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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gleich heiraten zu müssen - dass sie das ja tatsächlich jetzt schon taten.
    Aber sie sagte nichts. Sie legte einfach nur ihre Fingerspitzen auf seine in ein Thermo-T-Shirt gehüllte Brust, sah mit ihren klaren grau-grünen Augen zu ihm auf und sagte: »Sag mir, was du mit dem Rest deines Lebens anfangen willst.«
    »Mit dir leben.«
    »Du weißt, was ich von dir hören möchte.«
    Ja, allerdings, das wusste er. Und er wusste auch, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um ihr von seiner Schriftstellerei zu erzählen. Er könnte sie ein für alle Mal beruhigen, und wenn der weiche Ausdruck auf ihrem Gesicht etwas war, wonach man gehen konnte, dann war sein Heiratsantrag schon so gut wie unter Dach und Fach.
    Aber verdammt noch mal, er selbst brauchte auch ein paar Antworten, die ihn ein für alle Mal beruhigen würden, und sie wusste das auch sehr gut. »Was spielt denn das schon für eine Rolle, Ronnie? Wenn du mich wirklich so liebst, wie du behauptest -«
    Sie ließ ihre Hand unvermittelt sinken. »Wieso bist du bloß so verdammt unfair?«, fragte sie hitzig. »Du willst, dass ich dich heirate, was ein Riesenschritt ist, aber ich soll diesen Schritt blind und auf gut Glück machen?«
    »Warum nicht? Mir scheint, dass nichts von alledem hier überhaupt ein Problem wäre, wenn du mich wirklich so lieben würdest, wie du behauptest.« Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen, um sich davon abzuhalten, sie zu berühren. »Also, was braucht es denn, um mich in deinen Augen akzeptabel zu machen? Was ist, wenn ich dir sagen würde, dass ich sechsstellige Summen verdiene? Würdest du mich dann heiraten?«
    »Meine Vorbehalte haben nichts mit Geld zu tun!«
    »Nein?«, fragte er zynisch. »Für mich hört sich das aber todsicher danach an.«
    »Verdammt noch mal, Coop, es geht um eine Menge Dinge - um deine Unsicherheit, meine Unsicherheit, um die Art, wie wir aufgewachsen sind, und um diese überempfindliche, fast zwanghafte Art und Weise, mit der wir beide anscheinend immer noch darauf reagieren. Es geht um mein Bedürfnis, nicht wie meine Mutter zu sein, und um dein Bedürfnis, dass ich mich nicht genau wie deine Mutter verhalte. Mein Gott!« Sie strich sich mit allen zehn Fingern die Haare aus dem Gesicht, holte tief Luft und stieß den Atem wieder aus. »Um Geld geht es überhaupt nicht. Geld ist kein Thema. Ich kann mich selbst ernähren. Aber ich muss wissen, dass du so etwas wie ein Ziel hast, dass du einen gewissen Ehrgeiz besitzt. Ich brauche das.« Sie starrte ihn an und drückte ihre Hand gegen ihre Stirn, so als ob sie hämmernden Kopfschmerzen Einhalt zu gebieten versuchte. »Aber mehr noch als das brauche ich das Gefühl, dass du mir voll und ganz vertraust.«
    »Komisch. Genau das brauche ich auch.«
    Ihr Blick wurde auf einmal kalt und distanziert. »Nein, was du von mir willst, ist absolute Willfährigkeit. Ich soll mich blindlings mit allem einverstanden erklären und einen Sprung ins Ungewisse machen, während du weiterhin deine Hand voll Geheimnisse an deine Brust gepresst hältst. Möge Gott dich davor bewahren, dass du selbst auch ein paar Opfer bringen musst.«
    Was sie sagte, hatte Hand und Fuß, und das Einzige, was er tun musste, war, ihr auf halbem Wege entgegenzukommen. Eine gute Ehe, davon war er überzeugt, basierte im Wesentlichen auf Kompromissbereitschaft. Er öffnete den Mund, um ihr endlich zu erzählen, womit er in den vergangenen fünf Jahren sein Brot verdient hatte.
    Und hörte sich stattdessen sagen: »Also, was ist nun? Willst du mich nun heiraten, oder was?«
    Ein Ausdruck bitterer Enttäuschung blitzte in Veronicas Augen auf, war aber schon wieder verschwunden, fast noch bevor ihm sein Schmerz darüber, dass er diese Enttäuschung verursacht hatte, richtig zu Bewusstsein kam. »Oder was«, sagte sie mit unüberhörbarem Widerwillen und machte einen riesigen Schritt rückwärts, wie um sich von ihm zu distanzieren. »Ich kann das einfach nicht mehr aushalten«, erklärte sie. »Zum Teufel mit dem Verkauf der Bar oder des Hauses - ich muss ja nicht unbedingt hier sein, um diese Dinge in die Wege zu leiten. Das kann ich auch von anderswo aus tun. Und ich weigere mich schlichtweg, endlose Diskussionen mit dir zu führen, die uns ja doch keinen Schritt weiter bringen.«
    Sie reckte entschlossen das Kinn vor, und der Ausdruck in ihren Augen sorgte dafür, dass sich ein äußerst ungutes Gefühl in Coops Magengrube ausbreitete. »Ich geb’s auf«, sagte sie. »Ich packe

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