte, bevor sie in die Scheidung einwilligte. Ich denke, sie meinte es ernst.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Jonathan hat es mir erzählt.«
    Savannah schwieg einen Augenblick lang und spielte mit dem Salz an ihrem Margerita-Glas. »Sie haben gesagt, daß Sie in Jonathan verliebt waren und beabsichtigten, ihn erneut zu heiraten. Natürlich haben Sie ihm vertraut, aber was machte Sie so sicher, daß er Ihnen die Wahrheit gesagt hat?«
    »Weil er das nicht hätte spielen können. Die Angst, die ich in den Wochen vor seiner Ermordung in seinen Augen sah...

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