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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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und belastende Bemerkung. Die Worte deuten eher daraufhin, dass er völlig durcheinander war. Was heißt, dass sein Entsetzen nicht gespielt war.«
    »Sie halten ihn also für unschuldig?«, wollte Jane Paxton wissen.
    »Nein, ich will damit nur sagen, dass einige Beweise eindeutig gegen ihn sprechen. Halten wir uns einfach mal an die Fakten. Vor Gericht könnte sein Kommentar durchaus nützlich sein, wenn der Staatsanwalt die Geschworenen damit gegen Bishop einnimmt. Daher bin ich der Ansicht, dass wir ihn in der Vernehmung nicht verwenden sollten, weil er sich dann vermutlich rechtfertigen und erklären wird, meine Kollegen hätten sich verhört. Damit ginge auch der Überraschungseffekt verloren.«
    »Gutes Argument«, sagte Nick Nicholas und gähnte, wofür er sich umgehend entschuldigte.
    Sein Baby hatte ihm wohl wieder den Schlaf geraubt, aber daran konnte Grace nichts ändern. Nicholas war jedenfalls genau der Richtige, um bei den Vernehmungen den weichen Gegenpart zu Branson zu übernehmen.
    »Der nächste Punkt auf meiner Liste ist Bishops Beziehung zu Sophie Harrington«, sagte Paxton.
    »Eindeutig in der dritten Vernehmung«, entgegnete Grace.
    »Da bin ich anderer Meinung, besser in der zweiten«, warf Branson ein. »Wir könnten ihn fragen, ob er sie kannte und in welcher Beziehung er zu ihr stand. Das liefert uns einen guten Anhaltspunkt in Sachen Glaubwürdigkeit.«
    »Das stimmt«, pflichtete Grace ihm bei. »Allerdings weiß er dann, dass wir seine Anrufe überprüft haben. Es hätte also keinen Sinn, es abzustreiten.«
    »Schon, aber ich halte es trotzdem für besser, es bei der zweiten Vernehmung anzusprechen. Und zwar aus folgendem Grund: Wir haben doch die eindeutige Aussage der Zeugin, die im Haus von Sophie Harrington wohnt. Je nachdem, wie er die Telefonfrage in der zweiten Vernehmung beantwortet, können wir ihn bei der dritten mit der Zeugenaussage überraschen.«
    Jane Paxton nickte zustimmend.
    »Gut, also abgemacht«, sagte Grace.
    Das Telefon klingelte. Er meldete sich, hörte eine Weile zu und sagte dann: »Alles klar, danke. Wir sind bereit.«
    Er hängte ein und kam wieder an den Tisch. »Bishops Anwalt kommt um halb zehn. Also in fünfundvierzig Minuten.«
    »Wer vertritt ihn?«
    »Leighton Lloyd.«
    »Wer sonst?«, meinte Branson.
    Nun konzentrierten sie sich auf das, was sie dem Anwalt sagen und zu diesem Zeitpunkt noch zurückhalten würden. Danach gingen sie gemeinsam in den Supermarkt gegenüber, um sich etwas fürs Abendessen zu besorgen.
    Branson und Nicholas begaben sich in den Vernehmungsraum, wo die erste Besprechung mit Bishops Anwalt stattfinden sollte. Grace kehrte in sein Büro zurück, um sich seinen E-Mails zu widmen, rief zunächst aber Cleo an und stellte fest, dass sie noch im Leichenschauhaus war.
    »Hallo, hallo«, sagte sie und klang sehr erfreut.
    »Wie geht es dir?«
    »Beschissen. Aber nett, dass du anrufst.«
    »Ich mag deine Stimme, wenn du müde bist. Sie klingt dann ein bisschen heiser, einfach süß.«
    »Das würdest du aber nicht denken, wenn du mich sehen könntest. Ich fühle mich, als wäre ich hundert. Und wie läuft es bei dir?«
    Er berichtete kurz, was geschehen war, dass er nicht vor Mitternacht Feierabend machen könne, und fragte, ob er dann noch zu ihr kommen solle.
    »Liebend gern, aber wenn ich hier fertig bin, lege ich mich nur noch in die Badewanne und danach ins Bett. Wie wäre es mit morgen?«
    »Abgemacht!«
    »Isst du auch vernünftig?«, erkundigte sie sich in mütterlichem Ton. »Hattest du überhaupt etwas zum Abendessen?«
    »Irgendwie schon«, meinte er ausweichend.
    »Lass mich raten – eine Fünf-Minuten-Terrine?«
    »Nein, ein Sandwich.«
    »Das ist aber total ungesund! Was für eins denn?« »Rindfleisch.«
    »Na super, Roy, Fleisch und Kohlenhydrate!«
    »Es war auch ein Salatblatt drauf.«
    »Ach so, dann ist es ja gut«, sagte sie sarkastisch. »Einen Moment, da draußen ist jemand.« Sie klang besorgt.
    »Wer ist denn bei dir?«
    »Niemand, ich bin allein. Darren und Walter waren schon seit vier Uhr heute Morgen hier. Daher habe ich sie eben nach Hause geschickt. Ich schaue nur mal eben nach, okay? Ich rufe gleich zurück.«
    Schon hatte sie eingehängt.
    86
     
    Heute Morgen habe ich einen Brief von einem gewissen Lawrence Abramson erhalten, er arbeitet für eine Anwaltskanzlei in London namens Harbottle and Lewis. Es war ein ziemlich unerfreulicher Brief.
    Vor Kurzem habe ich an den Mann geschrieben, der genauso

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