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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. McKevett
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heruntertrottete.
    In der Küche machte sie einige weitere Entdeckungen, die ihren Blutdruck in die Höhe trieben. Die stattliche Anzahl leerer Lebensmittelverpackungen und schmutziger Teller, die auf dem Küchentisch und der Arbeitsplatte verteilt standen, legten stummes Zeugnis davon ab, womit Miss Atlanta Etepetete sich den ganzen Tag lang beschäftigt hatte. Mit Essen. Wohlgemerkt: nicht mit Kochen ! In dem ganzen Chaos gab es nicht eine Pfanne oder Rührschüssel. Warum sollte man sich auch die Mühe machen, sich etwas zu kochen, wenn man aus so vielen prima Snacks auswählen konnte?
    Savannah hatte einen Kloß im Hals, als sie die Überreste ihrer Schätze und Vorräte betrachtete. Das Gemetzel war allumfassend, entleerte Chipstüten, zusammengeknülltes Bonbonpapier, leere Saucenbehälter und...!
    Guter Gott! War denn nichts mehr heilig?
    Da... in der Spüle... auf der Seite liegend... war der klebrige, feuchte Karton, der einmal ihre Lieblingseiscreme, Ben and Jerry’s Chunky Monkey Ice Cream, enthalten hatte!
    Savannah öffnete ihren Mund, um zu schreien, aber es kam kein Ton heraus. Es war unvermeidlich, physische Gewalt bei dem Kind anzuwenden.
    Vor ihrem geistigen Auge erschien die Vision einer Hundehütte, in die man sie einsperren konnte. Sie wirbelte herum und war bereit, erneut die Treppen hinaufzustapfen und ihrer Schwester eine kleine Verhaltensmaßregelung zu erteilen. Da klingelte das Telefon.
    Sie war nicht in der Stimmung, mit irgend jemandem über irgend etwas zu reden. Aber wenn man genauer darüber nachdachte: sie war arbeitslos, hatte kein Einkommen und dafür einen neuen — offensichtlich unersättlichen — kleinen Mund zu füttern. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um den Einsiedler zu spielen.
    »Hallo-o«, sagte sie in ihrer charmantesten, Ich-kann-doch-kein-Wässerchen-trüben-Stimme.
    Sie war froh, daß sie das Telefon abgenommen hatte; es war Beverly Winston, die sich nach dem Stand der Ermittlungen erkundigen wollte.
    »Wissen Sie irgend etwas darüber, daß Jonathan einen Bodyguard angeheuert hat?« fragte Savannah. »Ein Ryan Irgendwas?«
    »Nur, daß sein Vorname Ryan war«, antwortete Beverly, »und daß er prachtvoll aussah.«
    »Hmmm... das habe ich schon gehört. Kennen Sie seinen Nachnamen nicht vielleicht doch? Oder vielleicht den Namen seiner Agentur?«
    »Tut mir leid, nein. Jonathan und ich sprachen gerade nicht miteinander, als er ihn engagierte. Einen Bodyguard... um sich vor mir zu schützen... können Sie sich das vorstellen?«
    »Woher wissen Sie, daß er Jonathan vor Ihnen beschützen sollte?«
    »Das hat er selbst gesagt und auch dafür gesorgt, daß jeder es wußte.« Ihre Stimme zitterte. Savannah hörte, wie Beverly tief Luft holte. »Um ehrlich zu sein, ich glaube, daß dies eines von Jonathans dummen Spielchen war, um mich in Verlegenheit zu bringen und zu verletzen. Er wußte, daß ich es nicht ernst meinte.«
    »Was nicht ernst meinte?«
    »Daß ich ihn umbringen würde. Es war nur so eine Redensart, wissen Sie...«
    Savannah wickelte die Telefonschnur um ihren Zeigefinger und versuchte sich Beverly Winston vorzustellen, wie sie diese Worte sagte, ob ernst gemeint oder nicht. »Beverly, hat sonst noch jemand gehört, daß Sie diese Drohung aussprachen?«
    »Oh, sicher, ich habe es an einem Abend im letzten Monat vor dem gesamten Country Club gesagt. Nicht besonders klug, hmm?«
    Savannah dachte an den nächsten Detective, dem dieser Fall übertragen würde. Bloss mußte jemanden damit beauftragen. Und dieser Jemand würde irgendeine Form der Ermittlung starten. Er würde sicherlich, zumindest teilweise, auf die gleichen Informationen stoßen wie sie. Und alle Wege schienen zu Beverly Winston zurückzuführen.
    »Nein, Bev«, sagte Savannah leise, »tut mir leid, aber ich fürchte, Sie haben recht. Das war nicht besonders klug.«

» Bist du wütend auf mich, oder was?« Atlanta stand da, die Hände in ihre schlanken Hüften gestemmt, ein entrüstetes Schmollen auf ihrem frisch gewaschenen Gesicht. Sie blickte auf Savannah hinunter, die mitten in ihrem Wohnzimmer auf dem Boden saß, umgeben von Stapeln von Jonathans Privatpapieren.
    »Ah... was?« Savannah zwang sich, ihre Aufmerksamkeit von ihrer Aufgabe abzuwenden und blickte zu ihrer jüngeren Schwester hinauf. Dann machte ihr Herz einen Sprung. Verdammt! Das Kind trug ihren Plüschbademantel. Der alte Liebestöter am Körper einer anderen. Schlimmer noch, an einem erheblich schlankeren

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