Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Amazone Gail verspannte sich, ebenso wie ihre Zwillingsschwester. Dem Alien war nicht anzusehen, was er dachte, doch er machte einen halben Schritt nach hinten und ließ eine sechsfingrige Hand langsam in Richtung eines Schultergurts mit diversen kleinen Waffen gleiten.
    Wie er es in den letzten Jahren schon mehrfach getan hatte, bereitete sich Flinx darauf vor, Emotionen auf die Personen in seiner unmittelbaren Umgebung zu projizieren. Ebenso wie bei Chaloni und seinen Gefährten im Dachversteck wollte er die Köpfe der Leute, die um ihn herumstanden, mit einer Welle konzentrierter Angst und Verletzlichkeit überfluten, sodass sie zu verschreckten, hilflosen und zitternden Bündeln wurden. Dank seiner Übung konnte er seine Fähigkeit so ausrichten, dass Subar und Ashile vor ihren Auswirkungen bewahrt blieben. Unter seinem ausgebeulten Hemd regte sich Pip erwartungsvoll.
    Mit gerunzelter Stirn deutete Corsk auf die Bewegung. »Du hast irgendwas Lebendiges mit hier reingebracht. Es geht mich zwar nichts an, aber was …«
    Flinx ließ die Projektion los.
    »… ist das?«
    Im selben Augenblick öffnete Flinx wieder die Augen. Corsk sah ihn erwartungsvoll an, während ihn die Amazonenzwillinge nur anstarrten. Die Finger des weiter links stehenden Aliens hatten sich um eine der zahlreichen Waffen gelegt, die an dem diagonalen Brustgurt befestigt waren, diese jedoch noch nicht gezogen.
    Flinx blinzelte. Corsks Frage ignorierend, versuchte er es erneut. Dieses Mal noch intensiver. Doch wieder geschah nichts. Subars erschrockener Gesichtsausdruck glich exakt dem von Ashile. Und das aus gutem Grund.
    Zu seinem Entsetzen erkannte Flinx, dass ihn sein immer mal wieder aussetzendes Talent ausgerechnet in diesem Moment verlassen hatte. Übung und Erfahrung zählten nichts, wenn sich seine einzigartige Fähigkeit entschied, mal Urlaub zu machen. Allerdings hatte sie sich dieses Mal einen besonders schlechten Zeitpunkt ausgesucht.
    Sich an Corsks Frage erinnernd, versuchte er, diese zu beantworten, während er eine Kredkarte aus einer Innentasche hervorholte. »Das ist ein Minidrache von Alaspin. Sieht aus wie ein Reptil, ist aber kein Kaltblüter. Der optische Beweis einer xenokonvergenten Evolution.« Seine Finger, die an der Tasche herumfummelten, zitterten. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann dies zuletzt vorgekommen war.
    Auch wenn er keine Gefühle mehr projizieren konnte, so empfing er sie dennoch weiter. Während seine Gedanken in verschiedene Richtungen rasten, vergaß er für einen kurzen Augenblick, dass es noch jemanden gab, der Emotionen empfangen, aber nicht aussenden konnte.
    Da sie die Not ihres Herrn fühlte, steckte Pip den Kopf aus seinem Hemdkragen, machte sich ein Bild von der Situation ebenso wie von den emotionalen Böen, die den Raum erfüllten, und entschloss sich zu handeln. Ihre Reaktion lenkte Flinx augenblicklich von seinem eigenen inneren Konflikt ab.
    »Pip, nein!«
    Pip sauste mit ausgebreiteten Flügeln in die Luft und Richtung Decke. Sie analysierte die potenziellen Gefahren unter ihr und begann, sie nach dem Grad der Bedrohung, die sie für ihren Herrn darstellten, zu sortieren. Hätte ein Mensch mögliche Gefährdungen ausgewertet, hätte er auf das Vorhandensein und die Art von Waffen geachtet, doch sie las die Emotionen auf der Suche nach Freundschaft oder Feindseligkeit.
    Der Alien machte noch einen weiteren Schritt nach hinten, während seine langen Ohren in Richtung der unerwarteten fliegenden Kreatur deuteten, und zog seine Waffe. Nahezu gleichzeitig gingen die Riesinnen rückwärts, und Corsk zückte ebenfalls eine Impulspistole. Der große Mann duckte sich unter dem sonoren Summen, das die pink-blauen Flügel des Minidrachens erzeugten, und schien gleichzeitig wütend und genervt zu sein.
    »Hol ihn da runter«, knurrte er warnend. »Wenn er nicht sofort wieder in deinem Hemd verschwindet, dann wird er geröstet.«
    Flinx hob beide Hände. Die Geste sollte sowohl eine Bitte als auch eine Warnung sein. »Nicht schießen! Ich hole sie runter, aber denken Sie nichts Feindseliges!« Er sah zur Decke hinauf und flehte seine Begleiterin an: »Pip! Komm wieder her - sofort!«
    Aber Corsk beobachtete die fliegende Schlange schon gar nicht mehr. Sein Blick war längst wieder zu Flinx zurückgekehrt. Er schien seinen großen jungen Besucher jetzt in einem völlig neuen Licht zu sehen.
    »Denken Sie nichts Feindseliges? Warum sollte …« In seinem Geschäft war eine schnelle Analyse den

Weitere Kostenlose Bücher