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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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doch am besten gleich mit der Planung anfangen. Wie groß ist das Budget, das du zur Verfügung hast?«

8
    A ls Veronica die Kleider ihrer Schwester durchgesehen hatte, hatte sie verschiedene Teile aussortiert und in einer großen, prunkvollen Truhe verstaut, die sie für sich Kostümfundus nannte. Das Erste, was sie am Samstagabend erblickte, als sie die Treppe herunterkam und zur Arbeit gehen wollte, waren Lizzy und Dessa, die bäuchlings auf dem Wohnzimmerfußboden lagen, beide auf getakelt wie zwei Nutten im Miniaturformat. Lizzy trug ein hautenges königsblaues Stretchkleid, das mit schwarzen Pailletten besetzt war, und Dessa hatte sich in ein aufreizendes schwarzes Satinnachthemd gehüllt, unter dem sie ein weiteres, grün-gelb geblümtes trug. Rocksäume, die Crystal höchstwahrscheinlich höchstens bis zur Mitte der Oberschenkel gereicht hatten, fielen den kleinen Mädchen bis auf die Knöchel. Beide trugen über und über mit Rouge bestäubte Wangen zur Schau, scharlachrot glänzende Lippen und einen ganzen Regenbogen von Lidschattenfarben, die mit ungeschickter Hand von den Wimpern bis zu den Augenbrauen verteilt worden waren.
    Die Spitzen von Dessas viel zu großen weißen Pumps zeigten in entgegengesetzte Richtungen, um ihr eine bequemere Haltung zu ermöglichen, sodass sie die Beine flach auf dem Fußboden ausstrecken konnte. Lizzy hatte die Füße in der Luft gekreuzt, ein pinkfarbener Pumps lag auf der Seite auf dem Boden, während sein Gefährte gefährlich von den Zehen ihres rechten Fußes herabbaumelte.
    Veronica trat vor die beiden Mädchen und schlug sich mit der Hand vor die Brust. »Meine Damen! Alle Achtung! Sie sehen wirklich fantastisch aus!«
    Lizzy und Dessa blickten von ihren Malbüchern auf und verzogen die Gesichter zu einem breiten, selbstzufriedenen Grinsen. Lizzys Lächeln verblasste für einen winzigen Moment um die Ränder herum, und ihr Stift hielt über der Seite inne, die sie gerade ausmalte. Dann wurde ihr Lächeln schüchtern, und sie senkte den Kopf, um Veronica durch ihre Ponyfransen hindurch zu mustern. »Du siehst heute Abend irgendwie wie meine Mama aus.«
    Mrs. Martelucchi riss ihre Aufmerksamkeit von dem Film los, der gerade im Fernsehen lief, um einen Blick auf Veronica zu werfen. »Du meine Güte, heute Abend haben sich aber auch wirklich alle in Schale geworfen! Ronnie, meine Liebe, wie festlich Sie aussehen!«
    Veronica hob leicht befangen die Hand, um die Sterne aus Gold, Silber und Kupfer zu befingern, die an ihren Ohrläppchen baumelten, und kontrollierte dann rasch ihren tief ausgeschnittenen kirschroten Kaschmirpullover, um sich zu vergewissern, dass auch alles dort war, wo es sein sollte. In Schale geworfen, allerdings. Sie hatte an diesem Abend sogar das ganz schwere Geschütz aufgefahren: ihren »Achtung-heute-werden-keine-Gefangenen-gemacht-Push-up-BH«, der tapfer darum kämpfte, wenigstens den Ansatz eines üppigen Dekolletes zu simulieren.
    Sie hatte wirklich gründliche Arbeit geleistet, um ihr schlichtes, alltägliches Äußeres aufzumotzen und ein bisschen weniger, nun ja ... alltäglich auszusehen. Sie trug mehr Make-up als gewöhnlich und hatte eine Hand voll Schaumfestiger, ihre beheizbaren Lockenwickler und einen Toupierkamm benutzt, um ihrem glatten Haar etwas mehr Pepp und Fülle zu verleihen. Sie würde zwar eher eine Wanze zum Frühstück verspeisen, bevor sie es zugeben würde, aber es war Coops gestrige Bemerkung über die Art, wie sie sich kleidete, die in ihr das plötzliche Verlangen nach einem weniger korrekten Image geweckt hatte, wenn auch nur für einen Abend
    Nun ja, das und die Art, wie er sich am vergangenen Abend benommen hatte, so als wäre sie plötzlich unsichtbar geworden.
    Sie breitete die Arme aus und fragte die beiden Mädchen um Rat. »Was meint ihr? Kann ich so gehen? Oder bin ich vielleicht doch ein bisschen zu sehr aufgetakelt?«
    »Nee, überhaupt nicht«, versicherte Lizzy ihr. »Du siehst hübsch aus.«
    »Ja, wirklich hübsch«, pflichtete Dessa bei.
    Veronica war über ihr ernstes Lob zutiefst gerührt, und sie ging in die Hocke, um beiden Mädchen einen Kuss auf die Stirn zu drücken. »Danke, meine kleinen Goldschätze. Aus dem Mund von zwei solch superschicken Mädels wie euch ist das ein echtes Kompliment. Ihr versteht euch wirklich prima darauf, einem Mädchen ein gutes Gefühl zu geben.«
    In einer mit zusätzlichen Malbüchern gefüllten Einkaufstüte, die neben ihr auf dem Boden stand, begann es plötzlich

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