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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Halbbruder während seiner seltenen Besuche bei seiner Mutter wahrscheinlich nie wirklich kennen gelernt, wenn Eddie nicht ein so lieber, sonniger kleiner Kerl gewesen wäre, der ihm ständig und überallhin folgte und ihn offen anbetete. Und was, zum Teufel, sollte man angesichts solch unverhohlener Zuneigung schon groß machen?
    Nachdem Coops Vater kurz nach Coops fünfzehntem Geburtstag gestorben war und Coop daraufhin bei seiner Mutter und ihrem zweiten Ehemann hatte leben müssen, war Eddie tatsächlich der einzige Lichtblick in seinem Leben. Erfüllt von Schmerz und Trauer über den Verlust seines Vaters und aggressiv, weil er wusste, dass er es niemals schaffen würde, den hoch gesteckten Erwartungen seiner Mutter zu entsprechen, geriet er ständig mit ihr aneinander. Und daher hatte er als die Familie in dem Sommer nach seinem High-School-Abschluss nach Fossil zog, Mary und ihrem Erziehungsstil Marke »Der äußere Schein ist alles« endgültig den Rücken gekehrt und war von zu Hause fortgegangen.
    Veronica kehrte mit der Bestellung einer Gruppe, die neu hereingekommen war, an den Tresen zurück. Sie kletterte auf einen Barhocker, während Coop die Drinks mixte, und saß einen Moment lang schweigend da. Ihr Kinn in die Hand gestützt, schaute sie ihm bei der Arbeit zu. »Und was ist mit Ihnen?«, fragte sie schließlich. »Was haben Sie so gemacht, bevor Sie nach Fossil gekommen sind?«
    Coop spannte unwillkürlich alle Muskeln an, zwang sich dann jedoch wieder zur Entspannung. Man brauchte kein Psychiater zu sein, um zu erkennen, dass die Indoktrination seiner Mutter, der er von klein auf ausgesetzt gewesen war, ihn leicht paranoid gemacht hatte, wenn es darum ging, Leuten zu erlauben, sich danach, wie er seinen Lebensunterhalt verdiente, eine Meinung über ihn zu bilden. Zugegeben, es war bei ihm schon fast zur Manie geworden - aber er konnte es nun mal nicht ausstehen, nur nach seinem sozialen Status beurteilt zu werden, sondern legte großen Wert darauf, als der Mensch akzeptiert zu werden, der er war. »Ich bin in der Gegend herumgezogen, mal hier, mal dort gewesen.«
    »Aha. Und was genau heißt das? Was zum Beispiel tut jemand, der in der Gegend herumzieht, genau?«
    Er machte die Bestellung fertig, schob das Tablett beiseite und beugte sich über die Theke, um Veronica mit seinen Unterarmen einzuklammern. »Ein bisschen was von allem, Schätzchen.« Sie hatte etwas an sich, was ihn aufregte, und wenn es ihm auch als eine ziemlich infantile Art von Vergeltungsmaßnahme für seine unfreiwillige Faszination erschien, Veronica zu bedrängen, so machte es ihm doch Spaß, das leichte Aufflackern von Unruhe in ihren Augen zu beobachten und die Art, wie sie sich stocksteif aufrichtete, als sein Gesicht plötzlich zu nahe an ihrem war.
    Sie ließ sich jedoch nicht so leicht einschüchtern, denn sie sah ihn so kühl und gelassen an, wie sie überhaupt nur konnte. »Sie wollen also sagen, dass Sie im Grunde ein Herumtreiber sind, der es in keinem Job lange aushält?«
    »Hey, ich hatte einen Job, in dem ich es länger als zwölf Jahre ausgehalten habe!«
    »Und was war das?«
    »Wandervogel.« Mit freundlicher Genehmigung der U. S. Marines.
    Sie blickte ihn entnervt und verärgert an. »Und was qualifiziert Sie für diesen Job?«
    »Die Tatsache, dass ich Drinks mixen und Betrunkene zur Räson bringen kann, bevor sie anfangen zu randalieren.« Er stieß sich von der Theke ab. »Wieso? Gibt es noch einen anderen Bewerber um diese Position?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Was spielt es dann für eine Rolle, wo ich vorher gearbeitet habe? Das Einzige, worauf es ankommen sollte, ist doch, ob ich in dem Job, den ich für Sie machen soll, kompetent bin. Und, Schätzchen, kompetent ist ein Ausdruck, der noch nicht einmal annähernd ausreicht, um meine Fähigkeiten zu beschreiben. Ich bin verdammt gut in allem, was ich anpacke, ganz gleich, was das ist.« Er lehnte sich erneut über die Theke und streckte die Hand aus, um mit einer Fingerspitze die Kurve zwischen ihrem Daumen und ihrem Zeigefinger nachzuzeichnen. »Sie brauchen sich aber nicht auf mein Wort zu verlassen - Sie können mich gerne testen und sich persönlich von meinem Können überzeugen. Jederzeit. Überall.« Er schob seine Nase dicht an ihre Schläfe und atmete einen Hauch jenes zarten, schwer definierbaren Dufts ein, der sie umhüllte. Dann - verärgert darüber, dass ihm der verführerische Duft prompt zu Kopf stieg - schob er Veronica eine

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