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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sich die Decke über den Kopf ziehen.
    Um der Kinder willen war sie jedoch fest entschlossen, diesen Abend durchzustehen, ohne zusammenzubrechen. Das konnte sie später noch tun, wenn Dessa und Riley erst einmal im Bett lagen und sie allein war.
    Wieder mal.
    Dieser Gedanke rückte ihr schlagartig wieder den Kopf zurecht, schneller noch, als es zehn strenge, mit Selbstvorwürfen gespickte Standpauken jemals vermocht hätten. Der Mann, der Marissa Travits in einen sich selbst bemitleidenden Jammerlappen verwandeln konnte, musste erst noch geboren werden. Sie hob energisch das Kinn und wandte sich zu Coop und Veronica um. »Ich weiß nicht, ob ich es noch lange aushalte, einfach nur hier herumzustehen. Ist euch beiden auch so schrecklich kalt wie mir?«
    »Noch kälter«, erwiderte Ronnie. »Ich kann schon seit fünf Minuten meine Füße nicht mehr spüren.«
    Als sie die Kinder vom Eis riefen, bemerkte Marissa eine flüchtige Bewegung aus dem Augenwinkel und ertappte Coop dabei, wie er seine Hand unter Veronicas Jacke herauszog. Sieh mal einer an! Wann hatte das denn wieder angefangen? Und sie hatte doch tatsächlich gedacht, Ronnie wäre an diesem Abend ausschließlich wegen Lizzy so höflich zu ihm!
    Marissa hatte jedoch keine Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen, denn kaum hatten die Kinder die Eisfläche verlassen, ihre Schlittschuhe ausgezogen und sich auf den Weg nach Halle A gemacht, als sie auch schon anfingen, sich zu zanken. Oder zumindest die ihren.
    »Mom, Lizzy und ich wollen zu dem Rebecca Circle Stand«, sagte Dessa. Ihre Wangen waren flammend rot von der plötzlichen Wärme, und ihre blonden Locken tanzten in einem statisch aufgeladenen Strahlenkranz um ihren Kopf, während sie ungeduldig auf der Stelle hüpfte. »Die sollen da Puppenkleider haben - das hat Susie Posser gesagt, und ihre Mama ist in dem Verein, deshalb muss sie’s ja wohl wissen. Lass uns losgehen und den Stand finden, okay?«
    »Kommt überhaupt nicht in die Tüte!«, rief Riley »Puppenkleider sind doch das Hinterletzte!«
    »Sind sie nicht!«
    »Sind sie doch! Lasst uns lieber beim Tortenwettessen zuschauen. Wieso hast du mich eigentlich nicht zu dem Wettbewerb angemeldet, Mom? Ich wette, den hätte ich mühelos gewinnen können.« Als seine Schwester ihm die Zunge herausstreckte, versetzte er ihr einen Schubs, und da sie die Tochter ihrer Mutter war, schubste sie ihn sofort kräftig zurück. In Marissas Kopf begann es zu hämmern. Sie blickte Lizzy an, die still hinter den Travits’sehen Streithähnen stand und keinerlei Forderungen stellte, und sie fragte sich, warum sie nicht wenigstens ein friedfertiges, ruhiges Kind haben konnte.
    Dann schritt Coop ein. »Ich mache euch einen Vorschlag«, sagte er und zog Riley geschickt außer Reichweite seiner Schwester. »Wie wär’s, wenn Riley und ich losgehen und uns mal die Tortenwettesser ansehen, während ihr Mädels diesem Stand mit den Puppenkleidern einen Besuch abstattet? Wir treffen uns dann alle wieder dort drüben, wo sie diese Quilts fabrizieren, in - sagen wir - einer halben Stunde?«
    Marissa stimmte mit unziemlicher Hast zu und beobachtete, wie Coop Riley einen Arm um die Schultern legte.
    »Na, dann komm, Sportsfreund«, sagte er. »Dann wollen wir uns mal ansehen, wer die meisten Torten verdrückt.«
    »Wetten, dass ich das könnte!«, sagte Riley, als sie davonschlenderten. Das Letzte, was Marissa sah, bevor die Menschenmenge die beiden verschluckte, war, wie Riley strahlend zu Cooper aufblickte, als ob der Mann auf dem Wasser wandelte. Es versetzte ihr einen schmerzlichen Stich, als sie daran dachte, dass das ebenso leicht Kody hätte sein können - abgesehen davon, dass der sich lieber einen Arm abhacken würde, als ihre Kinder kennen zu lernen.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Veronica wenig später mit leiser Stimme, als die Mädchen die handgearbeiteten Kreationen am Rebecca Circle Stand bewunderten. »Du siehst ziemlich blass aus.«
    »Liebe sollte nicht so wehtun, Ronnie. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnnern, dass ich mit Denny jemals an einen solchen Tiefpunkt gelangt wäre.«
    »Du kanntest Denny auch schon dein ganzes Leben lang, und er war ein ausgesprochen ruhiger Und umgänglicher Typ. Es war wahrscheinlich eine sanftere Art von Liebe. Aber habt ihr auch solche Höhen erlebt, wie du sie mit Kody erlebt hast?«
    »Nein.« Der Sex mit Denny war nicht so heiß gewesen. Aber dieses Eingeständnis erfüllte Marissa mit

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