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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wärst, der du zu sein glaubst…«
    Eine männliche Stimme, die ebenso verärgert wie wütend klang, schnitt ihr das Wort ab. »Und wenn du nur halbwegs die Frau wärst, mit der ich mich zusammengetan habe, dann brauchte man keine drei Houros, um dich zum Schweigen zu bringen!«
    Subar warf Flinx einen kurzen Blick zu. »Der Herr und die Dame des Hauses. Such dir was aus. Ich hab da keine Wahl.«
    Schnaubend erschien eine Frau in einem Türrahmen rechts von ihnen. Unter dem knallbunten Einteiler, der ihre vorzeitig gealterte Gestalt verbarg, wirkte sie dürr und knochig. Ihr Gesicht hatte ebenso wie ihr Leben einiges mitgemacht. Momentan war die Haut gerötet, aber nicht, weil sie zu viel Sonne abbekommen hatte. Diese Röte bildete allerdings einen starken Kontrast zu ihrer sonst vorherrschenden Blässe. Sie schrie erneut auf, als sie den unbekannten Mann in ihrer Wohnung entdeckte, sah dann aber, dass Flinx in Subars Begleitung gekommen war, und hielt inne.
    »Oh.« Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich, obgleich das fast wie ein Ritual wirkte. »Wo bist du gewesen, Junge?« Eher reflexartig als aus einer echten Gefühlsregung heraus warf sie Flinx ein kurzes Lächeln zu. »Hast du einen Freund mitgebracht?« Die Wut, die ihre Schreie betont und verstärkt hatte, wurde in ihrem Inneren schwächer, das konnte Flinx deutlich spüren. Doch obwohl der emotionale Topf nicht länger überkochte, schien es in ihm hinter der ansonsten freundlichen Fassade der Frau weiterhin zu sieden.
    »Sein Name ist Flinx«, murmelte Subar, ohne ihr in die Augen zu sehen.
    Ein Mann tauchte auf, der der Frau gefolgt zu sein schien. Als er den großgewachsenen Fremden erblickte, runzelte er die Stirn, sah erst seine Gefährtin und danach seinen ältesten Nachkommen an und streckte schließlich die Hand aus.
    »Ich bin Gorchen. Flinx?« Er sah aus, als würde er gleich anfangen zu lachen, tat es aber nicht. Doch Flinx konnte seinen Spott auch spüren, ohne dass er ausgesprochen wurde. »Ungewöhnlicher Name.«
    »Es ist ein Spitzname«, erklärte ihm Flinx freundlich. Pip, die auf seiner Schulter lag, hob den Kopf, woraufhin sich die Augen der Frau weiteten.
    »Ein Haustier? Beißt es?«
    »Nur wenn man es provoziert.«
    »Dann ist es besser erzogen als jemand anderes, den ich kenne.« Amüsiert von seinem eigenen Witz brüllte der Mann los. »Dann kommt mal rein. Ich kann euch allerdings nicht viel anbieten. Und ich muss noch was tun.« Er sah auf den Jungen herab, der neben dem Besucher stand. »Biete deinem Freund etwas zu trinken an, Junge.«
    Aber nicht zu viel, ergänzte Flinx den Satz, und das Billigste, was wir haben. Die Emotionen des Mannes waren derart schäbig und leicht zu lesen, dass sie auch eine 3-D-Projektion hätten sein können. Irgendwo in der Ferne kreischten der Junge und das Mädchen. Mit einem Blick, der eine geheuchelte Entschuldigung andeuten sollte, zog die Frau los, um sie zu suchen. Nach einigen Sekunden versprach sie ihren zügellosen Mündeln Höllenfeuer und Verdammnis, wenn diese nicht endlich den Mund hielten. Allerdings war deutlich zu hören, dass ihre Drohungen keine Wirkung zeigten. Eines der Mädchen, die im halbkomatösen Zustand auf dem Schallsessel lagen, öffnete ein Auge, musterte Flinx und schloss es dann gleich wieder. Derweil hatte der Herr des Hauses, wenn man ihn denn so nennen wollte, einen recycelbaren Übermantel herausgeholt und machte sich daran zu gehen.
    »Ihr Jungs könnt euch in Ruhe unterhalten.« Ein Grinsen, das aufgrund des verhärmten, fleischigen Gesichts nur als überaus hässlich zu bezeichnen war, blitzte auf. »Tut nichts, was ihr nicht auch tun würdet, wenn ich hier wäre.« Als die Tür automatisch hinter ihm verriegelt wurde, war es schwer zu sagen, ob die Erleichterung darüber bei Flinx oder bei Subar größer war.
    Nun stand also fest, dass Subar keine Waise war. Eine weitere potenzielle Ähnlichkeit hatte sich in Luft aufgelöst. Anhand dessen, was er bisher von der Familie des Jungen gesehen hatte, fragte sich Flinx allerdings, wer von ihnen beiden wohl die schlimmere Erziehung genossen hatte. Sein junger Bekannter, der mit einer Familie »gesegnet« war? Oder er selbst, eine Waise, der sich eine grobschlächtige, aber fürsorgliche Frau angenommen hatte.
    Gelbe, vorgefertigte, eiförmige Röhren aus Material in Industriestärke, die auf ähnliche Weise angebracht waren wie die Röhre im Korridor, erstreckten sich über ihm und zu den Seiten. Eines dieser großen

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