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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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eine Frau in sich verliebt machen und sich dann einfach umdrehen und etwas so Gemeines tun? Wie kann er so brutal auf ihren Gefühlen herumtrampeln?« Sie schüttelte verständnislos den Kopf. »Weißt du, sie wäre verrückt, wenn sie ihn zurücknehmen würde, selbst wenn er auf Knien angekrochen käme und sie inständig um Verzeihung bitten würde.«
    »Hm, das ist aber eine merkwürdige Einstellung. Hast du etwa Angst, sie könnte sich in deine Mutter verwandeln?«
    Veronica hielt reglos inne. »Was?«
    Okay, das war wohl ein taktischer Fehler gewesen. Aber trotzdem. »Ich verstehe dich nicht, Ronnie. Darf denn keiner mal einen Fehler machen? Verzeihen und zur Tagesordnung übergehen bedeutet doch nicht, dass man seinen Willen dem eines anderen Menschen unterwerfen und zu allem Ja und Amen sagen muss, so wie du anscheinend glaubst, dass deine Mutter es bei deinem Vater getan hat. Es bedeutet einfach nur, dass man verziehen hat und wieder zur Tagesordnung übergegangen ist.«
    »Du verstehst mich nicht? Ich kann einfach nicht fassen, dass du meine Mutter in diese Sache mit reinziehst. Und wieso verteidigst du Kody eigentlich so vehement? Ist das vielleicht eines von diesen ungeschriebenen Gesetzen unter Männern, Marke ›Jungs sind nun einmal so, also lasst uns alle fest Zusammenhalten‹?«
    Diese Frage ließ ihn unvermittelt innehalten. Ja, warum verteidigte er Kody eigentlich? Schließlich hatte er keinerlei persönliches Interesse an dem Resultat. Je besser er Marissa kennen gelernt hatte, desto mehr hatte er sie zu bewundern und achten gelernt, und wenn er ganz ehrlich war, musste er zugeben, dass Ronnie Recht hatte Kody hatte sich wahrhaftig nicht besonders intelligent angestellt, als er seine Beziehung mit Marissa beendet hatte. Das hätte man wesentlich geschickter handhaben können.
    Scheiße. Coop ließ seine verspannten Schultern kreisen. Die Art, wie Ronnie Jacobson verteidigte, musste immer noch mehr an seinem Herzen nagen, als ihm bewusst war.
    »Ja, so irgendwas in der Art.« Er blickte ihr in die Augen. »Es ist - wie soll ich sagen? - irgendwie eine automatische Reaktion.« Er versuchte es mit einem Lächeln. »Und noch dazu eine ziemlich dämliche, wenn man bedenkt, dass ich doch im Grunde vollkommen einer Meinung mit dir bin. Ich möchte unsere gemeinsame Zeit auf keinen Fall mit einem Streit über Kody vergeuden. Ich gebe also offen zu, dass er ein Rindvieh ist, okay?« Er griff nach ihrem Fuß und zog ihn zu sich her, um ihre hübschen, rot lackierten Zehen zu inspizieren. »Hey, was sagst du eigentlich zu meinem Werk hier? Hast du schon jemals solch hervorragende Qualitätsarbeit gesehen?«
    Einen Moment lang glaubte er, sie wäre noch immer über ihn verärgert. Doch dann lächelte sie ebenfalls. »Ich glaube, ich kann ehrlich sagen, dass meine Nägel noch nie so absolut perfekt lackiert waren.« Dann legte sie den Kopf schief, um ihn prüfend anzusehen. »Also, um noch mal auf deinen Freund Rocket zurückzukommen. Wie um alles in der Welt ist er bloß zu dem Spitznamen Rocket - ›Rakete‹ - gekommen?«
    »Na ja, jeder Marineinfanterist hat einen Decknamen. Und Rocket, der schwor immer, dass das, was er in seiner Hose hätte, um die Damen zu beglücken, die reinste Rakete wäre.«
    »Weil er so schnell war?«
    Coop schnaubte. »Nein, du kleine Hexe. Wegen seiner Größe - und wegen der Dinge, die er damit tun konnte.«
    »Aha. Wie ungeheuer ... angeberisch von ihm.«
    »Nicht ganz zu Unrecht, wie sich herausstellte. Wenn man viel Zeit auf Schiffen und in Truppenunterkünften verbringt, bekommt man eine Menge nackter Kerle zu sehen. Weißt du, Rocket ist einer von diesen schmalen, mageren Typen. Aber sein ... Schwengel war alles andere als das. Wir sprechen hier von einem Sechzig-Millimeter-Granatwerfer, allermindestens.« Coop zuckte die Achseln. »Er hatte nun mal ein Mordsding. Und so wurde ein Spitzname geboren.«
    Bei den Travits’ klingelte es an der Haustür, und Marissa hörte, wie aus zwei verschiedenen Richtungen gleichzeitig »Ich mach auf!«, gerufen wurde. Laute, polternde Schritte, wie von einer in Panik geratenen Büffelherde, hallten durch das Haus, als Dessa die Treppe hinunterraste und Riley von der Küche aus Richtung Vordereingang stürmte. Marissa, die im Wohnzimmer war, schüttelte den Kopf und fuhr fort, die Weißwäsche zu falten und empfand unwillkürlich Mitleid mit dem armen Trottel auf der anderen Seite der Haustür. Die einzigen Leute, die zum Vordereingang

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