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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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des Commonwealth.
    Doch da war es wieder, dargestellt nicht etwa durch beschlagnahmte Aufzeichnungen oder ein Reststück zufällig ausgegrabener Informationen, sondern durch eine reale, lebendige Person. Er wusste, wer er war, denn trotz der Gefahren konnte er sich nicht davon abhalten, gelegentlich - nur ganz selten - die ausgezeichneten Suchalgorithmen der Abteilung dafür zu nutzen, sonst gesperrte Referenzen zu scannen. Natürlich nutzte er dabei eine entsprechende Tarnung sowie bestimmte Taktiken zur Irreführung, sodass die Suchvorgänge nicht zu ihm zurückverfolgt werden konnten. Seit Jahren hatte es Hinweise und Andeutungen gegeben - aber nicht mehr. Nichts Konkretes, nichts Reales.
    Bis jetzt.
    Er drehte sich abrupt um, aber seine Fantasie hatte ihm nur einen Streich gespielt. Keine bewaffneten und gepanzerten Gestalten stürzten durch die Tür, um ihn zu verhaften. Um ihn der Justiz zu überstellen, zu verurteilen und einer sofortigen und vollständigen Gedächtnisauslöschung zu unterziehen.
    Was sollte er tun?
    Als Nächstes musste er erst einmal ganz sichergehen, dass er weder träumte noch halluzinierte, um dann die Identität und die Vergangenheit des Samariters zu überprüfen. Es gab natürlich auch eine Alternative. Eine sehr vernünftige Alternative.
    Weitermachen. So tun, als würde das, was er gesehen hatte, was er in eben diesem Moment anstarrte, eigentlich überhaupt nichts bedeuten. Sein Leben führen und weiter seine Arbeit verrichten. Ansonsten würde er riskieren, alles zu verlieren, wofür er so lange und hart geschuftet hatte, um sich von einem im Grunde genommen nicht vorhandenen Fundament hochzuarbeiten.
    Alte Erinnerungen wurden in ihm wach, die er seit einer Ewigkeit unterdrückt zu haben glaubte. Hätten die braven Bürger von Malandere diese sehen können, wären sie entsetzt gewesen. Shyvil Theodakris war ein geachtetes Mitglied ihrer Gesellschaft, man könnte ihn sogar als geliebt bezeichnen.
    Doch er war außerdem noch jemand anderes, auch wenn das keine einzige noch lebende Person auf dem Planeten wusste. Jemand Größeres. Jemand, der sich in der wissenschaftlichen Gesellschaft des Commonwealth kurz aufbäumen konnte, nur um dann skrupellos unterdrückt und ausgelöscht zu werden. Alles war jetzt vorüber, alles fort. Mit Ausnahme eines einzigen Überlebenden. Dessen wahrer Name nicht Shyvil Theodakris war.
    So hieß er jetzt, dachte er verbittert. Das war sein Name, und das war das Leben, das er für sich geschaffen hatte. Bis zu diesem Moment. Bis zu dem gänzlich unerwarteten Auftauchen dieses Samariters, dieses beschatteten und verfolgten Wesens aus der Vergangenheit. Und was für eine bemerkenswerte Vergangenheit das gewesen war. Er - es - hätte längst nicht mehr leben dürfen. Es hätte verschwunden sein sollen, untergegangen sein sollen, zusammen mit jedem winzigen Beweis für die Existenz und die Arbeit der Gruppe. Er sollte es ignorieren. Er sollte so tun, als würde es nicht existieren und sich erst recht nicht auf Visaria aufhalten. Das wäre das Logischste, Vernünftigste, Rationalste, was er tun konnte.
    Hätte Shyvil Theodakris allerdings eine dieser Eigenschaften besessen, dann wäre er von vornherein überhaupt nicht in die Geschichte des Samariters verwickelt gewesen.
     
    Da er viel von sich in dem Jüngeren wiederentdeckte, war es nicht überraschend, dass Flinx davon ausging, Subar sei eine Waise, so wie er selbst eine gewesen war. Er wollte seinen jungen Führer nicht verletzen, also grübelte er nun, wie er dieses Thema am besten zur Sprache brachte, und ließ sich von Subar vom Versteck der Gang hinunter in die unheilvollen Tiefen von Malandere führen.
    Die Umgebung erinnerte ihn ein wenig an seine eigene Heimatstadt Drallar, doch die Stimmung war völlig anders. Dunkler und hektischer, wie es sich für eine größere und modernere Stadt gehörte, passte sie sich viel besser dem Rhythmus der Geschäftswelt des Commonwealth an. Selbst die Gassen und Seitenstraßen, durch die ihn Subar führte, wirkten breiter, und die Gebäude, die an beiden Seiten hoch aufragten, kamen ihm höher und unpersönlicher vor. Oder vielleicht lag es auch daran, dachte er amüsiert, dass er Drallar- obwohl er die Stadt erst vor Kurzem besucht hatte - noch immer als den Spielplatz seines jugendlichen Ichs ansah.
    Doch Malandere besaß trotz allem seinen eigenen, widernatürlichen Charme. Der Alewev-Bezirk schien davon jedoch nichts abbekommen zu haben. In dieser Gegend

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