Nicht schon wieder Liebe
waren Fakt in ihrem Leben, und sie würde sich wohl oder übel an die neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Es gab einfach zu viel zu tun
Veronica entdeckte einen Karton und wandte sich wieder dem Wohnzimmer zu, während sie zu entscheiden versuchte wo sie mit dem Ausräumen anfangen sollte.
Einen Moment später ging die Hintertür auf, und Cooper kam hereingeschlendert. Er trat direkt hinter Veronica und beugte den Kopf, bis seine Lippen fast ihr Ohr berührten »Na? Bewundern Sie den Glanz von all dem vielen Gold?«' Seine Körperwärme in ihrem Rücken und sein warmer Atem der ihre Ohrmuschel streifte, ließen eine Gänsehaut an ihrer rechten Seite hinunterrieseln.
»Worauf Sie sich verlassen können.« Sie wandte sich zu ihm um und zwang sich, ihm nicht die Befriedigung zu gönnen den Riesenschritt rückwärts zu machen, den sie zu gerne gemacht hätte. Was hatte dieser Kerl bloß an sich, dass sie derart nervös auf ihn reagierte? Jedes Mal, wenn er sich ihr näherte, begann ihre Haut über und über zu jucken, und ihre Hormone fingen an, »La Cucaracha« zu tanzen.
Sein Blick schweifte an ihr vorbei ins Wohnzimmer. »Ihre Schwester hatte zweifellos einen interessanten Geschmack So viel Gold und Glitter! Da könnte selbst ein thailändischer Edelpuff nicht mithalten.«
»Sie kennen sich bestimmt bestens damit aus.« Und sie weigerte sich ganz entschieden, die Bilder zu betrachten, die seine Bemerkung in ihr heraufbeschwor. »Aber sagen Sie mir nicht, dass Ihnen all das hier nicht gefällt.« Sie legte ihre Fingerspitzen auf ihre Brust und bedachte ihn mit einem großäugigen Blick gespielter Verwunderung. »Also wirklich, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Können Sie mir offen und ehrlich ins Auge sehen und sagen, dass Sie die Einrichtung hier nicht absolut spektakulär finden?«
Sein Blick konzentrierte sich wieder auf sie, und für einen flüchtigen Moment verschlug es ihr die Sprache. In den Tiefen seiner Augen lag eine plötzliche Intensität, die die Flächen seiner Wangenknochen noch schärfer als gewöhnlich hervortreten zu lassen schien.
Dann blinzelte sie und schüttelte sich im Geist. »Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Innenausstatterin bin? Obwohl man natürlich kein ausgebildeter Profi sein muss um zu erkennen, dass dieses Zimmer etwas ganz Besonderes ist.« Sie warf Coop einen ausdruckslosen Blick zu und seufzte melodramatisch. »Ich liebe Glanz und Glitter geradezu abgöttisch. Er ist mein Leben.«
Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Wissen Sie, ich glaube, das hätte ich allein schon an der Art erraten, wie Sie sich kleiden.«
Sie blickte auf ihren schwarzen Pullover, die Khakihose und die schwarzen Ballerinas herab. Was gab es denn an der Art, wie sie sich kleidete, auszusetzen? Nur weil ihr Outfit schlicht und dezent war, hieß das doch noch lange nicht, dass es langweilig war.
Er tippte auf den Karton, den sie sich unter den Arm geklemmt hatte. »Und ich nehme an, diese Kiste hier ist für... ?«
»Na, um alle die Schätze aufzunehmen, die ich für meinen persönlichen Gebrauch auswähle, natürlich.« Veronica trat ins Wohnzimmer, griff nach einem ganz besonders scheußlichen Dekorationsgegenstand und hielt ihn Cooper zur Begutachtung hin. »Ist das hier nicht einfach entzückend?« Sie verstaute ihn in ihrem Karton und wählte eine andere Nippsache aus und dann noch eine andere. »Gott, ich hoffe nur, ich kann mich beherrschen und räume nicht das gesamte Zimmer aus! Ich kann manchmal nämlich schrecklich raffgierig sein!« Sie würde es zwar niemals offen zugeben, aber Coops Anwesenheit erleichterte das Entrümpeln und Zusammenpacken tatsächlich um einiges.
Kurz darauf hatte sie den Karton schon bis zum Rand gefüllt und begann allmählich wieder Land auf dem Sofa, dem Kaffeetisch und den beiden Beistelltischchen zu sehen. Sie blickte zu Coop auf, der sich mit einer breiten Schulter gegen den gemauerten Bogen des Türdurchgangs gelehnt und es sich so richtig gemütlich gemacht hatte. »Die absoluten Glanzstücke dieser Sammlung habe ich natürlich für Lizzy und mich reserviert«, erklärte sie, »aber von mir aus können Sie sich auch gerne etwas aussuchen. Nur zu, tun Sie sich keinen Zwang an!« Sie bedachte ihn mit ihrem besten Unschuldsblick. »Sie scheinen mir der Typ zu sein, der Spaß an einem ordentlichen Stierkampf hat - oder der zumindest gerne damit angibt wäre da nicht das Samtgemälde mit dem Matador genau das Richtige für Sie? Es hat so
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