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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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ihre Tasche und ihren Mantel abzulegen, und stapelte sie schließlich auf ihrem Schoß. Dann - während Neil den Flur hinunter zum Wasserspender ging - betrachtete sie das Büro mit unbezähmbarer, professioneller Neugier.
    Ein kleiner, von einer Mauer umschlossener Steingarten draußen vor der Reihe niedriger Fenster zu ihrer Rechten sorgte für Licht und Privatsphäre. Und obwohl sie durchaus noch Spielraum für Verbesserungen sah, was die Funktionalität der Büroeinrichtung betraf, tat sie diesen Aspekt mit einem Achselzucken ab. Was sie sehr viel mehr interessierte, war die persönliche Note des Raums, die einiges über den Eigentümer verriet.
    Neils persönliche Gegenstände verrieten, dass er sehr ordentlich war, dass er ein starkes Interesse an seiner Bedeutung, seinem Ansehen und seiner sozialen Stellung in Fossil hatte und dass er Tennis spielte, um zu gewinnen. Zwei Trophäen des Country Clubs von Fossil nahmen den Ehrenplatz auf der Kredenz hinter seinem Schreibtisch ein, und etliche große Fotos teilten sich den Platz mit den gerahmten Diplomen und Auszeichnungen, die die Wände schmückten. Auf den meisten dieser Fotos war Neil mit Leuten ab gebildet, von denen Veronica annahm, dass sie Industriekapitäne oder andere prominente Persönlichkeiten sein mussten, da sie auf einer der Aufnahmen Troy Jacobson erkannte und auf einer anderen den Bürgermeister von Fossil. Sie streckte die Hand aus, um den kleinen Bilderrahmen aus Eichenholz auf dem Schreibtisch so herumzudrehen, dass sie einen Blick auf das Bild werfen konnte, musste ihre Hand aber unverrichteter Dinge wieder zurückziehen, weil in diesem Moment der Anwalt ins Zimmer zurückkehrte.
    Er reichte ihr ein Glas, und Veronica lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und trank einen Schluck Wasser, während Peavy um den Schreibtisch herumging und sich auf seinem Platz niederließ. Er wartete höflich, bis sie ausgetrunken hatte, dann lächelte er. »Was kann ich für Sie tun?«
    Sie ließ ihr Glas sinken und zuckte die Achseln. »Ich weiß eigentlich gar nicht, ob Sie mir helfen können. Aber ich dachte mir, da Sie Eddie Chapmans Anwalt sind und da Sie die Geschichte zwischen ihm und Crystal kennen, wären Sie zumindest die Person, die ich um Rat fragen könnte.« Als Peavy sie mit aufmerksamem Interesse betrachtete, erklärte sie: »Ich ziehe Ende der Woche wieder nach Seattle, und ich möchte Crystals und Eddies Tochter Elizabeth mitnehmen. Deshalb muss ich wissen, ob es gesetzlich zulässig ist, wenn ich sie gewissermaßen einfach einpacke und aus der Stadt bringe. Ich weiß außerdem, dass Eddie Unterhalt für das Kind gezahlt hat, den Lizzy natürlich nicht mehr bekommen hat, seit er nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft verschwunden ist. Ich möchte gerne wissen, ob man sein Privatvermögen oder seinen Nachlass, oder wie auch immer man es nennen soll, dafür heranziehen kann, dass diese Zahlungen wieder regelmäßig geleistet werden. Ich verdiene zwar genug, um auch ohne diese monatliche Zuwendung für meine Nichte sorgen zu können, aber es wäre schön, wenn das Geld, das ihr rechtmäßig zusteht, auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden könnte, damit sie später vielleicht ein Studium oder eine andere Ausbildung daraus finanzieren kann.«
    Neil griff nach einem dunkelblauen Aktenordner. »Ich habe mir Eddies Akte noch einmal angesehen, als Margaret mir sagte, Sie hätten einen Termin vereinbart.« Er legte den Ordner vor sich auf den makellos polierten Schreibtisch, klappte ihn aber nicht auf. Stattdessen legte er seine Fingerspitzen auf den Deckel, betrachtete für einen Moment das säuberlich beschriftete Namensschild auf dem Ordner und blickte dann wieder zu Veronica auf. »Ihre Fragen berühren zwei verschiedene Rechtsgebiete, also lassen Sie uns am besten der Reihe nach vorgehen. Die vorläufige Antwort auf Ihre erste Frage lautet: Ja, Sie können Ihre Nichte nach Seattle mitnehmen. Das ist der eine Vorteil, den eine Stadt dieser Größe hat - keine Jugendämter, die das Kind Ihrer Obhut entziehen oder Ihnen bei der Betreuung Einschränkungen auferlegen könnten. Nicht, dass ich es für wahrscheinlich halte, dass Ihnen das Jugendamt Schwierigkeiten machen würde, da ja jeder weiß, dass Sie Ihre ganze Zeit und Aufmerksamkeit dem Wohlergehen des Kindes widmen. Aber das ist, wie schon gesagt, nur eine vorläufige Lösung. Was die langfristige Lösung angeht... hat Ihre Schwester ein Testament hinterlassen?«
    Ronnie hätte beinahe laut

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