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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Schuldgefühlen, und sie wechselte prompt das Thema. »Du und Blackstock seid also wieder zusammen?«
    Veronica nickte verlegen. »Ich kann irgendwie nicht so recht entscheiden, ob es ein Bund ist, der im Himmel geschlossen wurde - oder Ma und Pa Davis in Neuauflage.«
    »Ich mag ihn, Ronnie. Ich habe den Eindruck, er ist ein guter, anständiger Mann.«
    »Ja. Das habe ich auch gerade gedacht.«
    »Aber wann ist das alles passiert? Der letzte Stand der Dinge war doch, dass du dich geweigert hast, ihn auch nur zu grüßen. Jedenfalls, soweit ich informiert war. Warum hast du mir denn nichts davon erzählt?«
    »Er hat mich... umworben, seit ich erfahren hatte, dass er Eddies Bruder ist.« Sie berichtete Marissa in kurzen Worten von den spätnächtlichen Geschenken vor ihrer Schlafzimmertür. »Mittwochnacht haben sich seine Bemühungen dann endlich ausgezahlt ... oder vielleicht sollte ich besser sagen, am Donnerstag in den frühen Morgenstunden, wenn du es ganz genau wissen willst.«
    »Oh.« Marissa fühlte, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte - das war genau die Nacht gewesen, in der sie und Kody sich getrennt hatten. »Ich schätze, damit ist meine zweite Frage beantwortet.«
    »Du warst ziemlich niedergeschmettert, als wir uns unterhalten haben«, pflichtete Veronica ihr bei. »Da konnte ich ja wohl kaum sagen: Na ja, sicher, das ist schon ganz schön beschissen, aber genug von deinem Abend - jetzt lass mich mal von dem tollen Sex erzählen, den ich hatte.«
    Marissa hätte schwören können, dass Lachen ein Ding der Unmöglichkeit war, doch Veronicas Bemerkung schaffte es, ihr ein aufrichtiges, schallendes Lachen zu entlocken. Gesegnet sei der respektlose Humor ihrer allerbesten Freundin. Sie schlang einen Arm um Ronnies Schultern und drückte sie herzlich an sich. »Danke, Kumpel. Ich mag dich wirklich sehr.«
    »Ich dich auch. Und ich verspreche dir, dass du über diese Sache hinwegkommen wirst.«
    »Ja. Das werde ich.« Irgendwann, dachte Marissa, entschied jedoch, dass das in Ordnung war. Es mochte vielleicht eine Weile dauern, aber, Wunder, o Wunder, sie glaubte tatsächlich daran, dass sie ihre bittere Enttäuschung mit der Zeit überwinden würde.
    Oder zumindest glaubte sie das so lange, bis sie ihren Blick zufällig ein paar Stände die Reihe hinunter schweifen ließ und plötzlich geradewegs in Kodys Augen sah.
    Sie lachte. Verdammt noch mal, wie konnte sie bloß lachen? Kody war zu Mute, als ob ihm jemand das Herz aus der Brust herausgerissen hätte - und in dieser Gemütsverfassung war er seit Mittwochabend herumgelaufen. Er starrte Marissa über die wenigen, vor Ausstellungsbesuchern wimmelnden Meter hinweg an, die sie voneinander trennten, sah jedoch nicht die Blässe ihres Gesichts oder die Trauer in ihren Augen, weil er zu sehr mit seinem eigenen Schmerz beschäftigt war. Er sah nur, wie sich ihre schönen, vollen Lippen zu einem Lachen verzogen.
    In dem Moment, in dem sie ihn entdeckte, verschwand das Lachen schlagartig von ihrem Gesicht. Und schlimmer noch, sie hob stolz das Kinn und kehrte ihm den Rücken zu. Doch nicht, ehe ihre Augen vollkommen ausdruckslos wurden, als ob sie ihn überhaupt nicht kannte.
    Kody konnte es einfach nicht fassen. Seit sie ihm die Tür vor der Nase zugeknallt hatte, hatte er sich fast umgebracht vor Sorge um sie. Verfolgt von der Erinnerung an den Schmerz in ihren Augen, hatte er ihr letztes Gespräch wieder und wieder in Gedanken durchgespielt und imaginäre Unterhaltungen mit ihr geführt, in denen er ihr seinen Standpunkt begreiflich gemacht hatte.
    Zum Teufel noch mal, er hatte sich sogar gefragt, ob er nicht vielleicht im Unrecht war.
    Und sie tat plötzlich so, als ob sie Fremde wären? Sie mussten dringend miteinander reden.
    Bevor er sich jedoch in Bewegung setzen konnte, schob sich eine Gruppe von High-School-Jungen zwischen ihn und Marissa und versperrte Kody die Sicht. Er reckte den Hals, um Marissa im Blick zu behalten, doch heutzutage waren heran-wachsende Jungen im Allgemeinen eher groß und kräftig, und er verlor sie aus den Augen. Als er versuchte, um die Jugendlichen herumzugehen, geriet er in eine Gruppe ausgelassener grauhaariger Damen und eine turmhohe Pyramide aus mit bunt karierten Stoffhäubchen geschmückten Einmachgläsern, gefüllt mit eingewecktem Obst und hausgemachter Marmelade. Er versuchte, sich an der Frauengruppe vorbeizudrängen, während er unentwegt »Entschuldigung, würden Sie mich bitte mal vorbeilassen« murmelte, und seine

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