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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Coop. »Deshalb brauche ich nicht zu fragen, ob er Ihnen irgendein Verbrechen gestanden hat. Ich möchte vor allem herausfinden, was ihn veranlasst hat, sich aus dem Staub machen.«
    »Tja, das wüsste ich auch gern.« Neil spreizte die Finger auf der Tischplatte und betrachtete seine gepflegten Nägel. »Die Beweise gegen ihn waren nicht derart belastend. Er bemühte sich, die Vormundschaft für seine Tochter auf dem Rechtsweg zu erlangen, und die Chancen, dass das Kind ihm zugesprochen werden würde, standen gar nicht so schlecht, deshalb kann dieser spezielle Konflikt trotz allem, was das Büro des Staatsanwalts angeführt hat, nicht als Tatmotiv durchgehen. Eddie und Crystal hatten an dem Abend, an dem sie ermordet wurde, eine heftige Auseinandersetzung im Tonk, für die es diverse Zeugen gibt, aber das war nichts Neues. Sie hatten sich auch vorher schon des Öfteren gestritten. Der einzige Indizienbeweis in diesem Fall war seine Lederjacke, und er hatte nun mal die leidige Angewohnheit, seine Jacke beinahe überall zu vergessen, daher hätte praktisch jeder sie tragen können. Zum Teufel noch mal, er hat sie ja sogar schon einmal hier im Büro liegen lassen. Es gab nicht die kleinste Spur von DNS, um ihn mit dem Verbrechen in Verbindung zu bringen, und keiner hat ihn zusammen mit der Ermordeten gesehen, nachdem sie die Bar verlassen hatten, geschweige denn, dass es Zeugen gäbe, die beobachtet hätten, wie er ihr die Hände um den Hals legte und sie erwürgte.« An Neil Peavys Schläfe begann eine Ader zu pochen, und sein Gesicht überzog sich mit Röte. Er warf Coop einen entschuldigenden Blick zu und machte eine verächtliche Handbewegung.
    »Tut mir Leid. Aber jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, platzt mir der Kragen. Der Staatsanwalt hatte lediglich Indizien, und wir hatten eine gute Chance auf einen Freispruch. Eddie war gegen Kaution auf freiem Fuß und hielt sich wacker, aber als der Richter entschied, dass ein hinreichender Tatverdacht für einen Prozess vorlag, ergriff Eddie die Flucht. Und nichts lässt Vollstreckungsbehörden oder angehende Geschworene so schnell darauf schließen, dass ein Tatverdächtiger schuldig ist, wie das.«
    »Wahrscheinlich ist er in Panik geraten.« Coop richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Können Sie sich irgendeinen Grund denken, warum er es plötzlich mit der Angst zu tun bekommen haben könnte?«
    Der Anwalt schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir Leid. Ich habe keine Ahnung. Wenn er einfach abgewartet und Ruhe bewahrt hätte, wäre die Sache inzwischen wahrscheinlich schon ausgestanden.«
    »Nun ja, wie auch immer, ich habe auf jeden Fall die Absicht herauszufinden, was da los ist«, sagte Coop und erhob sich von seinem Stuhl.
    Neil stand ebenfalls auf und streckte Coop die Hand hin. »Ich wünsche Ihnen viel Glück«, sagte er, als sie sich die Hand gaben. »Und falls Sie irgendetwas in Erfahrung bringen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich darüber informieren würden.«
    »Das werde ich tun. Und falls Ihnen noch irgendetwas einfällt, das helfen könnte, Licht in diese Angelegenheit zu bringen - ich bin an den meisten Abenden im Tonk zu finden.« Coop lächelte schief, als der Anwalt irritiert eine Braue hochzog. »Als Barkeeper und Geschäftsführer, nicht als Stammgast.«
    Neils Lächeln hatte etwas Onkelhaftes. »Das ist gut zu wissen. Ich muss unbedingt demnächst mal auf ein Bier vorbeikommen.« Er nahm den Scheck von der polierten Platte seines Schreibtischs und hielt ihn Coop hin. »Hier. Wir haben nicht so viel Zeit miteinander verbracht, dass dieses Honorar gerechtfertigt wäre.«
    »Stellen Sie mir die Zeit, die ich hier war, in Rechnung und verbuchen Sie den Rest als Anzahlung«, erwiderte Coop. »Ich habe wahrscheinlich bald noch weitere Fragen an Sie, und es war mir ernst mit meinem Wunsch, dass das, worüber wir sprechen, auf jeden Fall unter uns bleibt. Je weniger Leute über meine Beziehung zu Eddie Bescheid wissen, desto größer ist die Chance, dass der wahre Mörder einen verhängnisvollen Fehler macht oder jemand etwas ausplaudert.«
    Neil zuckte die Achseln, als ob er da so seine Zweifel hätte, doch er legte den Scheck trotzdem wieder auf den Schreibtisch zurück. »In Ordnung.« Er geleitete Coop zur Tür.
    Der Regen hatte ein klein wenig nachgelassen, als Coop wenig später das Gebäude verließ. Sein Besuch bei Neil Peavy hatte sich zwar nicht als so informativ erwiesen wie erhofft aber es war zumindest ein Anfang. Er würde eben

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