Nicht warten - starten
ist. Wenn Ihnen nichts Neues einfällt, schreiben Sie einfach immer wieder das letzte Wort oder den letzten Satz, bis Ihnen ein neuer Gedanke kommt. Wenn Sie nicht wissen, was Sie antworten sollen, schreiben Sie »Ich weiß nicht, was ich antworten soll« und wiederholen das, bis Ihnen etwas einfällt. Alternativ können Sie sich auch fragen, inwiefern Sie von dem letzten Grund, den Sie niedergeschrieben haben, profitieren könnten, und dann darüber schreiben.
Diese Übung ist sehr hilfreich, um einen Zugang zu Gedanken und Gefühlen zu erhalten, von denen Sie nichts wussten. Besonders wirksam ist diese Übung, wenn Sie Instant Influence auf sich selbst anwenden und Schritt 4 (Stellen Sie sich vor, Siehätten sich verändert. Was wären die positiven Resultate?) oder Schritt 5 (Warum sind Ihnen diese Resultate wichtig?) erreicht haben.
Die Tyrannei des
Sollte
Manchmal sieht sich jemand, der sich wirklich ändern möchte, von lauter »Solltes« gefangen. Wie bereits ausgeführt, dienen der autonomiestärkende Teil von Instant Influence und die »fünf Warums« (siehe Kapitel 3) dazu, alles auszumerzen, was nach »müssen« oder »sollen« klingt, und sich ganz auf die persönlichen Gründe zu konzentrieren.
Ein Kollege, der sich schwertat, die Klausuren von Studenten innerhalb einer annehmbaren Frist zu korrigieren, nannte mir im Verlauf des Instant-Influence-Gesprächs, das wir darüber führten, eine Vielzahl von Gründen, warum er diesen Missstand abstellen sollte. Dabei mischte sich Persönliches mit einer großen Zahl von »Solltes«: Professoren
sollten
ihre Arbeit rechtzeitig erledigen, Studenten
sollten
mit Respekt behandelt werden, der Dekan der Fakultät habe ein
Anrecht
darauf, von ihm zu erwarten, dass er seinen Pflichten nachkommt, und schließlich müssten ja auch seine Kollegen ihre Noten rechtzeitig abliefern, also
sollte
er das gleichfalls tun. Nachdem wir alles ausgesiebt hatten, was nach einer Verpflichtung klang, stießen wir auf seine wahre Motivation dafür, die Arbeiten rechtzeitig zu benoten: um den Studenten beizubringen, wie sie ihre Ideen am besten schriftlich ausdrücken können, auf dass er sie eines Tages als Kollegen willkommen heißen kann.
»Wenn das dein einziger Grund wäre, hättest du deine Benotungen wahrscheinlich in jedem einzelnen Semester rechtzeitig fertig gehabt«, sagte ich zu ihm.
»Und warum habe ich es dann nicht geschafft?«, fragte er.
Ich lachte. »Wegen all der
anderen
Gründe!« Die waren natürlich auch legitim, hatten für ihn eben nur keine tiefe, persönliche Bedeutung, auch wenn er der Meinung war, dass das so sein sollte
.
Achtung vor der
Sollte -Falle
Es gibt ein paar Formulierungen, auf die ich in Instant-Influence-Gesprächen ganz besonders achte, um nicht in die
Sollte -Falle
zu tappen. Seien Sie besonders misstrauisch, wenn jemand sagt, er sollte etwas tun, von dem
Sie
denken, dass er es tun sollte, etwa im Falle meiner Söhne, ihre Hausaufgaben machen, bevor sie zum Basketballtraining gehen. Ich habe gelernt, diese oberflächlichen Sollte-Aussagen nicht als echte Gründe zu akzeptieren, die dauerhafte Veränderungen bewirken.
Akzeptieren Sie keine Begründungen, die die folgenden Formulierungen enthalten:
Ich sollte …
Ich weiß, ich sollte …
Ich wünschte, ich könnte …
Ich sollte mehr Verantwortungsbewusstsein zeigen, weil …
Von mir wird erwartet, dass …
Die anderen würden mich für [x] halten, wenn ich nicht [y] täte.
Testen Sie Ihre Instant-Influence-Fähigkeiten: Eine Blockade identifizieren
Denken Sie an drei Personen aus Ihrem Bekanntenkreis (Sie selbst eingeschlossen), die zwar sagen, dass sie sich ändern möchten, das aber nicht schaffen. Überlegen Sie sich für jede Person einen Grund, warum Sie keine Zeichen für eine Veränderung erkennen können:
Sie ist nicht genug motiviert.
Sie hat nicht die notwendigen Fertigkeiten, Ressourcen oder die nötige Unterstützung.
Sie hat andere Prioritäten, die ihr tatsächlich wichtiger sind.
Sie ist dabei, sich die notwendigen Fertigkeiten, Ressourcen beziehungsweise emotionale Bereitschaft anzueignen.
Sie verändert sich auf eine Art und Weise, die ich nicht erkenne.
Sie will die Veränderung gar nicht, die sie angeblich anstrebt.
Nachdem Sie jeweils einen möglichen Grund für die Untätigkeit einer Person identifiziert haben, geht es darum herauszufinden, wie Sie ihr am besten helfen können. Zum Beispiel könnten Sie …
ihr
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