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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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derart, dass ihr das Lachen im Halse stecken blieb.
    Anstelle des Familienfotos, das sie zu sehen erwartet hatte, steckte nämlich ein Schnappschuss in dem Rahmen, der ihr geradezu beunruhigend bekannt vorkam - ein Schnappschuss von einem Kokospalmenwäldchen und einem prachtvollen korallenrosa Gebäude mit überwölbten Gängen und von Minaretten gekrönten Türmchen ... komplett mit einem kleinen, braun-weiß gefleckten Hund, der gerade an einer der Palmen im Vordergrund sein Bein hob.
    Großer Gott! Es war genau das Foto, das während Crystals Trip mit ihrem »einflussreichen« Liebhaber aufgenommen worden war. Obwohl einflussreich nicht so ganz das Wort war, das Ronnie gebraucht hätte, um einen Anwalt zu beschreiben, der einen Mandanten in einem Sorgerechtskampf vertrat und gleichzeitig mit der Gegenpartei ins Bett ging.
    Sie holte tief Luft und hielt den Atem an. Sie müsste schon ziemlich dumm sein, um die Pünktchen nicht miteinander verbinden zu können, aber ihr plötzlicher Verdacht, dass sie mit dem Mörder ihrer Schwester allein in einem leeren Büro war, war unglaublich entsetzlich. Sie musste unbedingt die Nerven behalten, bis sie Coop erreichen konnte. Das war der einzige Gedanke, an den sie sich klammern konnte.
    Sie musste Coop von ihrer Entdeckung berichten.
    Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass sie einen Blick auf das Foto geworfen hatte, doch in Wirklichkeit waren nur Sekunden verstrichen. Veronica stellte den Rahmen vorsichtig wieder auf den Schreibtisch zurück, verdrängte die lähmende Angst und sah Neil Peavy mit einem gezwungenen Lächeln an »Sie kennen ja sicherlich die Redensart«, sagte sie mit der Gelassenheit, die sie im Umgang mit dreist grapschenden Barbesuchern perfektioniert hatte. »Dumm geboren und nichts dazugelernt.« Sie zuckte die Achseln, raffte ihren Mantel zusammen und stand auf. »Jetzt möchte ich Ihre Zeit aber wirklich nicht länger in Anspruch nehmen.« Sie schlüpfte in ihren Mantel und machte viel Theater darum, den Fußboden nach Gegenständen abzusuchen, die womöglich aus ihrer Handtasche gefallen waren. Als sie das Gefühl hatte, sich wieder so weit in der Gewalt zu haben, dass sie Peavy in die Augen sehen konnte, ohne sich zu verraten, richtete sie sich wieder auf und streckte ihm die Hand hin. »Sie haben mir sehr geholfen, und ich habe vor, Ihren Rat zu befolgen.« Nur noch zwei Minuten , und dann bist du hier raus und hast diesen Albtraum hinter dir, sagte sie sich, als Peavy um den Schreibtisch herumging, um sie zur Tür zu begleiten. Das Einzige, was du tun musst, ist, noch zwei Minuten durchzuhalten und die Nerven zu bewahren.
    Es gelang ihr, genau das zu tun und leichthin zu plaudern, während sie und Peavy den Korridor hinuntergingen. Als sie die Vordertür erreichten, war sie überzeugt, dass sie es endgültig geschafft hatte. Doch gerade als sie die Tür aufziehen wollte, streckte Peavy plötzlich seine Hand über ihre Schulter und drückte die Tür wieder zu. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie ihm einen kühl fragenden Blick über die Schulter zuwarf. »Gibt es ein Problem?«
    »Ja«, erwiderte er leise. »Es ist wirklich höchst bedauerlich, aber ich fürchte, ich kann Sie nicht gehen lassen.«
    »Wie bitte?«
    Er legte die Hände auf ihre Schultern und drehte sie zu sich herum, und das charmante, ungezwungene Lächeln auf seinen Lippen, das in so krassem Widerspruch zu der kalten Ausdruckslosigkeit seiner Augen stand, jagte ihr einen eisigen Schauder über den Rücken. »Ich bewundere Ihre Anstrengungen und Ihre Fähigkeit, blitzschnell zu reagieren, Ms. Davis, aber Sie haben kein besonders gutes Pokerface. Das Foto hat mich offenbar verraten - ich nehme an, dieses billige Flittchen Crystal hat einen Abzug davon für sich selbst behalten?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie sprechen«, erwiderte Veronica mit eisiger Würde, »aber ich verbitte mir ganz entschieden Ihre Ausdrucksweise in Bezug auf meine Schwester!« Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu winden. »Und jetzt nehmen Sie Ihre Hände weg und lassen Sie mich gehen, wenn ich bitten darf! Lizzy wird bald von der Schule nach Hause kommen, und ich habe noch tausend Dinge zu erledi -«
    Die harte, brutale Art, mit der er sie plötzlich schüttelte, versetzte ihr einen solchen Schrecken, dass sie abrupt verstummte. »Spiel mir hier nicht die naive Unschuld vom Lande vor, Mädchen! Ich bin nicht cleverer als der Durchschnitt geworden, indem ich mich habe für dumm

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