Nicht ohne Risiko (German Edition)
verstärkt durchdas Wasser, das ihm aus den nassen Haaren rann und über seine Wangen strömte, als weinte er.
„Ich liebe dich“, flüsterte er. Seine sanfte Stimme stand in seltsamem Kontrast zu dem heftigen Ansturm seines Körpers. „Emily, ich liebe dich so sehr …“
Diese Worte gaben ihr den Rest. Waren schon die körperlichen Empfindungen unglaublich intensiv, so war es doch seine Liebeserklärung, die ihr einen Höhepunkt bescherte, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
Wellen höchster Lust durchliefen ihren Körper, und Emily stieß einen Schrei aus. Jim riss die Augen auf und schaute sie an. Die Zeit schien stillzustehen. Emily spürte zwischen ihnen eine Verbundenheit, die weit über das Körperliche hinausging. Sie waren eins, zwei Hälften eines Ganzen, zusammenfügt und vervollständigt nur durch die Liebe des jeweils anderen.
Sein Blick war so offen wie nie zuvor, seine dunkelblauen Augen strahlten so viel Gefühl, Liebe und unendliche Freude aus. Sorge und Traurigkeit, die sonst dunklen Wolken gleich alles überschatteten, waren verflogen. Er liebte sie, und nichts anderes zählte. Nichts anderes existierte.
Sie spürte, wie sich sein Körper anspannte, als er selbst den Höhepunkt erreichte, und immer noch schaute er ihr tief in die Augen. Sein Blick ließ sie nicht los, als wollte er genau wie sie mehr als seinen Körper mit ihr teilen. Als wollte er sie wissen lassen, dass sie die Macht hatte, seine Seele zu berühren.
Er liebte sie. Für immer, vollkommen und von tiefstem Herzen.
Ganz allmählich wurde ihm bewusst, dass ihm das Wasser in den Hemdkragen rann, seine Hosenbeine durchnässte und seine Schuhe ruinierte. Immer noch hielt er Emily fest. Immer noch umklammerten ihn ihre Beine, ihr Kopf ruhte aufseiner Schulter, und er spürte ihren warmen Atem im Nacken.
Er fühlte mehr, als dass er es hörte, wie sie leise lachte, spürte, wie ihr Mund sich zu einem Lächeln verzog und sie wohlig seufzte. Dann hob sie den Kopf, und er half ihr auf die Beine.
Gemeinsam knöpften sie schweigend sein Hemd auf und zogen es ihm aus. Jim stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und entledigte sich seiner Schuhe. Seine Knie zitterten, und das lag nicht nur an der Anstrengung, die gerade hinter ihm lag. Vielmehr ließen seine Gefühle ihm die Knie weich werden. Er lächelte ironisch, als ihm durch den Kopf ging, dass vielleicht aus genau diesem Grund so viele Männer auf die Knie gingen, wenn sie einer Frau den Heiratsantrag machten. Wahrscheinlich waren ihre Gefühle so überwältigend, dass sie sich einfach nicht auf den Beinen halten konnten. Er hatte seinen Heiratsantrag freilich schon hinter sich. Er wusste bereits, dass sie ihn für immer wollte. Nur womit er ihre Liebe verdient hatte, das blieb ihm ein Rätsel.
In seine Befriedigung drängte sich ein Hauch von Furcht wie die kalte Schneide eines kleinen, aber tödlichen Messers. Er schüttelte den Kopf, schob die Furcht von sich, weigerte sich, sie zuzulassen. Denk nicht nach, befahl er sich. Fühle einfach nur. Sei einfach nur.
Seine Socken und die Hose flogen ins Waschbecken, und er zog Emily in seine Arme, hielt sie fest an sich gedrückt, während immer noch das Wasser auf sie herabströmte, und spürte ihren Herzschlag in Einklang mit seinem. Hier, geschützt hinter dem Duschvorhang, schien die Welt draußen so weit weg, so außerhalb der Wirklichkeit. Hier im Halbdunkel ihres winzigen nassen Paradieses war nur Platz für sie beide.
Nur leider, leider konnten sie nicht für immer in diesem Paradies bleiben.
15. KAPITEL
M it einem schnellen linken Haken meldete sich die Realität zurück und katapultierte Jim aus der Wärme der sicheren Fantasiewelt heraus, in die er sich für eine Weile hatte fallen lassen.
„Was ist los?“, fragte Emily leise und kämmte ihm mit den Fingern durchs nasse Haar, während er sie mit einem Handtuch abtrocknete.
„Ich habe kein Kondom benutzt, Em.“ In seiner Wange zuckte nervös ein Muskel.
Da war es wieder in seinen Augen, diese Dunkelheit, diese Trauer, dieser Schmerz oder was immer es war. Aber Emily tat so, als hätte sie nichts bemerkt. „Das fällt dir erst jetzt auf?“, fragte sie neckend. „Und ich dachte schon, es wäre Absicht gewesen. Typisch Mann, besitzergreifender Macho. Ich dachte, es wäre dir das Risiko wert gewesen, weil wir ja sowieso heiraten werden.“
Jim schüttelte den Kopf. „Nein. Ich … wir … es hat mich einfach überwältigt. Ich habe nicht an Verhütung
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