Nicht schon wieder Liebe
Haut hörte, erwiderte er etwas zu energisch: »So ein Schwachsinn!«
»Vorsicht, Blackstock, Vorsicht! Du solltest vielleicht noch einmal sehr sorgfältig nachdenken, bevor du anfängst, im großen Stil zu leugnen. Erinnerst du dich an Pinocchio, der ein echter Junge sein wollte, und an seine Lügendetektor-Nase? Also, Gepetto hatte ihm nie erzählt, dass echte Jungs auch einen gewissen Körperteil haben, der größer werden kann -nur dass ihre Schwänze jedes Mal, wenn sie eine Lüge erzählen, schrumpfen.«
Coop presste unwillkürlich seine Schenkel zusammen, doch er konterte mit einem verächtlichen Schnauben. »Aber sicher doch«, gab er spöttisch zurück. »Wenn dem wirklich so wäre, müssten wir deinen Namen in Zelda umändern, weil es auf der Welt noch keinen größeren Lügner als dich gegeben hat.«
»Ach, du kleiner Süßholzraspler, du. Aber weißt du, das ist genau das, wovon ich rede. Echte Jungs können ihre Ehefrauen belügen, sie können die Regierung belügen. Aber sie belügen niemals und unter gar keinen Umständen einen Kameraden von den Marines, wenn es um Schwanz-Angelegenheiten geht. Belüg den Typen, der dir Rückendeckung gegeben hat, und dieser hässliche kleine Pinocchio-Umkehr-Faktor wird unter Garantie wirksam werden. Das kannst du mir getrost glauben.«
»Okay, na schön«, gab Coop schließlich nach. »Also, vielleicht war ich tatsächlich scharf auf sie. Aber das war gestern. Inzwischen bin ich darüber hinweg.«
»Vorsicht, Junge - du hast gerade einen Zentimeter eingebüßt!«
»Kein Problem, den kann ich zum Glück ohne weiteres entbehren.«
»Wir sprechen hier nicht über dein Ego, Ice. Wenn’s danach ginge, müsste dein Schwanz dir bis zu den Knien baumeln - und vergiss nicht, Sportsfreund, ich habe die Baracke mit dir geteilt, wir wissen also beide, dass du von einem solchen Mordsrohr nur träumen kannst -, aber wenn du weiterhin so lügst, wirst du nicht mehr genug übrig haben, um der kleinen Lady zu zeigen, wie man ein Rohr verlegt, sollte sie jemals beschließen, dass dies dein Glückstag sein soll.« Zach lachte glucksend, offensichtlich erfreut über seine Allegorie.
»Nur zu, lass dich ruhig weiter über das Thema aus«, erwiderte Coop verdrießlich. »Freut mich, dass dich das so amüsiert. Ich versuche hier weiterzumachen, trotz der Tatsache, dass ich in letzter Zeit nur noch ein wandelnder harter, brennender Ständer bin, und du hältst das für wahnsinnig komisch.«
Zach brüllte vor Lachen.
Coop ließ ihm einen Moment Zeit, um sich wieder zu beruhigen, dann sagte er: »Bist du endlich durch damit?«
»Fast.« Die Stimmes seines Freundes war voller Belustigung-
»Gut, weil ich mich nämlich in Crystals Haus niedergelassen habe, und ich hab’ in sämtlichen Zimmern das Unterste zuoberst gekehrt, ohne irgendeinen Hinweis darauf zu finden, warum irgendjemand sie erwürgen wollte. Das heißt abgesehen von ihren lausigen Fähigkeiten als Mutter oder Innenausstatterin.«
»Was ist mit Eddies Haus? Gibt es dort irgendetwas, dem nachzugehen sich lohnen würde?«
»Tja, wenn ich das nur wüsste. Ich habe leider keinen Zutritt zu Eddies Haus.«
»Also, worauf wartest du dann noch, Ice? Brich ein!«
Coop lachte. »Genau das mag ich so an dir, Taylor - du lässt dich nicht von solchen Kleinigkeiten wie Recht und Gesetz aufhalten.« Er überlegte einen Moment. »Trotzdem ... das könnte ich tun. Oder vielleicht könnte ich mich an Eddies Anwalt wenden. Da er der Einzige in der Stadt ist, der weiß, wer ich bin, könnte ich mich mal bei ihm erkundigen, ob er einen Schlüssel hat.«
»Ja, das ist auch eine Idee. Hört sich für mich nur nicht annähernd so spannend an.«
»Ich bin echt froh, dass ich dich angerufen habe, Zach. Dein schräger Blick auf die Welt hat mir wieder einmal geholfen, mir über ein paar Dinge klar zu werden.«
»Hey, kein Problem, ich helf’ dir doch immer liebend gerne, Kumpel. Aber jetzt erzähl mir noch ein bisschen mehr über diese Tante Ronnie. Ich wette, sie ist groß und sonnengebräunt und hat rasante Kurven. Und wahrscheinlich ist sie auch blond - hab’ ich Recht?«
Ein trockenes Lächeln umspielte Coops Mundwinkel, als er Boo von seinem Schoß hob und auf den Fußboden setzte. Er erhob sich vom Bett. »Völlig Recht. Es ist geradezu unheimlich, wie du diese Dinge immer so haargenau erkennst.«
Als Veronica später an diesem Nachmittag zurückkehrte, fand sie ein leeres Haus vor. Sie hörte ihren Anberufbeantworter in
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