Nicht so stuermisch Hannah
auf, ihm zu folgen. Obwohl sie ein wenig über die Unterbrechung ihres langsamen Tanzes enttäuscht war, gab sie nach. Und als er eine Seitentür des Saals aufstieß, spürte sie die leichte Brise auf ihrer Haut.
„Besser?", fragte er.
„Viel besser."
Hannah hatte erwartet, ihr Tanz sei nun zu Ende, doch Adam wollte nur, dass sie einen Moment draußen standen und sich abkühlten. Die Musik spielte weiter, aber hier draußen im Dunkeln klang sie leiser und viel zarter.
Allein mit ihm fühlte Hannah sich wie elektrisiert. Ihr war, als würde sie plötzlich aus tiefem Schlaf erweckt. Heiße, erregende Wellen durchfluteten ihren Körper, so dass all ihre Sinne zum Leben erwachten.
Sie begehrte diesen Mann. Von ganzem Herzen. Und in genau diesem Moment beschloss sie, ihn irgendwann an diesem zauberhaften Abend wissen zu lassen, was sie fühlte.
8. KAPITEL
Wein stärkt den Mut, und Hannah nutzte ihn reichlich. Sie lachte, flirtete und tanzte mit ihrem fantastisch aussehenden Begleiter. Und Adam flirtete und tanzte mit ihr. Sie wünschte, die Nacht würde niemals zu Ende gehen. Aber irgendwann war es dann doch soweit.
Als Adam ihr die Schlüssel aus der Hand nahm und behutsam vorschlug, ihm das Fahren zu überlassen, widersprach sie nicht. Er setzte erst Brian ab und fuhr Hannah und Tammy dann nach Hause.
„Gute Nacht, Adam", verabschiedete sich Tammy, rannte schon die Verandatreppe hinauf und verschwand gleich darauf im Haus.
Hannah war berauscht von der Hitze der Nacht und dem Wein. „Du brauchst nicht gleich zu gehen, oder?" Sie lächelte und begann, unterdrückt zu kichern.
„Nein." Adams Stimme klang sanft und äußerst ruhig. „Ich brauche nicht zu gehen."
„Oh. Wundervoll." Diesmal kicherte sie unbeschwert drauf los. Und sie fand ihr Kichern weder kindisch noch irgendwie albern. In ihren Ohren klang es einfach gelöst. Und sie fühlte sich sehr gelöst. Das Schwindelgefühl wirkte geradezu befreiend und ließ sie sagen und tun, was ihr gefiel.
„Komm, wir setzen uns auf die Veranda." Hannah wollte die Treppe hinaufgehen, stolperte aber bereits auf der ersten Stufe.
„Lieber Himmel." Adam und fing sie in seinen Armen auf.
Auf seltsame Weise schien der Wein die Koordination zwischen Augen und Händen zu beeinflussen. Aber Hannah war nicht beunruhigt. Sie wusste ja, dass er ihren Zustand sonst nicht beeinträchtigte. Ihre Urteilskraft war ungemindert.
Sie schmiegte sich an Adams Brust und blickte zu ihm auf.
„Du hast mich gerettet", flüsterte sie. „Du bist mein Held."
Adam gluckste vor unterdrücktem Lachen. „Komm", sagte er dann. „Setzen wir uns, bevor du hinfällst."
Hannah ahnte zwar, dass Adam über sie lachte, konnte sich aber nicht vorstellen, warum. Es war ihr auch wirklich gleichgültig. Sie fühlte sich so gut, so herrlich entspannt.
Langsam stiegen sie die Treppe zur Veranda hinauf und nahmen dann auf der hölzernen Schaukel Platz.
„Es ist so friedlich hier, Adam", murmelte Hannah und schmiegte sich an ihn. Er roch so gut. Fühlte sich so gut an. Sie konnte ihm gar nicht nahe genug sein.
.„Friedlich' ist das richtige Wort, um Little Haven zu beschreiben."
Adam ließ es geschehen, dass sie sich an ihn schmiegte. Ja, er legte sogar noch beschützend einen Arm um ihre Schultern. Sein Herz klopfte schneller unter ihrer Hand.
Das fühlte sie durch sein Hemd hindurch. Ihre Gedanken verwirrten sich auf wunderbare Weise, und sie lächelte Adam kokett an. Und als er ihr Lächeln erwiderte, erwachte in Hannah eine tiefe Sehnsucht.
„Küss mich", flüsterte sie und drängte sich noch fester in seine Arme.
Heiß und fordernd presste er seine Lippen auf ihren Mund. Oder war es doch eher ihr Mund, der sich heiß und fordernd auf seinen drückte? Diese Frage brachte Hannah einen Moment aus der Fassung. Aber sie verdrängte den störenden Gedanken, und gleich danach auch alle anderen. Sie wollte jetzt nicht denken. Sie wollte nur fühlen.
Wie aus der Ferne wurde ihr bewusst, dass Adams Atem stoßweise ging. Und dieses Bewusstsein schürte noch das Feuer ihrer Leidenschaft. Wieder meinte sie, Adam gar nicht nahe ge nug sein zu können. Sie umklammerte seine Schultern und rutschte auf seinen Schoss.
Plötzlich hatte sie das Gefühl, er berühre sie überall. Auf ihren Armen, ihrem Rücken, ihrer Taille. Dann tastete er wieder weiter aufwärts, umfasste und massierte sanft Hannahs Brüste. Den dünnen Baumwollstoff ihres Sommerkleides stellte kaum ein Hindernis dar.
Aber
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